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Amazon kämpft schon länger gegen eine Flut von Ramschartikeln, nach eigenen Angaben auch mit Erfolg

Auf dem richtigen Weg?

NTG24 - Amazon kämpft schon länger gegen eine Flut von Ramschartikeln, nach eigenen Angaben auch mit Erfolg

 

Amazon mag zwar noch immer der größte und bekannteste Online-Händler sein, dessen Angebot in der Breite schier nicht zu schlagen ist. Doch das Unternehmen hat gerade in diesem Kernsegment seit einer Weile schwer zu kämpfen. Das liegt zwar auch an der schwer getrübten Konsumlaune der Verbraucher. Die Plattform hat aber auch schon seit Jahren mit anderen Problemen zu kämpfen.

Eines davon ist eine Schwemme an Billig- und Fake-Artikeln, denen Nutzer bis heute kaum entkommen können. Gerade wer auf der Suche nach eher einfachen Artikeln wie einem USB-Kabel ist, der wird von entsprechenden Angeboten nur so erschlagen. Versehen sind die nicht selten mit einer auffallend hohen Zahl an positiven Bewertungen, die sehr wahrscheinlich nicht von tatsächlichen Käufern stammen.

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Bei Amazon (US0231351067) auf gut Glück zu shoppen, macht da nur noch wenig Freude. Wer nicht genau weiß, was er möchte, läuft oft genug Gefahr, minderwertigen Artikeln oder gar Fälschungen auf den Leim zu gehen. Zumindest letztere bekämpft Amazon nun schon seit Jahren immer aktiver. Nach eigenen Angaben konnten dabei auch durchaus Erfolge gefeiert werden. Allein im vergangenen Jahr wurden laut einem Artikel von „tagesschau.de“ rund sechs Millionen gefälschte Artikel beschlagnahmt und entsorgt.

 

Amazon setzt auf die Händler

 

Um Fälschungen schneller erkennen zu können, hat Amazon im Jahr 2021 die Initiative „Anti-Counterfeit Exchange“ oder kurz ACX ins Leben gerufen. Jene ermöglicht es den Händlern, Fälschungen zu erkennen und zu verfolgen. Hinweise lassen sich auf diesem Wege anonym einreichen und laut Angaben von Amazon wurden so bereits Hunderte Konten von Fälschern identifiziert und geschlossen. Ob das im Großen und Ganzen einen Unterschied macht, kann aus der Ferne aber freilich kaum beurteilt werden.

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Werbebanner EMH PM TradeEs ist erfreulich zu sehen, dass der Konzern das Problem überhaupt angeht. Allerdings ist der Online-Shop von Amazon bis heute noch immer eine Ansammlung on zweifelhaften Angeboten und allerlei Ramsch. Von Portalen mit eher zweifelhaftem Ruf wie wish.com oder AliExpress ist das Ganze auf den ersten Blick oft kaum zu unterscheiden. Zwar gibt es bei Amazon auch alles im Angebot, was Rang und Namen hat, und damit sind auch etliche hochwertige Artikel im Sortiment. Diese mit der klassischen Suche zu finden, ist aber nicht selten eine Herausforderung.

Bei einem kleinen Selbstversuch wird dem Autor dieser Zeilen bei der Suche nach einer Micro-SD-Karte direkt auf der ersten Seite eine Speicherkarte ohne Markennahmen mit einer Kapazität von 1 TB zu rund 30 Euro angeboten. Wer sich mit der Thematik auskennt, der weiß, dass so etwas zu einem solchen Preis schlicht vollkommen unrealistisch ist und es sich dabei mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um eine Fälschung handelt. Allerdings kennt sich eben nicht jeder so gut aus, und das sollte beim durchschnittlichen Online-Shopper auch nicht vorausgesetzt werden.

 

Amazon muss nachbessern

 

Es gibt also weiterhin Verbesserungspotenzial und Amazon sollte hier nicht nachlassen. Eine alte Händlerweisheit besagt, dass es leicht ist, Kunden zu gewinnen. Diese zu halten ist aber sehr viel schwerer und einmal verlorene Kunden zurückgewinnen umso mehr. Je mehr Nutzer von Bestellungen bei Amazon enttäuscht werden, desto größer könnte die allgemeine Skepsis in den nächsten Jahren werden.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAn der Börse mag das momentan nur eine geringe Rolle spielen, während die Anleger sich vornehmlich um die hohe Inflation und die daraus resultierende Konsumflaute Gedanken machen. Es lohnt sich aber, ab und an den Blick auch etwas zu weiten, um alle Risiken abwägen zu können. Um auf lange Sicht nicht doch noch von der Konkurrenz abgehängt zu werden, muss Amazon die Pflege des eigenen Angebots noch ernster nehmen als bisher. Schließlich lebt der Online-Shop bis heute nicht zuletzt von seinem guten Ruf, welcher tunlichst nicht aufs Spiel gesetzt werden sollte.

 

24.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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