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Teamviewer: Technisch noch HALTEN, fundamental aber immer attraktiver – Basis für erfolgreiches Jahr 2022 ist gegeben

Optimistische Vorstandsprognosen für 2022 vermutlich noch zu konservativ

NTG24 - Teamviewer: Technisch noch HALTEN, fundamental aber immer attraktiver – Basis für erfolgreiches Jahr 2022 ist gegeben

 

Entsprechend ihren am 12.01. publizierten, überraschend starken Eckdaten der wichtigsten Ergebniszahlen zum 4. Quartal 2021 legte der international führende Hersteller von privat wie auch kommerziell nutzbaren Remote-Softwares für PC-, Laptop- und Smartphone-gestützte Ferndiagnose- und Videokonferenz-Anwendungen, TEAMVIEWER, am 02.02. den hiermit voll korrespondierenden Report zum 4. Quartal wie auch Gesamtjahr 2021 vor. Diese Berichtsvorlage wie auch der hieran anschließende insgesamt sehr solide Konzernausblick auf das Geschäftsjahr 2022 erfüllten die Erwartungen der Analysten und Anleger dabei vollkommen und sprechen somit stark dafür, dass Teamviewer an die seit dem 4. Quartal 2021 deutlich zurückgewonnene Wachstumsstärke auch im nun laufenden Geschäftsjahr im Großen und Ganzen weiter nahtlos anknüpfen sollte.

Dass der Aktienmarkt diese vollauf überzeugende Berichtsvorlage von TEAMVIEWER (DE000A2YN900) seit dem 02.02. bislang mit einem weiteren fast 18 %igen Kurssprung auf zuletzt 16,07 EUR (gestriger Tradegate-Schluss vom 07.02.) feierte, erklären wir uns trotz der lediglich mit den Markterwartungen in Einklang stehenden Geschäftsprognosen für 2022 zum einen dadurch, dass angesichts der in 2021 verzeichneten Wachstumsrate der Billings (= auf 12 Monate im Voraus fakturierte, umsatzwirksame Rechnungsforderungen) um + 19 %, weiterer absehbarer starker operativer Kostenentlastungen gegenüber dem sehr ausgabenintensiven zurückliegenden Jahr sowie eines vom Vorstand unter Leitung von CEO Steil unverändert in Aussicht gestellten weit überdurchschnittlichen Billings- / Umsatzwachstums gerade des lukrativsten Kundensegments der Großunternehmen sowohl die Umsatz- wie auch Margenziele des Vorstands für 2022 aus unserer Sicht sogar noch als reichlich zurückhaltend einzustufen sind.

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Werbebanner ClaudemusAuf der anderen Seite reagierten die Analysten wie Anleger zu Recht enthusiastisch auf die gleichzeitige Ankündigung des Vorstands, bereits ab Februar bis zum Jahresende nicht weniger als knapp 10 % der im freien Umlauf befindlichen Aktien über maximal 300 Mio. EUR oder höchstens 20 Mio. Stück zurückkaufen und diese unter proportionaler Steigerung des Nettogewinns je Aktie gänzlich einziehen zu wollen.

 

Aktienrückkauf von bis zu 300 Mio. EUR operativ wie finanziell völlig plausibel und angemessen

 

CEO Oliver Steil und der nur noch bis August amtierende Finanzvorstand Stefan Gaiser begründeten diese Rückkaufmaßnahme mit den Aussagen, dass Teamviewer seine Aktionäre künftig nochmals stärker an der voraussichtlich nun auch weiter sehr wachstumsdynamischen Geschäftsentwicklung teilhaben lassen wolle, was zum einen auch die mittelfristig voraussichtlich nicht vollständige Verwendung ihres Liquiditätspolsters von aktuell 550 Mio. EUR zu alternativen Akquisitionen, andererseits aber auch die durch den hohen Free Cashflow des Jahres 2021 (158 Mio. EUR) auf die mittlere Zielmarke von nur noch dem 1,5-Fachen des operativen EBITDA-Gewinns abgesunkene Nettofinanzverschuldung problemlos ermöglichen würden.

