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Noch mehr schlechte Nachrichten für BioNTech, Valneva kühlt deutlich ab, Netflix im Crashmodus, derweil macht TeamViewer den Anlegern wieder Spaß

So schnell kann es gehen

NTG24 - Noch mehr schlechte Nachrichten für BioNTech, Valneva kühlt deutlich ab, Netflix im Crashmodus, derweil macht TeamViewer den Anlegern wieder Spaß

 

An der Börse hat sich im Laufe einiger Wochen einiges ins Gegenteil verkehrt. Viele der großen Sieger aus dem vergangenen Jahr rauschen derzeit mit einem Affenzahn in Richtung Kurskeller, während manch andere Aktie ein ansehnliches Comeback feiert. Unbedingt damit zu rechnen war wohl nicht.

Auf der Verliererseite positioniert sich weiterhin glasklar BioNTech (US09075V1026). Die Börse hat ihr Urteil längst gefällt und sieht in Omikron keine echte Bedrohung mehr für die Zukunft. Daraus ergibt sich, dass bei den Mainzern mit deutlich weniger Umsatz in der Zukunft gerechnet wird. Bestätigt wird dieses Narrativ durch Prognosen des Analysehauses Airfinity, über die der Nachrichtendienst „Bloomberg“ berichtete. Statt zuvor erwarteter 118 Milliarden USD sollen bis zum nächsten Jahr nur noch 85 Milliarden USD an Umsatz mit Corona-Impfstoffen erzielt werden.

Ob das allein den heftigen Ausverkauf bei BioNTech rechtfertigen kann, sei dahingestellt. Mittlerweile spricht aber so ziemlich alles gegen die Aktie, welche sich am Freitag um weitere 6,1 Prozent in Richtung Süden bewegte und mehrere charttechnische Unterstützungen hinter sich gelassen hat.

 

Katerstimmung bei Valneva

 

De gedämpften Erwartungen der Analysten sind auch bei Valneva (FR0004056851) zu spüren, wo es gestern Abschläge in Höhe von 5,9 Prozent zu sehen gab. Tags zuvor konnte der schwer angeschlagene Titel noch eine Kursexplosion aufs Parkett legen, nachdem Berichte über Studien die Runde machten, welche dem Tot-Impfstoff der Franzosen eine gute Wirkung gegen die Omikron-Variante bescheinigten.

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Werbebanner ClaudemusEs war wohl zu erwarten, dass daraus keine Kursrallye entstehen würde. Denn was die Valneva-Aktie nun schon seit Wochen unter Druck setzt, ist nicht einfach über Nacht verschwunden. Dass der noch nicht zugelassene Impfstoff in naher Zukunft nicht völlig nutzlos ist, ist kaum mehr als das Abwenden des Worst-Case-Szenarios. Plötzliche Anfälle von Euphorie lassen sich damit noch nicht rechtfertigen und so bleibt es trotz der jüngsten Kursgewinne weiterhin beim Abwärtstrend.

 

Damit hat niemand gerechnet

 

In einen solchen scheint jetzt auch Netflix (US64110L1061) übergehen zu wollen. Der Streaming-Anbieter schockierte die Märkte am Freitag mit mehr als enttäuschenden Prognosen. Im laufenden Quartal rechnen die Verantwortlichen lediglich mit 2,5 Millionen Neukunden. Zum Vergleich: im letzten Quartal des vergangenen Jahres konnten noch 8,3 Millionen neue Nutzer auf der Plattform begrüßt werden.

Dass die Zahlen nicht ewig in die Höhe klettern können, dürfte jedem klar sein. Es kommt aber doch sehr überraschend, dass die Nachfrage nun derart drastisch nachgelassen hat, und das auch noch in den Wintermonaten, in denen viele eigentlich die Wärme in den eigenen vier Wänden zu schätzen wissen. Letztlich führten die schlechten Neuigkeiten zum Kurscrash. Um knapp 24 Prozent ging es für Netflix gestern an den hiesigen Märkten in die Tiefe. Damit wurden mal eben sämtliche Kursgewinne aus dem Vorjahr und noch etwas mehr vernichtet und mit 352,15 Euro zum Wochenende hinterlässt die Aktie keine besonders gute Figur mehr.

 

Das sieht richtig gut aus bei TeamViewer

 

Bei all den roten Vorzeichen am Freitag bildete ausgerechnet TeamViewer (DE000A2YN900) die große Ausnahme. Die Aktien setzten ihre Erholungsbewegung der letzten Tage mit hohem Tempo fort und kletterten um weitere 4,28 Prozent in die Höhe. Damit erreichen die Bullen pünktlich zum Wochenende mit 14,99 Euro den höchsten Stand seit dem schmerzhaften Crash im Herbst.

Das lässt sich durchaus als ein Kaufsignal werten. Es ist zwar etwas schade, dass nicht auch noch die Marke bei 15 Euro überwunden werden konnte. Hier reden wir aber allenfalls von Kosmetik im Kurs und in der kommenden Woche werden die Käufer noch genügend Gelegenheit haben, dieses kleine Manko aus der Welt zu schaffen. Die Voraussetzungen sind weiterhin gut, einige reden bei TeamViewer schon von einer der großen Comeback-Aktien im laufenden Jahr. Nicht vergessen sollten Anleger aber, dass der Titel auf Jahressicht noch mit 65 Prozent im Minus steht.

 

Die Bullen geraten unter Druck

 

Insgesamt zeigte sich am gestrigen Handelstag, dass die Bullen immer mehr mit Gegenwind zu kämpfen haben. Ob nun schon das Ende des Bullenmarktes eingeläutet wurde, bleibt noch abzuwarten. Alle Zeichen deuten aber darauf hin, dass es in vielen Branchen weitaus weniger reibungslos in die Höhe gehen wird als noch im vergangenen Jahr. Schon allein die steigenden Zinsen in den USA werden dafür sorgen, dass Aktien schlicht weniger attraktiv für Anleger werden.

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Werbebanner ISIN-WatchlistDas ist jedoch kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken oder gar panisch das komplette Portfolio zu verscherbeln. Selbst wenn die nächste Krise kommt und die Bären das Zepter übernehmen, was noch längst nicht in Stein gemeißelt ist, so wird es auch dann noch Gewinner geben. Daher ist es jetzt besonders wichtig, potentielle Profiteure eines sich abkühlenden Marktes zu erkennen und die eigenen Strategie entsprechend anzupassen. Dann werden auch 2022 ordentliche Renditen möglich sein.

 

22.01.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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