Mit einer neuen Fabrik in der Türkei sucht BYD einen eleganten weg, um Einfuhrzölle in Europa zu umgehen
Die Aktie von BYD reagiert mit Kursgewinnen
Erst vor wenigen Tagen wurden vorläufige Einfuhrzölle der EU für chinesische Elektroautos verhängt. Sollte es mit China keine andere Einigung geben, könnten jene langfristig Bestand haben und den Herstellern aus Fernost das Leben schwermachen. Darauf stellt sich BYD schon jetzt ein und unterzeichnete ein Abkommen mit der Türkei für die Errichtung einer neuen Fabrik.
Niemand Geringeres als der Chef von BYD (CNE100000296) unterzeichnete das Abkommen zusammen mit dem türkischen Industrie- und Technologieminister Mehmet Fatih unter dem Beisein von Staatschef Recep Tayyip Erdogan. Vorgesehen sind Investitionen in Höhe von rund 900 Millionen Euro. 5.000 neue Arbeitsplätze sollen entstehen und abseits der Fabrik ist auch die Errichtung eines Zentrums für Forschung und Entwicklung vorgesehen.
Zwar gehört die Türkei bekanntlich nicht zur EU und obschon das Land seit 1999 den Status eines Beitrittskandidaten hat, liegen die Verhandlungen dazu seit Jahren auf Eis. Allerdings profitiert die Türkei von einem Abkommen aus dem Jahr 1995, welches einen bevorzugten Zugang zum europäischen Markt regelt. Mit der Fertigung in der Türkei könnte BYD EU-Zölle auf in China hergestellte Elektroautos also elegant umgehen.
150.000 Elektroautos sollen in der neuen Fabrik jährlich entstehen, womit BYD seine Expansion nach Westen weiter vorantreibt. Zwar ist es nochmal eine andere Frage, ob die Fahrzeuge auch genügend Abnehmer finden werden. Der pragmatische Ansatz des Unternehmens ist aus Anlegersicht aber zu begrüßen. Statt sich von politischen Querelen verunsichern zu lassen, scheint sich BYD schlicht anzupassen.
Rückenwind für die BYD-Aktie
Dies scheint auch bei den Börsianern Eindruck zu hinterlassen. Darauf deutet zumindest die Tatsache hin, dass die BYD-Aktie sich am gestrigen Montag um 1,85 Prozent in die Höhe schrauben und einen Schlusskurs in Höhe von 28,05 Euro erreichen konnte. Unter allen chinesischen Herstellern konnte BYD zuletzt in eher schwierigen Zeiten noch das größte Wachstum erzielen. Die nun laufende Expansion in der Türkei und Ungarn könnten durchaus sicherstellen, dass auch die Zukunft freundlich ausfallen wird.
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09.07.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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