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Gleich mehrere Verfahren setzen Alphabet derzeit zu und zusätzlich machen die Börsen sich Sorgen um ein Platzen der KI-Blase

Das könnte teuer für Alphabet werden

NTG24 - Gleich mehrere Verfahren setzen Alphabet derzeit zu und zusätzlich machen die Börsen sich Sorgen um ein Platzen der KI-Blase

 

Juristische Auseinandersetzungen dürften für die Google-Mutter Alphabet auch in Zukunft zum Alltag gehören. Das eine oder andere Verfahren konnte in diesem Jahr zwar zu einem Ende gebracht werden. Es kommen aber auch neue dazu, die zum Teil auf vorherigen Urteilen aufbauen. Unternehmen und Anleger müssen sich daher mit Risiken herumschlagen, welche das Ergebnis im Milliardenbereich belasten könnten.

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Die EU-Kommission kündigte ein neues Verfahren an, welches sich mit dem Ranking von Nachrichtenseiten und Verlagen in den Suchergebnissen von Google beschäftigt. Darüber berichtete unter anderem die „Tagesschau“. Im Raum steht der Vorwurf, dass Alphabet (US02079K3059) bewusst Webseiten weiter unten in Ergebnissen einordnet, die spezielle kommerzielle Inhalte von Dritten enthalten. Die Aufnahme eines Verfahrens bedeutet zwar noch nicht, dass ein Fehlverhalten vorliegen muss. Sollte dies jedoch nachgewiesen werden können, so könnte eine mögliche Strafe im Milliardenbereich liegen.

 

 

 

Google wehrt sich nach Kräften gegen die Vorwürfe, Webseiten aufgrund von geschalteter Werbung abzuwerten. Die beanstandete Richtlinie sei viel mehr essenziell, um Manipulationen beim Ranking zu verhindern. Ansonsten würden Spam-Webseiten die gute Platzierung eines Verlags ausnutzen, um die Nutzer zum Klicken auf minderwertige Inhalte zu verleiten. Die Untersuchung der EU-Kommission soll nun spätestens in zwölf Monaten zu einem Ende kommen. Mögliche Geldbußen könnten bis zu 20 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes betragen, was im Falle von Alphabet eine schwindelerregende Summe wäre.

 

Idealo fordert Schadenersatz von Alphabet

 

Bereits im Jahr 2017 wurde in einem anderen Verfahren geurteilt, dass Google mit der Platzierung von Shopping-Angeboten die Konkurrenz benachteiligt. Im vergangenen Jahr bestätigte der Europäische Gerichtshof eine Klage in Höhe von 2,4 Milliarden Euro, die damals gegen die Konzernmutter Alphabet verhängt wurde. Außerdem musste Google Shopping für weitere Anbieter geöffnet werden. Mittlerweile sind dort über 1.500 Anbieter vertreten. Dem Preisvergleichsportal Idealo geht das aber nicht weit genug.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeSchon 2019 reichte Idealo Klage gegen Google ein, welche jedoch aufgrund des laufenden Rechtsstreits mit der EU lange Zeit ruhte. Nun geht es in die nächste Runde und Idealo hat seine Forderungen konkretisiert. Für den Zeitraum von 2008 bis 2023 werden 2,7 Milliarden Euro an Schadenersatz und zusätzlich 600 Millionen Euro Zinsen eingefordert. Begründet wurde dies damit, den Nutzern eine faire Auswahl und Transparenz beim Online-Shopping bieten zu können.

Die vorherige Entscheidung der EU kann Alphabet nicht länger anfechten. Gestritten wird sich allerdings darüber, auf welchen Zeitraum das Urteil anzuwenden wäre. Idealo sieht sich bis heute im Nachteil. Google hingegen verweist darauf, schon 2017 umfassende Anpassungen an Google Shopping vorgenommen zu haben. Seither habe auch die EU-Kommission keinen weiteren Handlungsbedarf gesehen. Wie diese und weitere Verfahren für Alphabet ausgehen mögen, bleibt noch offen. In einem ungünstigen Szenario könnte es für den Konzern aber sehr schmerzhaft enden.

 

Sorgenvolle Zeiten

 

Für die Alphabet-Aktie sind solche Schlagzeilen noch keine akute Bedrohung. An juristische Auseinandersetzungen dürften die Anleger sich längst gewöhnt haben und in der Vergangenheit ging das Unternehmen aus solchen auch oft genug siegreich hervor. Aktuell kommen die neuen und alten Risiken aber zu einer Zeit, in der an den Märkten zunehmend skeptisch auf den KI-Hype geblickt wird. Am Donnerstag sorgten Ängste vor einem Platzen der KI-Blase für Kurskorrekturen im gesamten Tech-Segment.

Die Alphabet-Aktie gab um 2,9 Prozent bis auf 279,12 US-Dollar nach und entfernte sich weiter von ihrem Allzeit-Hoch, das bei 292,36 Dollar zu finden ist. Noch kann von einem Crash oder dergleichen wahrlich nicht die Rede sein. Schon seit einigen Tagen zeigt sich aber, dass die Angst vor einer genau solchen Entwicklungen zunehmend mehr Einfluss auf den Kurs nimmt und wir es im ungünstigsten Fall mit einer selbsterfüllenden Prophezeiung zu tun haben könnten. Unter dem Strich gibt es also gleich mehrere Gründe, um zumindest etwas vorsichtiger mit der Alphabet-Aktie umzugehen.

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14.11.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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