Die detaillierten Hintergründe zu dieser äußerst aktionärsfreundlichen und trotz teilweisen Verzichts auf weitere ggfs. mittelfristig immer noch mögliche Übernahmegelegenheiten von uns dennoch sehr begrüßten Aktienrückkaufmaßnahme können Sie auch noch einmal in diesem jüngsten Bericht unseres Hauses nachlesen, ebenso wie die am 12.01. publizierten und anschließend am 02.02. auch voll bestätigten, wichtigsten Ergebniseckdaten des 4. Quartals 2021 in dieser Analyse (4. Quartal: Billings + 20 %; Umsatz + 9 % gegenüber dem Vorjahr; bereinigte EBITDA-Quartalsmarge verglichen mit dem Gesamtjahr 2021 von 47 % auf 44 % rückläufig, was im 4. Quartal vor allem auf stagnierenden Neukundengewinnungen im mit 83 % Billings-Anteil gegenüber den Großunternehmens-Kunden weitaus dominierenden, jedoch nur unterdurchschnittlich lukrativen Segment der kleinen und mittelständischen Unternehmenskunden (KMUs) beruhte).

 

Dynamische Ergebnisausweitung auch in 2022 absehbar, Prognosen wohl zu konservativ

 

Nachdem diese Zahlen des 4. Quartals nach der Vorabmeldung der wichtigsten Ergebnisgrößen vom 12.01. somit am 02.02. letztlich ihre volle Bestätigung fanden (ergänzt noch die Angaben einer operativen EBIT-Gewinnsteigerung um + 7,7 % gegenüber dem Vorjahr auf 41,3 Mio. EUR sowie einer nur sehr moderaten Nettogewinneinbuße um - 1,7 % auf 28,4 Mio. EUR) und diese dabei natürlich durchweg besser ausfielen als auf der Gesamtjahresbasis 2021 (EBIT: - 28,4 % auf 117,4 Mio. EUR; Nettogewinn-Einbruch sogar um - 51,4 % auf 50,1 Mio. EUR) stufen wir die Ergebnisprojektionen des Vorstands für das Gesamtjahr 2022 nach den Vorgaben des erfreulichen 4. Quartal 2021 nun in jedem Fall als konservativ ein.

Denn wörtlich erwartet der Vorstand nun für die „kommenden Quartale eine weiter wachsende Nachfrage nach den (PC-Fernwartungs- und Videokonferenz-)Lösungen von Teamviewer, wobei globale Megatrends rund um Digitalisierung, Konnektivität und Nachhaltigkeit ebenso wie die

auf dem Kapitalmarkttag vom 10.11.21 angekündigten Maßnahmen (= neben dem Aufbau einer branchenweit führenden, international weiter positionsstärkenden Augmented Reality (AR)-Plattform vor allem auch weitere deutliche Drosselungen der Ausgabenanstiege, die in 2021 vor allem im Bereich der Personal- und Marketingkosten sowie durch zusätzlich überhöhte Ausgaben für den Abschluss überteuerter Sport-Sponsoringverträge mit Manchester United und dem Formel 1-Team von Mercedes explodiert waren) den Wachstumskurs des Unternehmens auch im Jahr 2022 unterstützen werden“.

Zudem, wie CEO Steil weiter ausführt, werden „die (in 2021 neu eingegangenen) Partnerschaften mit weltweit führenden Tech-Playern wie SAP (DE0007164600) und GOOGLE CLOUD / Finanzholding ALPHABET (US02079K3059) Teamviewer Türen auf der ganzen Welt öffnen und die Reichweite des Konzerns noch erheblich vergrößern“.

Vor dem Hintergrund dieser sehr zuversichtlichen operativen Geschäftserwartungen des Vorstands für 2022, einem vor allem auch erwarteten weiteren Nachfrageboom im lukrativsten Segment großer Unternehmenskunden (deren Billings waren im Gesamtjahr 2021 um nicht weniger als + 75 % hochgeschossen), einer rigoros fortgesetzten Kosten- und Ausgabenkontrolle wie auch schließlich unter Berücksichtigung der im „Corona-Lockup-Jahr“ 2021 von zahlreichen Kundenkündigungen gekennzeichneten und damit sehr ungünstigen Vergleichsbasis gegenüber 2020 stufen wir daher zunächst schon bereits das Ziel des Vorstands, für 2022 nun einen Umsatzanstieg auf „nur“ ca. 565 – 580 Mio. EUR hinzulegen (= ca. + 13 % bis + 16 % gegenüber 2021) noch als sehr zurückhaltend ein, nachdem die in wesentlichen Teilen erst im darauffolgenden Geschäftsjahr effektiv umsatzwirksam werdenden Billings ja schon in 2021 um + 19 % hochgeschnellt waren und in den Billings der Vorstand auch für 2022 ein weiteres Wachstum auf rd. 630 bis 650 Mio. EUR (= + 15 % bis + 19 %) antizipiert.

