BÖRSE TO GO - Alphabet, Amazon.com und Auto1

Jeff Bezos tritt als CEO von Amazon.com zurück - Gründer geht mit Vermögen von 200 Mrd. US-Dollar

 

Der asiatische Handel entwickelt sich positiv, verliert aber an Momentum. Einige Börsenplätze wie Tokio und Seoul können noch durchstarten, aber viele andere Benchmarks entwickeln sich heute früh sehr zurückhaltend. Auch die Futures sind verhalten optimistisch. Der DAX-Future pendelt eine Stunde vor Eröffnung der europäischen Vorbörse mit 13.882 Punkten um den Schlusskurs herum. Die US-Futures zeigen mehr Stärke. Der S&P 500 Future steigt um 0,46 % auf 3.835 Punkte und der Nasdaq-Future verbessert sich sogar um 0,72 % auf 13.545 Punkte. 

Die Bullen trieben die Benchmarks in Frankfurt am Dienstag stark voran. Alle wichtigen Indizes verzeichneten starke Gewinne. Der DAX schnitt dabei mit einem Plus von 1,56 % auf 13.835,16 Punkte noch am schwächsten ab. Die Volkswagen Vorzüge (+3,77 %) und MTU Aero Engines (+4,04 %) waren stark gefragt. Der DAX wurden aber von starken Verlusten bei Fresenius (-3,08 %) und Fresenius Medical Care (-10,31 %) zurückgehalten, nachdem beide Unternehmen eine scharfe Gewinnwarnung für 2021 veröffentlicht hatten.

Der Gewinner des Tages war der TecDAX mit einem Plus von 1,97 % auf 3.479,49 Punkte. Die Aktien von Jenoptik (+4,43 %) und Nordex (+4,51 %) führten die Liste der Gewinner an. Die Kursgewinne waren jedoch breit gestreut. Im ganzen TecDAX gab es nur drei Aktien mit Verlusten. Der MDAX verbesserte sich um 1,90 % auf 32.037,68 Punkte und der SDAX stieg um 1,61 % auf 15.569,92 Punkte. 

Die Wall Street setzte ihren starken Rebound fort und ließ alle Benchmarks steigen. Der S&P 500 Index konnte sich um 1,39 % auf 3.826,31 Punkte verbessern, während der Dow Jones Industrial Average Index sogar um 1,57 % auf 30.687,48 Punkte stieg und damit die Liste der Gewinner anführte. Der Nasdaq Composite Index schloss bei 13.612,78 Punkten (+1,56 %)

 

Auto1 kommt zu 38 Euro an die Börse

 

Endlich wieder ein großes Börsendebüt in Frankfurt. Der Börsengang der Auto1 Group wird der größte seit gut 1 ½ Jahren in Frankfurt sein. Die Gesellschaft kündigte gestern Nachmittag vorzeitig an, dass man die Aktien am oberen Ende der Preisspanne verkaufen wird. Die Anleger hatten die Möglichkeit, die Papiere in einer Spanne von 32 bis 38 Euro zu zeichnen. Mit einem finalen Angebotspreis von 38 Euro wird Auto1 mit einer Marktkapitalisierung von knapp 8 Mrd. Euro starten. Eine Analyse des Angebots finden Sie hier. 

 

Jeff Bezos tritt als CEO von Amazon.com zurück 

 

Jeff Bezos wird das Tagesgeschäft im 3. Quartal an Andy Jassy übergeben. Bezos bleibt dem Unternehmen aber eng verbunden und wird aus der Position des Executive Chairman die Geschicke von Amazon.com lenken. Jassy ist seit 1997 bei Amazon.com beschäftigt und leitet bisher das Cloud-Computing Geschäft des Unternehmens, dessen hohe Profitabilität den Löwenanteil der Gewinne bei Amazon.com ausmacht. 

 

 

Jassy übernimmt Amazon.com in ausgezeichnetem Zustand. Die Quartalszahlen sind stark und der Ausblick sehr solide. Im Weihnachtsquartal konnte man einen Umsatz von 125,6 % Mrd. US-Dollar erreichen, was einem Wachstum im Jahresvergleich von 44 % entsprach. Die Erwartung der Analysten lag bei 119,7 Mrd. US-Dollar. Beim Gewinn hatte die Wall Street auf 7,34 Dollar / Aktie getippt, aber Amazon.com legte 14,09 Dollar / Aktie vor. Für das laufende Quartal prognostizierte man einen Umsatz von 100 bis 106 Mrd. US-Dollar. Das operative Ergebnis soll zwischen 3 bis 6,5 Mrd. US-Dollar liegen. Der Konsens an der Wall Street ging bisher von einem Umsatz von 95,72 Mrd. US-Dollar und einem operativen Ergebnis von 6,07 Mrd. US-Dollar aus. Die Aktien hatten den Präsenzhandel bei 3.380 US-Dollar (+1,11 %) beendet und schlossen nachbörslich nur leicht höher bei 3.392,73 US-Dollar (+0,38 %).

 

Google überrascht die Wall Street

 

Die Werbebudgets für das 4. Quartal sind wesentlich größer ausgefallen, als die Wall Street es erwartet hatte. Google, die 99 % des Umsatzes der Mutter Alphabet ausmacht, konnte ein Umsatzwachstum von 23 % vorlegen. Alphabet wies so einen Umsatz von 56,9 Mrd. US-Dollar aus, was 3,8 Mrd. US-Dollar über den Prognosen der Analysten lag. Beim Gewinn war Stagnation knapp über dem hohen Vorjahresniveau von 15,35 US-Dollar / Aktie erwartet worden, doch Alphabet erreichte einen Gewinn von 22,30 US-Dollar / Aktie. 

Abseits der Suchmaschine verlor Alphabet jedoch Geld. Auf alle neuen Geschäftsfelder betrachtet, wies die Gesellschaft einen Verlust von mehr als -10 Mrd. US-Dollar aus. Überraschenderweise verlor auch das Cloud-Geschäft Geld. Der operative Verlust lag für das Gesamtjahr bei -5,6 Mrd. US-Dollar, nachdem Investitionen in neue Kapazitäten umfassend ausgeweitet wurden. Die Wall Street fokussierte sich auf den Erfolg im Werbegeschäft und ließ die Aktien nachbörslich um 6,82 % auf 2.050 US-Dollar steigen.   

 

Tagestermine

 

Einen Warnschuss bekamen wir heute früh aus Fernost. Chinas Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor verzeichnete für den Monat Januar einen Rückgang. Nach einem Stand von 56,3 Punkten im Dezember ging es deutlich im Januar auf 52,0 Punkte nach unten. Einkaufsmanagerindizes sind Frühindikatoren für die zukünftige Entwicklung des betrachteten Sektors. Ein Stand von 50 Punkten ist die Scheidegrenze zwischen zukünftiger Kontraktion und Expansion.

Auch aus den USA erwarten wir heute um 16:00 Uhr den Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor. Der Index des Instituts for Supply Management lag zuletzt im Dezember bei 57,7 Punkten und die Analysten erwarten für Januar einen Rückgang auf 56,8 Punkte. 

 

03.02.2021 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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