Rheinmetall: Starke Zahlen und neues Geschäftsfeld

Rheinmetall macht alles richtig - Aktie trotzdem in der Baisse

 

Rheinmetall geht neue Wege. Man steht in Zukunft nicht nur als Waffen- und Munitionslieferant für die Bundeswehr bereit, sondern auch als Dienstleister im Einsatz. 

Rheinmetall (DE0007030009) eröffnet sich ein neues Geschäftsfeld. Der Automobilzulieferer und Rüstungskonzern hat mit der Bundeswehr einen mindestens vierjährigen Vertrag abgeschlossen, um die Truppen im Einsatz als Dienstleister zu unterstützen. Der Auftrag wurde insgesamt an drei Dienstleister aufgeteilt und Rheinmetall ist einer von ihnen. Die Aufgaben werden darin bestehen, die Truppen im Einsatz unterzubringen. Das fängt beim Aufbau des Feldlagers an und zieht sich über die gesamte Infrastruktur hinweg. Rheinmetall wird mit einer neugegründeten Gesellschaft so unter anderem für die Versorgung mit Wasser, Strom und Verpflegung zuständig sein, sich aber auch um die Reinigung und die Abfallentsorgung kümmern. Welchen Umfang der Vertrag haben wird, der mehrmals verlängert werden kann, gab man nicht bekannt. Fest steht aber:

Das 1. Halbjahr hat Rheinmetall ausgezeichnet abgeschlossen. Der Gesamtumsatz kletterte um 9 % auf 2,58 Mrd. Euro und mit einem operativen Ergebnis von 191 Mio. Euro konnte der Konzern einen neuen Höchststand für ein 1. Halbjahr setzen. Das macht deutlich, wie schnell Rheinmetall die Schwierigkeiten des Vorjahres abschütteln konnte. 

Das zivile Geschäft glänzte durch eine ausgezeichnete Execution. Der Bereich Sensoren und Regeltechnik erlebte besonders hohe Nachfrage vonseiten der Automobilindustrie und konnte den Umsatz von 521 auf 697 Mio. Euro steigern. Dieser Sprung machte den Löwenanteil des Gesamtwachstums des Konzerns in den ersten sechs Monaten aus. Die Produkte von Rheinmetall werden unter anderem zur Emissionsreduzierung und zum Thermomanagement eingesetzt. 

Auch der militärische Bereich entwickelte sich positiv, wobei hier die Auftragseingänge in Höhe von fast 2 Mrd. Euro besonders hervorzuheben sind. Der Bereich taktische Fahrzeuge schloss drei Grossaufträge mit einem Gesamtwert von 1,97 Mrd. Euro ab, die vorrangig aus Deutschland und Grossbritannien kamen. 

Der Wermutstropfen war erneut das Kolbengeschäft. Der Wert wurde um 110 Mio. Euro berichtigt, was im Wesentlichen zu dem geringen Anstieg des Ergebnisses nach Steuern führte. Rheinmetall zählt das Geschäft im Übrigen auch nicht mehr zum Kerngeschäft bzw. ordnet es den nicht-fortgeführten Aktivitäten zu. Goldman Sachs (US38141G1040) ist beauftragt worden, für das Kolbengeschäft einen Käufer zu finden und die Suche scheint erfolgreich zu verlaufen. 

 

Rheinmetall macht alles richtig

 

Die hohe Dynamik bei Rheinmetall hält auch im 2. Halbjahr an. Der Vorstand hat sich auf ein Umsatzwachstum in einer Spanne von 7 bis 9 % festgelegt. Das entspricht einem Jahresumsatz von 6,29 bis 6,40 Mrd. Euro. Das wirkliche Highlight ist jedoch die Gewinnprognose. Rheinmetall kündigte für das Gesamtjahr eine operative Rendite zwischen 9 und 10 % an. Das übersteigt sogar noch das Spitzenjahr 2019, als man bei einem Umsatz von 6,26 Mrd. Euro eine operative Marge von 8,1 % erreichte. 

 

 

 

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11.08.2021 - Mikey Fritz

 

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