Der Allianz gelingt es, die Aktionäre bei Laune zu halten

Die Unsicherheit bleibt

 

Die Allianz informierte gestern darüber, im ersten Quartal erneut Rückstellungen in Milliardenhöhe für Entschädigungen von Hedgefonds und eine Einigung mit US-Behörden gebildet zu haben. Weitere 1,9 Milliarden Euro wurden dafür reserviert, insgesamt hat der Versicherer nun schon 5,6 Milliarden Euro zur Seite geschafft.

Das klingt im ersten Moment nicht unbedingt nach einer guten Nachricht. Tatsächlich schafft die Allianz (DE0008404005) es aber, sich die Gunst der Aktionäre zu sichern. Das liegt zum einen daran, dass die neuerlichen Rückstellungen nicht ganz so hoch ausfielen, wie es viele im Vorfeld noch erwartet hatten. Das macht Hoffnung darauf, dass die Abenteuer in Übersee den Konzenr nicht ganz so teuer zu stehen kommen.

Für weituas größere Erleichterung dürfte aber die Zusicherung gesorgt haben, dass sich trotz der zu erwartenden Belastungen und der Bildung von Rückstellungen keine Auswirkungen auf die Dividendenpolitik ergeben soll. Mit eben jener konnte die Allianz ihre Anleger zuletzt inmitten eines Sturms schlechter Neuigkeiten bei Laune halten und diese Taktik soll wohl fortgeführt werden.

 

Für die Anleger ist das tatsächlich nicht die schlechteste Entwicklung. Denn auch wenn mit Blick auf die USA weiterhin einige Unsicherheiten bestehen, so sorgte zuletzt allein die Dividende dafür, dass es sich lohnt, Allianz-Aktien im Portfolio zu haben. Bleibt das auch in Zukunft so, dürfte der Titel die aktuell schweren Zeiten vergleichsweise glimpflich überstehen.

 

Die Bullen geben Gas

 

Beim Kurs gab es am Mittwoch sehr deutliche positive Entwicklungen zu sehen. Um gleich 5,9 Prozent bewegte die Allianz-Aktie sich in die Höhe und eroberte damit den Spitzenplatz im DAX. Das reichte aus, um die 200-Euro-Marke wieder zu überschreiten, welche in der vergangenen Woche nach Dividendenabschlag aus der Hand gegeben werden musste. Wer Letzteren herausrechnet, stellt fest, dass die Allianz die Abschläge der letzten vier Wochen schon fast wieder ausgleichen konnte. Das dürfte bei den Anlegern für zusätzliches Selbstvertrauen sorgen und die Aussichten waren zweifellos schon mal schlechter.

 

12.05.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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