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BYD weiter am Schwächeln, miese Aussichten für Alibaba, Nachfragesorgen bei Nio und Tencent bleibt im Tal der Tränen

China-Aktien dürften weiterhin einen schweren Stand haben

NTG24 - BYD weiter am Schwächeln, miese Aussichten für Alibaba, Nachfragesorgen bei Nio und Tencent bleibt im Tal der Tränen

 

Chinesische Aktien galten einst als echter Geheimtipp an den Börsen. Schließlich konnten Anleger damit am rasanten Wirtschaftswachstum im Reich der Mitte teilhaben. Letzteres hat aber spätestens in diesem Jahr einiges an Glanz verloren und die Aussichten auf eine Erholung sind jüngst noch einmal schlechter geworden.

Am Wochenende startete die Kommunistische Partei Chinas ihren mit Spannung erwarteten Parteitag. Dabei kam auch Präsident Xi Jinping zu Wort und seine Rede dürfte bei den Anlegern für wenig Begeisterung sorgen. Nicht nur behält der Staatschef sich militärische Optionen für die Taiwan-Frage offen. Er hält auch weiterhin an der destruktiven Zero-Covid-Politik fest, welche Chinas Wirtschaft mehr und mehr in den Abgrund zu ziehen scheint.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDas könnte sehr wahrscheinlich dafür sorgen, dass der Abwärtstrend bei China-Aktien sich in der neuen Woche fortsetzen wird. Weiter unter die Räder geraten könnte dadurch beispielsweise die Aktie von BYD (CNE100000296), die schon seit einer ganzen Weile kaum noch Land sieht. Die Futures für den Titel zeigten in den Nachtstunden recht deutlich nach unten und womöglich wird es charttechnisch eher unerfreuliche Signale zu sehen geben.

 

Alibaba blickt in den Abgrund

 

Nicht viel besser sieht es für die Anteilsscheine von Alibaba (US01609W1027) aus, welche neben Corona-Lockdowns noch von vielen anderen Problemen geplagt werden. Allein in den letzten vier Wochen ging es um 11,8 Prozent in die Tiefe; die Verluste seit Jahresbeginn summieren sich bereits auf knapp 30 Prozent. Experten sehen hier vor allem die Probleme in der Immobilienbranche in China als einen wichtigen Faktor.

Jene droht derzeit mehr oder weniger in sich zusammenzufallen und trotz staatlicher Garantien für immer mehr Unternehmen aus dem Sektor ziehen die Börsianer sich immer mehr zurück. Eine Kehrtwende ist dabei nicht auszumachen und nach den Aussagen von Xi Jinping am Wochenende dürfte Alibaba nur noch mehr unter Druck geraten. Selbst ein Sturz zurück auf die Tiefststände aus dem Frühjahr kann da kaum noch ausgeschlossen werden.

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Kein Interesse an Nio?

 

Im Falle von Nio (US62914V1061) machen die Aktionäre sich hingegen um die Nachfrage Sorgen. Im September fielen die Absatzzahlen zwar noch einigermaßen erfreulich aus. Ob das so bleiben wird, daran gibt es ob der hohen Inflation und dem Einbruch der Konsumlaune in westlichen Gefilden aber ernsthafte Zweifel. Auch der anstehende Europastart sorgt immer weniger für Euphorie auf Anlegerseite.

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Werbebanner EMH PM TradeNach ernüchternden Konjunkturdaten aus den USA stürzte Nio am Freitag um etwas mehr als acht Prozent in die Tiefe und setzte damit den katastrophalen Abwärtstrend der letzten Wochen in hohem Tempo fort. Neuerliche US-Sanktionen für bestimmte Halbleitet werden die Stimmung bei den Anteilseignern nicht eben aufhellen und dazu gesellen sich noch manch andere Warnsignale. Kurzum hat die Nio-Aktie trotz einiger fundamental positiver Faktoren einen mehr als schweren Stand, was wohl in nächster Zeit auch erst einmal so bleiben dürfte.

 

Auch bei Tencent läuft es nicht rund

 

Eine weitere chinesische Aktie, welche schon seit einer ganzen Weile nicht mehr überzeugen kann, ist jene von Tencent (KYG875721634). Hier sorgten zuletzt unschöne Analystenmeinungen für erhöhte Vorsicht bei den Käufern. Morgan Stanley (US6174464486) rüttelte zwar nicht an der Kaufempfehlung, reduzierte aber das Kursziel merklich und warnte außerdem vor geringeren als bisher erwarteten Umsätzen und Gewinnen in den nächsten zwei Jahren.

Explizit erwähnt wird in der Studie auch die Corona-Politik in China, welche unvorhersehbare Risiken für die dortigen Unternehmen mit sich bringt. Da nun noch einmal bestätigt wurde, dass auch in Zukunft Metropolen schnell in einen Lockdown geraten können, dürfte die Unsicherheit bei den Börsianern kaum nachlassen. Nachdem die Tencent-Aktie im laufenden Jahr bereits um knappe 40 Prozent abwertete, stehen ihr möglicherweise also schon die nächsten Enttäuschungen ins Haus. Selbst mutige Anleger bleiben da zunächst auf der Seitenlinie.

 

Die Party ist vorbei

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistIn China bröckelt es derzeit aus wirtschaftlicher Sicht gewaltig und die Führung im Land scheint gar kein allzu großes Interesse daran zu haben, daran etwas zu ändern. Stattdessen stellt Xi Jinping vor allem die Sicherung seiner Macht in den Vordergrund, und das mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. Das scheint eine Krankheit zu sein, die bei Diktatoren und solchen, die es gerne werden möchten, sehr weit verbreitet ist. Aus Anlegersicht ist damit zu rechnen, dass es zu weiteren Enttäuschungen und Rückschlägen kommt und es hat seinen Grund, dass China-Aktien in diesem Jahr kaum noch gefragt sind.

 

17.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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