als .pdf Datei herunterladen

Anlegerflucht bei Amazon, Shell verwöhnt die Anleger, TUI freut sich über reiselustige Kundschaft und BioNTech muss neue Nebenwirkungen in Beschreibungen aufnehmen

Die große Kursparty lässt wohl noch auf sich warten

NTG24 - Anlegerflucht bei Amazon, Shell verwöhnt die Anleger, TUI freut sich über reiselustige Kundschaft und BioNTech muss neue Nebenwirkungen in Beschreibungen aufnehmen

 

Die Börsen haben sich in jüngster Vergangenheit fraglos wieder besser entwickelt als in den Sommermonaten. Mit viel Wohlwollen lässt sich sogar eine Aufwärtstendenz erkennen. Die kommt aber regelmäßig wieder ins Stocken und von der großen Wende kann noch lange nicht die Rede sein.

Schwer aufs Gemüt der Anleger geschlagen haben in der ausgelaufenen Woche die Zahlen der großen US-Tech-Konzerne. Abseits von Apple (US0378331005) fielen die bisher durch die Bank enttäuschend aus. Besonders hart hat es Amazon (US0231351067) erwischt, wo am Freitag laut der „Süddeutschen Zeitung“ der größte Kursverlust seit 16 Jahren beobachtet werden konnte.

Anzeige:

Werbebanner EMH PM TradeGründe für Abschläge von knapp elf Prozent an nur einem Tag gab es reichlich. Alles läuft aber darauf hinaus, dass Amazon mit dem Ausblick für das vierte Quartal nicht punkten kann. Zwar werden unverändert Gewinne erwartet, von denen die meisten anderen Unternehmen nur träumen können. Was den Anlegern zu ihrem Glück fehlt, sind aber Wachstumsaussichten. Damit scheint es sich bei Amazon für den Moment erledigt zu haben und so kam es zur großen Panik unter den Aktionären mitsamt den angesprochenen steilen Verlusten.

 

Shell sorgt für gute Laune

 

In die entgegengesetzte Richtung ging es bei Shell (GB00BP6MXD84), obschon dort die letzten Zahlen keine neuen Rekorde mehr aufstellen konnte. Dezent geringere Gewinne als im zweiten Quartal stellen aber immer noch einen enormen Zuwachs zum Vorjahr dar. Zudem kündigte Shell ein großzügiges Aktienrückkaufprogramm an und stellte zudem eine deutliche Erhöhung der Dividende in Aussicht.

Das reichte den Anteilseignern, um wieder fleißig Shell-Aktien zuzukaufen und mit einem Wochenschlusskurs von 28,13 Euro ist das Papier von vergangenen Bestmarken nicht so weit entfernt. Weiteren Auftrieb gab es auch mit Blick auf die Ölpreise, welche nach längerer Talfahrt in dieser Woche wieder etwas zulegen konnten. Es sieht derzeit ganz danach aus, als würden die Geschäfte von Shell weiter brummen, auch wenn manch einer sich schon um die drohende Rezession sorgt.

Anzeige:

Banner TradingView

 

TUI mit Erfolgen im Spätsommer

 

Letztere ist auch für TUI (DE000TUAG000) eine potenzielle Bedrohung und das Papier hatte aufgrund unbequemer Aussichten mit einem beispiellosen Abwärtstrend zu kämpfen. Nun sprach der Reiseveranstalter allerdings von einem sehr starken Herbstgeschäft bisher. So sollen viele Menschen den Spätsommer als Gelegenheit für Urlaube entdeckt haben. In nicht wenigen Fällen soll es sich bei der Kundschaft sogar um solche handeln, die bereits im Sommer schon verreist war. Anscheinend haben wir es also nicht (nur) mit Nachholeffekten nach den Corona-Beschränkungen zu tun.

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeGenaue Zahlen nannte TUI freilich nicht, doch das Buchungsniveau soll sogar noch höher liegen als in vergleichbaren Zeiträumen vor der Pandemie. Die Anleger sind darüber nicht unbedingt enttäuscht. Die TUI-Aktie hat aber derzeit schwer mit der Charttechnik zu kämpfen. Ein Ausbruch über die Marke von 1,50 Euro wollte den Bullen bisher nicht gelingen. Am Freitag ging es nach Abschlägen von 1,7 Prozent bis auf 1,47 Euro zurück. Die Chance auf einen Turnaround bleibt aber grundsätzlich vorhanden. Zu hoffen bleibt, dass die Reiselust der Deutschen auch im kommenden Jahr nicht abschwächen wird.

 

BioNTech und das leidige Thema Nebenwirkungen

 

Bei BioNTech (US09075V1026) spielten Inflation und Co. ausnahmsweise mal keine große Rolle. Im Vordergrund steht stattdessen weiterhin der eigens entwickelte Corona-Impfstoff. Kritiker dürften sich in ihren Warnungen vor dem Vakzin nach jüngsten Meldungen um Nebenwirkungen bestätigt sehen. Aus Anlegersicht ist das Ganze aber halb so schlimme.

Anzeige:

Werbebanner ISIN-WatchlistRichtig ist, dass die EMA weitere Angaben in die Beschreibung aufnehmen will und dies mit Nebenwirkungen im Zusammenhang steht. Letztere beziehen sich aber nicht auf ominöse Mikrochips oder todbringende Inhaltsstoffe. Stattdessen gibt es Indizien dafür, dass Menstruationsblutungen nach einer Impfung heftiger und länger ausfallen können. Nach bisherigen Informationen lässt das aber nach einer Weile nach und an der insgesamt sehr guten Verträglichkeit ändert sich erst einmal nicht. Die Aktionäre sind daher am Freitag völlig zu Recht entspannt geblieben und die BioNTech-Aktie konnte sogar wieder leicht um 2,3 Prozent auf 137,85 Euro zulegen.

 

Das dürfte spannend werden

 

Wie es an den Märkten insgesamt weitergehen mag, ist weiterhin eine Wundertüte. Beeinflusst wird die Stimmung der Aktionäre von unzähligen Faktoren, Inflation und steigende Zinsen sind nur die prominentesten Themen, welche quasi jederzeit für neuerliche Verkaufswellen sorgen könnten. Solange sich die Aussichten hier nicht nachhaltig bessern, kann der Bärenmarkt kaum als überwunden angesehen werden.

 

30.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)