Bayer kann die Aktionäre nicht trösten, Morphosys zeigt sich schon etwas erfolgreicher, Plug Power stürmt überraschend in Richtung Norden und BYD gerät in gefährliches Terrain
Diese Aktien machen den Anlegern das Leben schwer
Es ist immer eine traurige Angelegenheit, wenn sich Hoffnungen in Luft auflösen. An der Börse führt das nicht nur zu traurigen Gesichtern. Manches Mal werden damit schon gerne Mal Milliarden an Börsenwert vernichtet, und das teils innerhalb von Stunden.
Eben das erlebte vor gar nicht langer Zeit die Aktie von Bayer (DE000BAY0017), nachdem das Unternehmen den Aktionären schlechte Neuigkeiten in schneller Folge lieferte. Abgebrochene Studien ließen Träume von neuen Erfolgen und damit verbundenen Umsätzen einfach platzen. Derweil wird der Konzern weiterhin von hohen Kosten geplagt und scheint für die Zukunft nur wenig in der Hand zu haben.
Vollkommen untätig ist man bei Bayer freilich nicht. Wie „Der Aktionär“ berichtet, konnte in Leverkusen jüngst ein neuer Deal abgeschlossen werden, bei dem zusammen mit CrossBay Medical an einer neuen Insertionshilfe in Kombination mit hormonellen Intrauterinsystemen gearbeitet werden soll. Erklärtes Ziel ist es, Frauen die gesamte Bandbreite verfügbarer Verhütungsmittel in Aussicht zu stellen, und das möglichst ohne Komplikationen. Die Anleger lockt das leider nicht hinter dem Ofen hervor. Die Bayer-Aktie blieb am Freitag am Boden und gab um 0,8 Prozent bis auf 31,11 Euro nach.
Morphosys: Auf der Suche
Für Morphosys (DE0006632003) lief es da schon deutlich besser und hier gibt es immerhin noch Hoffnung, dass das wichtige Medikament Pelabresib in Zukunft noch gute Neuigkeiten produzieren wird. Zuletzt konnte man zwar primäre Endpunkte in Studien erreichen, enttäuschte aber bei den sekundären Endpunkten. Das führte zu recht offenen Zweifeln an einer Zulassungsfähigkeit.
Endgültig verloren ist die Schlacht aber noch lange nicht, und das ist in den letzten Tagen auch immer mehr Anlegern klargeworden. So konnte die Morphosys-Aktie sich auf 5-Tages-Sicht wieder um satte 44 Prozent verbessern und am Wochenende bei immerhin 24,44 Euro notieren. Das liegt irgendwo in der Mitte zwischen den Tiefstständen von Ende November und Kursen jenseits der 30 Euro, die noch vor dem letzten Kurssturz erreicht werden konnten.
Plug Power: Unverhofft kommt oft!
Eine veritable Erholung legte am Freitag die Aktie von Plug Power (US72919P2020) hin, mit der es um gleich 10,3 Prozent bis auf 4,03 Euro aufwärtsging. Das sorgte an den Märkten für einige verdutzte Gesichter. Denn einen richtigen Grund für die plötzlichen Kursaufschläge gab es nicht zu sehen. Die Stimmung im Wasserstoffsektor fällt bestenfalls verhalten aus und die Aktionäre sorgen sich, nicht zu Unrecht, über unangenehme Szenarien wie eine mögliche Kapitalerhöhung in nicht allzu ferner Zukunft.
Vielleicht wittert aber auch der eine oder andere Chancen, nachdem Plug Power im laufenden Jahr zeitweise um über zwei Drittel abwertete und schon fast die Tiefststände des Corona-Crashs 2020 erreichte. Was auch immer der Grund für die kleine Erholung sein mag: die Aktie bleibt eine schwer spekulative Angelegenheit und die Abwärtskurve im Chart ist noch lange nicht verschwunden. Entsprechend ist das Papier mit größter Vorsicht zu behandeln.
BYD: Das hätte nicht passieren dürfen!
Die Aktie von BYD (CNE100000296) punktete vor gar nicht langer Zeit noch mit einem recht anschaulichen Aufwärtstrend und war drauf und dran, die 30-Euro-Marke zu überwinden und Kurs auf das 52-Wochen-Hoch bei 32,65 Euro zu nehmen. Daraus wurde aber leider nichts. Preissenkungen in China haben den Anlegern ordentlich die Stimmung verhagelt und der Kurs segelte bis auf 24,39 Euro am Wochenende in die Tiefe.
Kursverluste in Serie haben mittlerweile schon einige charttechnische Unterstützungen pulverisiert und die BYD-Aktie auf den niedrigsten Stand seit Ende März befördert. Es droht der Sturz auf ein neues Jahrestief und der Verkaufsdruck nimmt aus technischer Sicht immer weiter zu. Da die Anleger sich weder von Analysten noch von Konzernaussagen trösten ließen, könnten hier noch ein paar unschöne Tage bevorstehen.
Keine Euphorie
Insgesamt hat sich die Stimmung an den Märkten zuletzt deutlich verbessert und es scheint sich bei DAX und Co. eine ansehnliche Jahresendrallye zusammenzubrauen. Doch trotz recht niedriger Inflationsdaten und damit verbundenen Zinshoffnungen können die Börsianer ihre Sorgen noch immer nicht vollständig abschütteln. Das zeigt sich bei einigen Titeln deutlicher als bei anderen. Allgemein ist es aber sicher nicht verkehrt, weiterhin mit einer gesunden Portion Skepsis an den Märkten zu agieren.
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04.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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