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Bayer wieder etwas fester, Plug Power bastelt weiter an der Erholung, auch Nel ASA landet endlich wieder im grünen Bereich und Siemens Energy erntet Zuspruch von Analysten

Der Traum der großen Wende bleibt gerade für Spekulanten ein interessanter Ausblick

NTG24 - Bayer wieder etwas fester, Plug Power bastelt weiter an der Erholung, auch Nel ASA landet endlich wieder im grünen Bereich und Siemens Energy erntet Zuspruch von Analysten

 

In der jüngeren Vergangenheit gab es an der Börse mehr als genug Aktien zu sehen, die ins Bodenlose gefallen sind und teilweise neue Rekordtiefs erreichten. Für den durchschnittlichen Anleger bietet sich bei solchen Titeln oftmals nicht viel mehr als verbrannte Erde. Doch mit jedem Absturz schwingt stets auch der Traum eines großen Turnarounds mitsamt entsprechend brachialer Kursgewinne mit.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeSolche Hoffnungen dürften derzeit auch bei der Aktie von Bayer (DE000BAY0017) eine Rolle spielen. Jene stürzte zuletzt nach einem verlorenen Glyphosat-Prozess in den USA bis auf 28,24 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit etwa 18 Jahren. Eine Milliardenstrafe nährt die Sorge, dass dem Unternehmen weitere Verfahren auf die Füße fallen könnten. Die größten Pessimisten halten es sogar nicht für ausgeschlossen, dass die Tausenden noch anhängigen Verfahren Bayer mittelfristig in die Insolvent treiben könnten.

Am Freitag übernahmen aber erst einmal die Bullen und mit den Kursen ging es immerhin um 1,5 Prozent aufwärts. Das ist für die Anteilseigner ein schwacher Trost und nicht einmal ansatzweise ausreichen, um die Verluste der letzten Tage auszugleichen. Doch vielleicht sucht der Titel sich nun zumindest einen Boden und kann von dort aus dann irgendwann auch wieder höhere Kursgefilde anpeilen. Verlass ist darauf freilich nicht, doch Spekulanten dürften derzeit genau hinsehen.

 

Plug Power im Höhenflug

 

Schon seit einigen Tagen bemühen die Käufer sich um eine Erholung bei Plug Power (US72919P2020), und das in der abgelaufenen Woche auch mit einigem Erfolg. Vor dem Wochenende konnte der Titel sich erneut kräftig verbessern und auf 5-Tages-Sicht Zuwächse von stattlichen 37,3 Prozent für sich verbuchen. Der Kurs steigerte sich hierzulande bis auf 4,34 Euro und ließ dabei manchen charttechnischen Widerstand hinter sich.

Damit kann Plug Power endlich auch die herben Verluste aus dem Januar vollständig verdauen und notiert nun wieder ein Prozent höher als zu Jahresbeginn. Die Aussicht auf das Hochfahren einer neuen Anlage in Georgia sowie auf günstige Kredite durch die US-Energiebehörde verleiht den Anteilseignern endlich wieder Zuversicht. Nicht verschwiegen werden soll allerdings auch hier, dass es im vergangenen Jahr massive Verluste zu sehen gab. Auf Jahressicht ist ein Minus von 72,1 Prozent festzustellen.

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Nel ASA: Sie zuckt noch!

 

Nel ASA (NO0010081235) bekommt die schlechte Stimmung im Wasserstoffsektor noch sehr viel stärker zu spüren und notiert zum Wochenende mit 0,49 Euro weiterhin in direkter Nähe zum 52-Wochen-Tief bei 0,43 Euro. Doch immerhin gab es am Freitag mit einem Plus von 3,5 Prozent zumindest überhaupt wieder grüne Vorzeichen zu sehen. Auch hier schwingt die Hoffnung mit, dass die Talsohle erreicht sein könnte.

Erfreut zeigten sich die Aktionäre über Neuerungen bei einer Vereinbarung mit dem Truck-Hersteller Nikola. Eine überarbeitete Liefervereinbarung mit dem Bergbaukonzern Fortescue, welches seinerseits ein Wasserstoff-Hub von Nikola erworben hat, sieht die Lieferung von zusätzlicher Ausrüstung im Wert von 20 Millionen US-Dollar vor. Das ist noch nicht der gigantische Großauftrag, von dem die Anleger schon seit Jahren träumen. Es ist aber ein Lebenszeichen und ein Schritt in die richtige Richtung.

 

Siemens Energy: Das gab es lange nicht mehr

 

Siemens Energy (DE000ENER6Y0) punktete vor gar nicht langer Zeit mit soliden Quartalszahlen. Trotz der anhaltenden Probleme mit der Krisentochter Gamesa scheint das Unternehmen wieder in die Spur zurückgefunden zu haben. Das sorgte für gute Stimmung bei den Investoren, welche die Kurse seit Jahresbeginn um 16,7 Prozent in Richtung Norden schickte. 13,88 Euro standen per Handelsschluss am Freitag auf dem Ticker. Das ist der höchste Kurs seit dem vergangenen Sommer.

Es bleibt noch viel zu tun, um Siemens Energy zu alter Stärke zurückzuführen. Über Rückendeckung können die Käufer sich von Seiten der Analysten freuen. Die US-Bank Morgan Stanley hat ihr Kursziel zuletzt von 18,20 Euro auf 19 Euro angehoben und optimistisch auf eine steigende Nachfrage nach Offshore-Windenergie geblickt. Sollte Siemens Energy nun auch technische Probleme und die Margensituation in den Griff bekommen, wäre durchaus Comeback-Potenzial vorhanden. Allerdings bleiben auch noch einige Herausforderungen bestehen und mit einer sicheren Bank haben wir es noch lange nicht zu tun.

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Nicht ungefährlich

 

Aktien auf oder in der Nähe von Tiefständen sind für viele Anleger eine verlockende Angelegenheit. Schließlich sind die entsprechenden Titel günstig zu haben und im Falle einer Erholung winken enorme Renditen. Bei den hier genannten Beispielen wäre selbst eine Verdopplung oder Verdreifachung der Kurse nicht vollkommen ausgeschlossen. Doch so hübsch das alles in der Theorie auch klingen mag, so gibt es doch auch Gründe dafür, dass die Aktien derart abgestürzt sind. Es bleibt stets auch das Risiko, dass die erhoffte Erholung lange auf sich warten lässt oder gleich gänzlich ausbleibt. Keine Illusionen sollten Anleger sich über weiteres Abwärtspotenzial machen. Intuitiv möchte man bei abgestürzten Aktien oft meinen, dass es kaum noch tiefer gehen könnte. Doch bleibt auch nach einem Verlust von beispielsweise 90 Prozent die Möglichkeit, dass ein Aktienkurs erneut um 90 Prozent fallen wird.

04.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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