adesso-Aktie nimmt nach positiver Bilanzberichterstattung wieder an Fahrt auf

Neue Geschäftsfelder im Blick

 

Das Dortmunder Unternehmen adesso SE (DE000A0Z23Q5) konnte seinen profitablen Expansionskurs auch im Jahr 2020 fortsetzen, wobei der IT-Dienstleister auch von dem Trend zur beschleunigten Digitalisierung profitieren konnte. Wie die Firma jetzt mitteilte, zogen die Erlöse gegenüber dem Vorjahr um 16 % auf 523 Millionen Euro an, womit die Westfalen deutlich schneller als die Branche insgesamt wachsen konnten. Gleichzeitig schraubten die Westfalen den Nettogewinn um 20 % auf 20.9 Millionen nach oben.

Zwar waren die NRWler ebenfalls von der Corona-Pandemie betroffen, weshalb insbesondere im zweiten Quartal 2020 einige negative Effekte verzeichnet werden mussten. Allerdings setzten viele Unternehmensklienten in den Ausbau ihrer IT-Infrastruktur, um ihren Mitarbeitern noch bessere Möglichkeiten zur Nutzung des Home-Office zu schaffen. Dank der insgesamt relativ hohen Investitionsbereitschaft konnte adesso bis auf eine Ausnahme in allen adressierten Kundenbranchen ein höheres Umsatzvolumen erzielen und in den Sparten Gesundheitswesen und öffentliche Verwaltung besonders deutlich zulegen. Als herausfordernd erwies sich lediglich das Geschäft mit der Automobilbranche, wobei diese wegen des Wandels hin zur Elektromobilität phasenweise aussergewöhnlich stark unter Druck stand.

 

adesso verstärkt Management

 

Zudem gab adesso zu Beginn dieser Woche bekannt, dass mit Torsten Wegener ein zusätzlicher Manager in den Vorstand berufen wurde, wobei der 54-jährige ab dem 1. April zunächst die Geschäftsbereiche „Data Analytics“ und „Microsoft“ übernehmen wird, um diesen besonders zukunftsträchtigen Sparten Rechnung zu tragen. Als weiterer Wachstumsträger dürften sich künftig unverändert die internationalen Aktivitäten erweisen, wobei das Erlösplus im Jahr 2020 mit 24 % schon bislang überdurchschnittlich hoch war.

Für das laufende Jahr strebt adesso eine Umsatzsteigerung auf über 600 Millionen Euro an, was einem Plus von mindestens 15 % entspricht. Gleichzeitig soll ein EBITDA von mindestens 72 Millionen Euro erzielt werden, nachdem sich der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zuvor auf 60.4 Millionen Euro belief. Damit wird adesso auch weiterhin ein vergleichsweise hohes Profitabilitätsniveau erzielen, was die Finanzierung von passenden Übernahmeobjekten aus dem operativen Geschäft auch künftig erleichtern dürfte.

 

 

An der Börse konnte die adesso-Aktie in einer ersten Kursreaktion deutlich zulegen, da die Westdeutschen mit ihrer neuen Prognose die 2021er-Analystenschätzungen, welche sich zuvor auf einen Umsatz von 584 Millionen Euro und ein EBITDA von 68.4 Millionen Euro beliefen, signifikant übertreffen konnten. Mit einem von uns geschätzten 2021er-KGV von 22 ist der Titel im Peer-Group-Vergleich sicherlich kein Schnäppchen. Dennoch sehen wir bei dem Titel weiteres Potenzial, da adesso bestens im Wettbewerb positioniert ist und auch künftig deutlich schneller als die gesamte Branche wachsen sollte.

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01.04.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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