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Glyphosat bringt Bayer weiterhin viel Ärger und nun auch eine OECD-Beschwere aufgrund von mutmaßlichen Menschenrechtsverletzungen ein!

Gute Laune will an der Börse nicht aufkommen

NTG24 - Glyphosat bringt Bayer weiterhin viel Ärger und nun auch eine OECD-Beschwere aufgrund von mutmaßlichen Menschenrechtsverletzungen ein!

 

Mit der Übernahme von Monsanto hat sich Bayer auch den Unkrautvernichter Glyphosat ins eigene Unternehmen geholt, was bis heute auf dem Aktienkurs lastet. In den USA sind derzeit noch Tausende Verfahren anhängig, in denen aufgrund mutmaßlicher krebserregender Effekte hohe Schadenersatzforderungen durchgesetzt werden sollen. Weiterer Druck wird nun von gleich mehreren NGOs ausgeübt, welche bei der OECD eine Beschwere aufgrund von Menschenrechtsverletzungen eingelegt haben.

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Vorgeworfen wird Bayer (DE000BAY0017), durch deine Geschäftspraktiken in Südamerika gegen Menschenrechte verstoßen zu haben. Dazu werden Beispiele aus Bolivien, Brasilien, Paraguay und Argentinien ins Feld geführt. Bayer verstoße gegen die Leitsätze der OECD, indem es führend beim Angebot von Glyphosat-resistentem Soja-Saatgut sei und zugleich den entsprechenden Unkrautvernichter führe. Aufgrund dessen könne das Geschäftsmodell schädliche Gesundheitsauswirkungen und Landkonflikte befördern, heißt es in der Beschwere.

Zudem werden bisherige Reaktionen auf „schwerwiegende“ Verletzungen gegen das Menschenrecht sowie Umweltrisiken aufgrund von Monokulturen als unzureichend bezeichnet. Auswirkungen und Nutzung von gentechnisch verändertem Saatgut würden ebenso wenig überwacht wie der Einsatz von Pestiziden im großen Stil. Die Kritiker wollen zudem klare Belege dafür haben, dass Bayer die Zerstörung des Urwalds mit seinen Geschäften begünstige. Gefordert wird nun, dass der Konzern seiner „Sorgfaltspflicht“ in Südamerika nachkommen soll, indem „nachhaltige Veränderungen“ bei den Geschäftspraktiken erzwungen werden. Allzu konkret wurde man allerdings nicht, wie genau diese Veränderungen denn aussehen sollten.

 

Bayer wehrt sich

 

Bayer selbst will die Vorwürfe nicht einfach stehenlassen und reagierte bereits in einer Stellungnahme darauf. Die eigenen Produkte seien sicher und es wird auf „umfangreiche“ Maßnahmen verwiesen, mit denen der Einsatz überwacht werde. Auch Glyphosat sei bei korrekter Anwendung sicher und nicht krebserregend. Das Unternehmen verweist auch auf eine Entscheidung der EU-Kommission aus dem vergangenen Jahr, durch die die Zulassung für den Unkrautvernichter um weitere zehn Jahre verlängert wurden.

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Werbebanner Brauerei StauderDie Vorfälle aus den vier in der Beschwerde genannten Ländern seien Bayer nicht bekannt, heißt es. Es sei jedoch Aufgabe der dortigen Staaten, für die richtigen Rahmenbedingungen zu sorgen und bei der Überwachung sieht der Pharma- und Agrarriese vor allem staatliche Behörden in der Pflicht. Kurz zusammengefasst weist Bayer also jegliche Vorwürfe von sich und wie auch schon in diversen Klagen beharrt man darauf, dass von den eigenen Produkten bei korrekter Anwendung keinerlei Gefahr ausgehe.

Für die Anleger ergibt sich aus der Beschwerde erst einmal keine akute Gefahr. Sie erinnert jedoch unangenehm an die noch immer laufenden Klagen, vor allem in den USA. Jene bergen auch weiterhin enorme Risiken für Bayer. Der Konzern hat zwar Rückstellungen in Milliardenhöhe gebildet, um für mögliche Schadenersatzforderungen gerüstet zu sein. Ob jene letztlich ausreichen werden, steht aber noch in den Sternen. Glyphosat ist mit einer der Hauptgründe dafür, dass Bayer aktuell in eine mehr als ungewisse Zukunft blickt.

 

Das Sorgenkind verschwindet nicht

 

Vor einigen Wochen machten Gerüchte die Runde, laut denen Bayer wohl daran arbeitet, sich des Problems mit außergerichtlichen Einigungen im großen Stil entledigen zu wollen. Nennenswerte Neuigkeiten gab es seitdem aber nicht mehr zu hören und es ist auch eher fraglich, ob sich in den USA alle Kläger auf einen Vergleich einlassen wollen. Das Verklagen großer Konzerne hat in Übersee eine lange Tradition und mehr oder weniger einen ganz eigenen Wirtschaftszweig hervorgebracht.

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Zumindest momentan spricht noch alles dafür, dass Glyphosat auch in Zukunft ein eher belastender Faktor für den Aktienkurs bleibt. Die Bayer-Aktie notiert derzeit mit knapp 27 Euro weiterhin tief im Kurskeller. Allein seit Jahresbeginn ging es um über 20 Prozent in die Tiefe und das 18-Jahres-Hoch knapp unterhalb von 25 Euro bleibt unverändert in Schlagweite. Aufgrund der enormen Risiken empfiehlt sich der Verbleib auf der Seitenlinie.

26.04.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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