Keine gute Laune bei Bayer, bei BioNTech sieht es schon besser auf, BYD kann die Sorgen nicht abschütteln und auch Plug Power findet keinen Halt
Noch immer werden die Märkte von vielen Sorgen geplagt
Auch wenn es bisher noch keine größere Korrektur an den Märkten zu sehen gab, so scheint der Jahresendrallye aktuell doch ein wenig die Puste auszugehen. Die schon fast überschwänglich gute Laune aus der Vorwoche weicht einer eher zurückhaltenden Stimmung und die Sorgen der Börsianer scheinen sich wieder mehr in den Vordergrund zu schieben. In manchem Fall wird dies auch noch durch unangenehme Neuigkeiten untermauert.
So musste etwa Bayer (DE000BAY0017) kürzlich eine weitere Schlappe vor Gericht hinnehmen, als das Unternehmen von einem Geschworenengericht zu einer hohen Schadenersatzzahlung aufgrund des Einsatzes der Chemikalie PCB der Tochter Monsanto verpflichtet wurde. Dieses Thema bewegte nun auch die Analysten der Schweizer Bank UBS. Dort bleibt die Empfehlung neutral und das Kursziel lautet weiterhin 34 Euro. Doch unbedingt erfreut nimmt man die juristische Niederlage nicht zur Kenntnis.
Zwar rechnen die Experten fest damit, dass Bayer in die Berufung gehen wird. Wie jene verlaufen mag, ist aber erstmal offen. Kritisch blicken die Analysten darauf, dass Bayer für Prozesse rund um PCB bisher kaum Rückstellungen aufgebaut habe. Sollten Schadenersatz- oder Strafzahlungen hier vermehrt auftreten, könnte dies die Bilanz also empfindlich belasten. Die Bayer-Aktie ließ sich davon nicht stören. Am Mittwoch konnte sie sich um 1,1 Prozent bis auf 32,56 Euro verbessern. Der Titel blieb damit aber in niedrigen Gefilden stecken und an einen charttechnischen Ausbruch wollen die Bullen sich bisher nicht heranwagen.
BioNTech setzt sich durch
Erfolgreiche war zuletzt BioNTech (US09075V1026) vor Gericht. Zumindest ein laufendes Verfahren gegen das Unternehmen aus Richtung CureVac dürfte sich erledigt haben, nachdem das Bundespatentgericht ein Patent rund um Corona-Impfstoffe von CureVac für nichtig erklärte. Zwar haben die Streitigkeiten um die Sache sich damit noch nicht vollständig erledigt. Dennoch herrschte zuletzt bei den Anteilseignern von BioNTech beste Stimmung.
Am Dienstag ging es mit den Kursen um rund vier Prozent in die Höhe und erstmals seit Mitte Oktober konnte die Aktie sich wieder in Sphären oberhalb von 95 Euro begeben. Dass gestern Gewinnmitnahmen für Verluste von 1,3 Prozent sorgten, ist noch zu verkraften. Auf 5-Tages-Sicht bleibt es bei einem Plus in Höhe von 8,1 Prozent. Die Entspannung bei laufenden Verfahren macht den Blick der Aktionäre freier für die nicht zu verachtenden Zukunftschancen.
BYD geht baden
Keine gute Stimmung kann schon seit einer ganzen Weile die Aktie von BYD (CNE100000296) für sich verbuchen. Obschon es bei dem chinesischen Autobauer auf fundamentaler Seite nichts zu meckern gibt und die Expansion mit allem Nachdruck vorangetrieben wird, findet die Aktie einfach keinen Halt. Am Mittwoch ging es um weitere 3,25 Prozent bis auf magere 23,10 Euro in die Tiefe. Damit fehlt nicht mehr viel, um auch das 52-Wochen-Tief bei 22,67 Euro zu erreichen.
Wie gehabt werden die Anleger von ungewissen Aussichten für das kommende Jahr geplagt. Es macht sich die Befürchtung breit, dass es sowohl mit den Auslieferungszahlen als auch den Margen im hohen Tempo abwärtsgehen könnte. Eine schwächelnde chinesische Wirtschaft hilft nicht eben dabei, die Argumente der Kritiker zu entkräften und auch jüngst eingefahrene Aufträge aus Europa verfügen nicht über das entsprechende Volumen, um wieder den Kursturbo zu zünden. Charttechnisch ist die Korrektur in vollem Gange, weshalb der Verbleib auf der Seitenlinie anzuraten ist.
Plug Power: Das gewohnte Bild
Zuverlässig abwärts geht es dieser Tage auch wieder bei Plug Power (US72919P2020) und die Vorfreude auf eventuell sinkende Zinsen im kommenden Jahr ist schon wieder so gut wie vollständig erloschen. Im gestrigen Handel musste die Aktie Abschläge in Höhe von 1,7 Prozent verkraften. Per Handelsschluss standen dadurch nur noch 3,95 Euro auf dem Ticker. Etwas Support erfährt das Papier auf diesem Niveau noch. Allzu viel Verlass ist darauf aber wahrscheinlich nicht.
Im Chart scheint der generelle Abwärtstrend sich lediglich bestätigt zu haben, trotz der teils heftigen Aufbrüche in Richtung Norden aus der vergangenen Woche. Auf Monatssicht lassen sich zwar noch Zugewinne von knapp 18 Prozent feststellen. Seit Jahresbeginn ging es aber um zwei Drittel abwärts und die dringendsten Probleme, etwa ungelöste Fragen und um die Liquidität, sind weiterhin ungelöst. Die Hoffnung allein reicht offensichtlich nicht aus, um die Anleger wieder in Kauflaune versetzten zu können.
Alles beim Alten
Die Börse scheint weitgehende wieder in ihren alten Trott zurückzukehren. Der spielt sich bisher zwar noch auf hohem Niveau und teils nicht weit entfernt von Rekordkursen ab. Das sorgt aber nur für ein umso höheres Risiko im Falle größerer Korrekturen. Mehr noch als in den letzten Wochen wird den Anlegern daher nun höchste Aufmerksamkeit abverlangt.
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21.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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