Rund um die Aktie von Amazon wird bereits über Stabilisierungen und Gegenbewegungen gemunkelt

Too big to fail?

 

Während die Amazon-Aktie noch immer einen schweren Stand hat und an den US-Börsen zuletzt um 3,2 Prozent auf rund 2.100 USD fiel, machen sich einige Beobachter bereits Gedanken um die langfristigen Aussichten. Die werden gemeinhin unverändert als gut eingestuft und so könnte sich schon bald eine attraktive Einstiegschance bieten.

Begründet werden derartige Argumentationen in erster Linie damit, dass der Online-Handel sich auch nach Corona noch auf Wachstumskurs befindet und Amazon (US0231351067) als mit Abstand größter Anbieter auf besonders große Chancen für einen eventuellen Turnaround blick. Eine derartige oder zumindest eine ähnliche Einstellung vertreten auch die bekannten Börsenportale „The Motley Fool“ und „Der Aktionär“.

Die dürfen wohl ohne schlechtes Gewissen in die Riege der Optimisten gezählt werden mit sinngemäßen Aussagen, wonach die Abverkäufe bei Amazon zuletzt übertrieben ausgefallen sein könnten. Tatsächlich zeigen Statistiken von „Statista“, dass der E-Commerce weiter an Bedeutung gewinnt und mit den Marktanteilen von Amazon niemand ernsthaft konkurrieren kann.

 

Dass es trotz derartiger Einschätzungen gestern nicht für eine Erholung gereicht hat,dürfte an der erneut kollektiv schlechten Stimmung im Tech-Sektor liegen. Jener produzierte am gestrigen Mittwoch sehr viele Verlierer und nur wenige Gewinner. Amazon folgte da schlicht den Vorgaben der Märkte.

 

 

Amazon ist kein Selbstläufer

 

Grundsätzlich liegt es absolute im Bereich des Möglichen, dass die sehr hohen Kursverluste bei Amazon über kurz oder lang wieder aufgefangen werden können. Ob sich deshalb jetzt schon ein Einstieg lohnt, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Denn kurzfristig spricht vieles dafür, dass es zunächst schlechter wird, bevor sich erste Anzeichen der Besserung zeigen. Im Bluck behalten sollten interessierte Anleger vor allem die Marke bei 2.000 USD aufgrund ihrer enormen psychologischen Strahlkraft. Unterhalb davon könnte Amazon auf neue Jahrestiefs zusteuern. Es bleibt dabei, dass das Unternehmen noch viel Überzeugungsarbeit bei den Anlegern zu leisten hat, wenngleich die Optimisten mit ihren Prognosen für eine größere Erholung in nicht allzu ferner Zukunft nicht unbedingt falsch liegen dürften.

 

12.05.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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