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BÖRSE TO GO - mit Tesla, Lufthansa, Schaeffler und Leoni

Auch in der Rallye muss differenziert werden

NTG24 - BÖRSE TO GO - mit Tesla, Lufthansa, Schaeffler und Leoni

 

Guten Morgen,

TESLA überrascht die deutsche Autoszene mit der Ankündigung, in der Nähe von Berlin die nächste Gigafactory bauen zu wollen. Damit setzt er die hiesigen Hersteller ordentlich unter Druck, denn wenn der Pionier aus Kalifornien direkt vor der Haustür der Konkurrenz ab 2021 die nächsten Volumenmodelle (Modell Y, ein Crossover) produziert, um den europäischen Markt zu sichern, dürfte das in Politik und Gesellschaft nicht unbemerkt bleiben. 

 

Tesla

Bildnachweis: © Fotograf - Bram Van Oost

 

Ein Tesla „Made in Germany“ ist mit Sicherheit eine gute Idee! Elon Musk umgeht damit auch alle möglichen Zoll-Risiken der kommenden Jahre, egal ob von Trump oder anderen Politikern. So oder so: TESLA versteht es, das Strompedal durchgedrückt zu halten und sich von allen anderen Entwicklungen nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Die Aktie honorierte das Unterfangen mit +1,4% und wir erwarten, dass der Titel alsbald den alten Rekord erreichen wird. Dann sehen wir weiter.

Dem DAX fehlen zum eigenen alten Rekord noch etwas weniger als 300 Punkte. Das sollte zu schaffen sein, wie schon Anfang der Woche anhand des Charts gezeigt (HIER geht’s zur Grafik). Sollte sich die Berichtssaison weiterhin so entfalten, wie das diese Woche Unternehmen LINDE vorgelebt hat, entsteht dafür der notwendige Rückenwind. Gegenwind ist dagegen z.Zt. nicht zu erkennen, weder aus der Ecke des Handelskonflikts noch seitens anderer geo-politischer Themen wie Hongkong oder Brexit. Selbiges gilt für die Zentralbanken – es ist für das restliche Jahr alles gesagt, was gesagt werden sollte.

 

LUFTHANSA im Aufwind

 

Unserer Kaufempfehlung für LUFTHANSA vom 1.10. bei 15 Euro war der Startschuss für die Erholungsrally, welche nun durch das Schlichtungsverfahren neuen Schub bekommt. Mit dem Ausbleiben der Streiks wurde nun auch das technische „Gap“ geschlossen. Der einfache Blick auf die Bewertung mit aktuell KGV 5,32 lässt dabei erahnen, wie weit das Kurspotenzial reicht, aber bei 24 Euro wird sicher nicht Schluss sein.

 

Kursverlauf Lufthansa

 

MCDONALDS hakt Affäre ab

 

Ist McDONALDS schon jetzt wieder ein Kauf? Erfolgte Korrekturen sind immer ein Blick wert und nach -15% vom Hoch geht es nun um den Punkt des Nachkaufs. Der alte CEO wurde gefeuert, nachdem eine Beziehung mit einer Mitarbeiterin bekannt wurde, der neue Mann an Bord will die Affäre aus der öffentlichen Wahrnehmung drängen und den Fokus wieder auf der Kerngeschäft lenken. Dieses sieht, trotz den Booms veganer Burger, noch immer sehr solide aus und wir werden uns diesem Wert später in dieser Woche getrennt annehmen. So oder so: McDONALDS gehört ab sofort auf die Watchlist!

 

SUNRISE fügt sich (ins Unvermeidliche)

 

Jetzt ist es quasi offiziell: Der Schweizer Telekomanbieter SUNRISE fügt sich in den Widerstand wichtiger Aktionäre und sagt die geplante Übernahme des Kabelnetzbetreibers UPC ab. Wie wir schon in den vergangenen Monaten ausführlich berichteten, hatte insbesondere Großaktionär FREENET erhebliche Bedenken gegenüber dem Kaufpreis und der generellen Konstruktion des Deals und konnte damit auch andere Aktionäre auf seine Seite ziehen. Deshalb war die ursprünglich geplante außerordentliche Aktionärsversammlung zum Thema abgesagt worden. SUNRISE hat nun den Kaufvertrag gekündigt und nimmt dafür sogar eine Konventionalstrafe von 50 Millionen Franken in Kauf.

Als offensichtlich wurde, dass der Deal platzt, hatten wir Ihnen sowohl SUNRISE als auch FREENET zum Kauf empfohlen. Schaut mal auf die bisherige Kursentwicklung bei der Aktie, war das goldrichtig. Denn die finanziellen Einzelheiten hätten sehr wahrscheinlich dazu geführt, dass SUNRISE nicht nur erhebliche Fremdkapitalkosten und eine starke Verwässerung der eigenen Aktionäre durch eine Kapitalerhöhung hätte stemmen müssen. Hinzu kam, dass auch Großaktionär FREENET eher drauf und dran war, sich von seinem Investment zu trennen. Unser Fazit derzeit: Angesichts der Markttechnik sollte an beiden Aktien weiter festgehalten werden.

 

LEONI setzt Minus-Serie fort

 

Die deutschen Autozulieferer stehen heute ebenfalls im Mittelpunkt. Einerseits der Kabel- und Bordnetzspezialist LEONI. Dieser musste erneut einen deutlichen Verlust ausweisen für das zurückliegende dritte Quartal. Dieses betrug 88 Millionen Euro, nachdem das SDAX-Unternehmen im Vorjahreszeitraum noch einen Gewinn von 23 Millionen Euro erwirtschaften konnte. 

Damit setzt sich die Verlustserie aus den ersten beiden Quartalen nahtlos fort. Immerhin wurde das bisherige Jahresziel bestätigt. Dieses geht von einem Umsatz leicht unter den Vorjahresergebnissen und einem EBIT im mittleren zweistelligen negativen Millionenbereich aus. Angesichts der Markttechnik fassen wir diese Aktie derzeit nicht an.

 

SCHAEFFLER-Vorzüge mit neuem Großinvestor

 

Das Kontrastprogramm dazu liefert SCHAEFFLER. Diese hatten vor kurzem mit ihren Neun-Monats-Zahlen überraschend die Erwartungen übertroffen. Nun gibt es eine neue Meldung hinsichtlich des Aktionärskreises. Denn der Finanzinvestor BDT Capital Partners ist mit 25% bei den Vorzugsaktien des Autozulieferers eingestiegen. Allerdings muss das etwas relativiert werden. Denn die börsennotierten Vorzugsaktien machen nur rund 25% des gesamten Aktienkapitals von SCHAEFFLER aus. 

Die weitaus wichtigeren Stammaktien liegen nach wie vor bei der Schaeffler-Familie. Die Aktie jedenfalls hat nach den Zahlen schon kräftig zulegen können und dürfte dies wohl nach dem Einstieg von BDT fortsetzen. Tatsächlich hat sie sich damit sichtbar freigeschwommen und dürfte hier mindestens ein Potenzial in den Bereich von 11,50-12,50 Euro haben. Das ist zwar noch spekulativ, aber sollte zumindest für eine kurzfristig ausgelegte Position interessant sein.

 

Kursverlauf Schaeffler

 

13.11.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 

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