Das Ziel des Vorstands, für 2022 nun zudem nur eine bereinigte EBITDA-Marge von rd. 45 – 47 % erreichen zu wollen, erachten wir jedoch als noch konservativer, da ja wie bereits betont, vor allem die sicher weiter angezogene Kosten- und Ausgabenbremse wie auch der antizipierte weitere Nachfrageboom gerade durch Großunternehmen es aus unserer Sicht ohne größere Mühe möglich machen sollte, die selbst im sehr schwierigen und kostenintensiven Gesamtjahr 2021 erzielte EBITDA-Marge von 47 % in jedem Fall weiter zu steigern.

Denn selbst auch im mit einer EBITDA-Marge von nur noch 44 % margenschwachen 4. Quartal 2021 stellte sich nach den 3 vorangegangenen Quartalen von Corona-Lockup-bedingten Netto-Kundenabwanderungen im nach wie vor relevantesten Kundensegment der KMUs bei immer noch durchsetzbaren Preiserhöhungen um ca. + 4 % ja ebenfalls nun erstmals wieder eine Stabilisierung auf dem Vorjahresniveau ein, weshalb wir auch in diesem Bereich in 2022 bei Fortsetzung der im internationalen Konkurrenzvergleich weiterhin sehr adäquaten Preis- und Leistungspolitik von Teamviewer erneut von erfolgreichen Netto-Neukundengewinnungen und damit auch im KMU-Segment in 2022 gegenüber 2021 höchstwahrscheinlich wieder anziehenden Margen ausgehen.

 

Aktie hochgradig unterbewertet, allein charttechnisch vorerst (nur) HALTEN

 

Wir sehen damit also zusammenfassend die operative Basis von Teamviewer mittlerweile insgesamt wieder als erfolgreich gelegt an, um auf ein voraussichtlich rundum erfolgreiches Jahr 2022 zuzusteuern, für das sich die bisher ausgegebenen Konzernziele wohl letztlich noch als zu zurückhaltend erweisen dürften.

Die einhellige Analysten-Konsensauffassung, dass der Aktie nach den starken Vorjahresbelastungen mit einem KGV (2024e) von knapp 16 im internationalen Software-Sektorvergleich gemessen an den langfristig nun wieder wesentlich intakteren Umsatz- (auf 3 Jahre ca. + 53 %) und Nettogewinn-Perspektiven (auf 3 Jahre ca. + 163 %) auch weiterhin ein gewaltiger Bewertungsabschlag von sicherlich ca. - 22 % beizumessen ist (momentanes Konsenskursziel: knapp 20 EUR) teilen wir daher voll und ganz.

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Da die Aktie jedoch rein charttechnisch nur exakt am ultimativen Widerstand ihres Ende Februar 2021 eingeleiteten, steilen Primärabwärtstrends angestoßen ist und von dort aus – auch angesichts der weiterhin fragilen Gesamtmarktverfassung für Technologieaktien – unseres Erachtens zumindest kurzfristig ein erneuter Rücksetzer bis in den Bereich von 14 EUR nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann, raten wir von einem Aktieneinstieg allein unter diesem kurzfristigen Timingaspekt momentan auch weiterhin ab.

Entweder bei einer erneuten kurzfristigen Korrektur in Richtung von 14 EUR oder andernfalls einem Verlassen des steilen Korrekturtrends über ca. 17,50 EUR hinaus stufen wir die Aktie zumindest für sehr risikofreudig eingestellte Anleger jedoch nun wieder in jedem Fall als kaufenswert ein.

 

Chart: TEAMVIEWER

 

TeamViewer auf TradingView

 

09.02.2022 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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