Palantir rutscht ab, Disney sorgt für Enttäuschung, der Lufthansa wird ein Wunsch erfüllt und BASF erhält Rückendeckung
Die Börsianer verhalten sich weiterhin sehr nervös
Der Shutdown in den USA wurde zwar bis Ende Januar zunächst beigelegt, doch richtig freuen konnten die Börsen sich darüber nicht. Denn auf der anderen Seite legten die Renditen von US-Staatsanleihen deutlich zu, was die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinssenkung fallen lässt. Für viele Anleger dürfte das aber nicht einmal die größte Sorge gewesen sein.
Schwerer wogen wahrscheinlich wieder einmal Ängste und Sorgen darüber, dass die KI-Blase vielleicht doch noch platzen könnte. Klare Anzeichen dafür gab es zwar nicht. Doch die Nervosität nimmt zu und die Frequenz von (vorübergehenden?) Korrekturen scheint zuzunehmen. Wieder einmal besonders heftig erwischte es die Aktie von Palantir (US69608A1088), mit der es am Donnerstag um 6,5 Prozent auf 172,14 US-Dollar abwärts ging. Die Bullen flirten hier bereits mit den Tiefständen aus dem Oktober.
Es hat gute Gründe, dass die Skepsis bei dem Big-Data-Spezialisten besonders ausgeprägt ist. Die Bewertung von Palantir hat ein besonders hohes Niveau erreicht, welches selbst die größten Optimisten kaum noch mit nachvollziehbaren Hoffnungen auf Gewinnsprünge rechtfertigen können. Wer hoch fliegt, fällt bekanntlich tief. Sollte es daher zur großen Korrektur kommen, wäre Palantir davon sehr wahrscheinlich besonders getroffen.
Disney verfehlt Erwartungen
Die Aktie von Walt Disney (US2546871060) geriet derweil auch ohne eher vage Ängste unter Druck, nachdem einmal mehr enttäuschende Zahlen präsentiert wurden. Das per Ende September beendete Geschäftsjahr wurde mit einem Umsatz in Höhe von 94,43 Milliarden Dollar abgeschlossen. Das sind zwar 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Schätzungen der Analysten wurden dennoch leicht verfehlt. Außerdem bedrückte die Anteilseigner ein mauer Ausblick mit weiterem Gegenwind im TV-Segment. Dort ging das operative Ergebnis im vierten Quartal um 35 Prozent zurück.
Mit dem Streaming-Dienst Disney+ lief es ein gutes Stück besser, was die Aktionäre aber auch nicht fröhlich stimmen konnte. Die Aktie gab am Donnerstag um 7,8 Prozent nach und landete zu Handelsschluss bei nur noch 107,61 Dollar. Eine vorherige Erholung wurde damit wieder vollständig kassiert und im Vergleich zu den Kursen von Anfang Januar müssen wieder dezente Abschläge beobachtet werden.
Deutsche Lufthansa: Endlich?
An den deutschen Handelsplätzen fiel die Stimmung nicht besser aus. Dabei versuchte die Politik sich daran, für etwas bessere Laune zu sorgen. Der Lufthansa (DE0008232125) etwa wird ein lange gehegter Wunsch erfüllt, indem die Ticketsteuern zum 1. Juli 2026 wieder fallen sollen. Laut Bundeskanzler Friedrich Merz soll dies die Airliner um etwa 350 Millionen Euro entlasten. Mögliche Steuerausfälle sollen mit dem Verkehrsetat verrechnet werden.
Sowohl die Lufthansa als auch andere Unternehmen warnten des Öfteren, dass hohe Standortkosten den Markt in Deutschland enorm gefährden dürften. Die neuerlichen Pläne der Bundesregierung dürften daher begrüßt werden. Euphorie brach unter den Aktionären allerdings nicht aus. Es reichte lediglich, um den Kurs an einem schwachen Handelstag auf altbekanntem Niveau zu halten. Aufschläge von 0,3 Prozent beförderten die Lufthansa-Aktie auf 7,85 Euro. Der Chart bleibt noch ein freundlicher Anblick, doch Durchbruchsversuche gab es seit dem Sommer nicht mehr zu sehen.
Wird bei BASF nun alles besser?
Für die Chemiebranche und damit auch für BASF (DE000BASF111) hatte Berlin ebenfalls ein kleines Schmankerl im Gepäck. Die Koalition aus CDU und SPD einigte sich darauf, für die Zeit von 2026 bis 2028 einen verbilligten Industriestrompreis umzusetzen. Angestrebt werden fünf Cent pro Kilowattstunde, was in der Industrie für eine deutliche Entlastung sorgen soll. BASF gehört zu den großen hiesigen Konzernen, die sich besonders häufig über hohe Energiekosten echauffierten.
Weiteren Rückenwind gab es von den Analysten von Goldman Sachs, welche das Kursziel zwar auf 46 Euro senkten, gleichzeitig aber an ihrer Kaufempfehlung festhielten. Auch darüber freuten die Börsianer sich aber nur in einem sehr überschaubaren Ausmaß. Die BASF-Aktie musste sich gestern mit Aufschlägen von 0,9 Prozent zufrieden geben und der Schlusskurs von 44,11 Euro blieb von einer echten Trendwende recht weit entfernt.
Die Angst geht um
Nur ausgesprochen wenige Aktien konnten sich am Donnerstag dem angeschlagenen Sentiment entziehen. Denn die Märkte sorgen sich nicht nur um eine tiefe Korrektur im KI-Segment selbst. Sollte dort das Kartenhaus in sich zusammenfallen, so befürchten nicht wenige Beobachter eine grundsätzliche Abkehr vom Rallyemodus und womöglich den ersten Bärenmarkt seit Jahren. Ob solche Sorgen begründet sein mögen oder nicht, darüber gehen die Meinungen auseinander. Die zunehmenden Unsicherheiten sind aber kaum verkennbar und für sich Grund genug, um vielleicht etwas vorsichtiger zu agieren.
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14.11.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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