Starker Oktober für BYD, Plug Power endlich wieder mit gründen Vorzeichen, auch Nel ASA strebt in Richtung Norden und bei Meta kommen Entlassungspläne gut an
Die Anleger schöpfen wieder etwas Hoffnung, doch die Lage bleibt angespannt
Zu viele Aktien haben im laufenden Jahr Kursverluste hingenommen, als dass sie sich noch zählen ließen. Es gibt aber einige besonders prominente Beispiele, welche in der Vergangenheit noch zu den Lieblingen der Börsianer zählten. Mittlerweile sind davon viele ins Bodenlose gefallen, doch die Hoffnung aufgegeben hat längst noch nicht jeder.
Vergleichsweise gut schlug sich bisher die Aktie von BYD (CNE100000296), welche allerdings auch immer mehr Gegenwind zu spüren bekommt. Covid-Lockdowns in China und auffällige Verkäufe von Berkshire Hathaway (US0846707026) haben die Anteilseigner sichtlich aufgewühlt. Zuletzt überwogen aber gute Neuigkeiten. Im Oktober konnte BYD einmal mehr sehr ordentliche Auslieferungszahlen erzielen.
Knapp 218.000 Fahrzeuge konnte der chinesische Autobauer im letzten Monat verkaufen und damit rund 170 Prozent mehr als noch im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Wachstumskurs hält also trotz Problemen in den Lieferketten, Lockdowns und der hohen Inflation an. Auch wenn es keine Garantie gibt, dass es dabei bleiben wird, so reagierten die Anleger mit Kursgewinnen von immerhin 2,4 Prozent auf die frohe Kunde. Das macht Hoffnung darauf, dass die Talfahrt bei der BYD-Aktie sich zumindest nicht noch mehr ausweitet.
Angenehme Abwechslung bei Plug Power
Ganz ähnliche Wünsche dürften sich derzeit bei den Aktionären von Plug Power (US72919P2020) breitmachen. Das Papier stürzte zuletzt unter die Marke von 15 Euro und hinterließ damit ein charttechnisch ganz schlechtes Signal. Erholen konnte die Aktie sich davon auf die Schnell nicht. Immerhin gab es am Montag aber zur Abwechslung mal grüne Vorzeichen zu sehen und es ging um immerhin 0,9 Prozent auf 14,87 Euro aufwärts.
Von einer Trendwende kann da keine Rede sein, doch vielleicht hat die Plug Power-Aktie ihren Tiefpunkt endlich überwunden. Im Bereich des Möglichen liegt das absolut, denn zuletzt wurden unzählige negative Faktoren eingepreist, während die langfristigen Aussichten kaum noch eine Rolle zu spielen scheinen. Vielleicht ist es da an der Zeit für eine Korrektur in Richtung Norden. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Kann Nel ASA jetzt liefern?
Noch etwas besser sieht es derzeit für die Aktie von Nel ASA (NO0010081235) aus, wenngleich diese ebenfalls weit entfernt von ehemaligen Kursrekorden ist. Aufgrund eines beachtlichen Auftragseingangs stimmt die Laune aber wieder und der Titel kann sich nun schon seit einigen Tagen oberhalb von 1,20 Euro halten. Am Montag ging es nach Kursgewinnen von 1,53 Prozent mit 1,26 Euro aus dem Handel.
Auch das ist noch keine große Sensation und im Zweifel können solche Kursgewinne sich schnell wieder in Luft auflösen. Nach den letzten Monaten und den teils drastisch Kurseinbrüchen darf für den Moment aber jeder Tag als Erfolg gewertet werden, an dem die Bären keinen Angriff auf die wichtige Unterstützung wagen. Je länger sich Nel auf dem aktuellen Niveau halten kann, desto wahrscheinlicher wird auch ein Angriff der Käufer in höhere Kursregionen. Damit ein solcher am Ende auch funktioniert, braucht es aber sehr wahrscheinlich Schützenhilfe von der Nachrichtenfront.
Meta auf dem Weg der Besserung?
Bei Meta (US30303M1027) konnte jüngst endlich der Ausverkauf gestoppt werden, welcher nach den letzten Zahlen einsetzte und die Aktie innerhalb weniger Tage um über 30 Prozent in die Tiefe bewegte. Hintergrund sind Medienberichte, laut denen Tausende Stelle im Konzern gestrichen werden könnten. Es soll sich dabei augenscheinlich um den größten Personalabbau bei der Facebook-Mutter seit der Gründung im Jahr 2004 handeln.
Bei den Aktionären kam das für den Moment gut an, womit auch zu rechnen war. Um fast sieben Prozent verbesserte die Meta-Aktie sich gestern und legte damit bis auf 96,30 Euro. Allerdings lässt sich darüber streiten, ob der massive Personalabbau wirklich als gute Nachricht zu verstehen ist. Sicher, für den Moment spart Meta damit erstmal Kosten ein, was sich schon recht bald in den Bilanzen bemerkbar machen könnte. Für weiteres Wachstum ist der Online-Gigant langfristig auf fähiges Personal angewiesen, und solches lässt sich in besseren Zeiten nicht mal eben aus dem Hut zaubern. Schon gar nicht in dieser Branche. Da bleibt abzuwarten, ob die letzten Zugewinne lange Bestand haben werden.
Ein Funke Hoffnung
Unter dem Strich sind es derzeit wenige handfeste Argumente, welche an den Börsen für eine langersehnte Erholung sorgen. Bei den hier genannten Titeln kamen Zugewinne zuletzt vor allem durch gute Hoffnungen zustande und bei vielen anderen Aktien sah es nicht anders aus. Das sollt die Erfolge nicht schmälern, doch es bleibt das ungute Gefühlt, dass schon die nächste Enttäuschung die hübschen Gewinne schnell wieder zunichtemachen könnte. Als Anleger gibt es da keinerlei Grund, jetzt schon in allzu große Feierlaune zu verfallen.
08.11.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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