
Zalando wächst, Kurseinbruch bei Palantir und Ford profitiert von Zoll-Angst - BÖRSE TO GO
Zalando mit positivem Jahresauftakt - Jahresprognose bleibt aber unverändert
Positiver Jahresauftakt bei Zalando. Der Online-Händler wuchs um 6 % und konnte die Profitabilität erhöhen. Kurseinbruch nach Börsenschluss bei Palantir. Der Spezialist für Datenanalyse enttäuschte die Anleger nach Börsenschluss mit einer Prognose, die die hohen Erwartungen nicht erfüllte. Ford Motor profitiert von der Zollangst. Das 1. Quartal fiel deutlich besser als befürchtet aus, da Kunden Käufe vorzogen.
Auch am Dienstag läuft der Aktienhandel in Asien nur auf Sparflamme. Die Chinesen sind zwar wieder mit dabei, aber die Börsenplätze in Japan und Südkorea bleiben heute geschlossen. Die chinesischen Indizes können am Dienstagmorgen im Verlauf der Sitzung alle deutlich steigen. Angeführt wird die Liste der Gewinner vom SZSE Component Index, der zwischenzeitlich mehr als 1,70 % steigt und über die Marke von 10.000 Punkten schaut. Der Hang Seng Index liegt zwischenzeitlich mehr als 0,65 % im Plus. Der Terminmarkt ist während der asiatischen Sitzung negativ gestimmt, was insbesondere die amerikanischen Aktienindex-Futures betrifft. Der DAX-Future (Juni) wird bei 23.421,50 Punkten (-0,16 %) gehandelt.
Frankfurt setzte gleich zum Wochenauftakt seine Rebound-Rallye fort. Alle deutschen Benchmarks verbesserten sich am Montag und wurden dabei vom DAX angeführt, der sich um 1,12 % auf 23.344,54 Punkte verbesserte. Ein Schlusskurs, der haarscharf unter dem letzten Allzeithoch blieb. Der größte Gewinner im DAX waren die Aktien von Rheinmetall (DE0007030009), die um 3,24 % auf 1.627,00 Euro kletterten. Auch der MDAX verbesserte sich deutlich und konnte um 0,99 % auf 29.618,15 Punkte steigen. Mit deutlichem Abstand folgte der SDAX, der um 0,45 % auf 16.198,16 Punkte stieg, sowie der TecDAX, der 0,42 % höher bei 3.744,51 Punkten schloss. Die größte Belastung im TecDAX waren die Aktien von Nagarro (DE000A3H2200), die um -3,18 % auf 62,50 Euro fielen.
New York startete hingegen schwach, versuchte sich ins Plus zu retten, doch am Ende dominierten erneut die Verkäufer. Am besten hielt sich der Dow Jones Industrial Average Index, der nur um -0,24 % auf 41.218,83 Punkte sank. Dabei unterstützten die Aktien von IBM (US4592001014), die um 1,48 % auf 249,18 US-Dollar stiegen. Der S&P 500 Index fiel stärker um -0,64 % auf 5.650,38 Punkte, ebenso wie der Nasdaq 100 Index, der um -0,67 % auf 19.967,94 Punkte fiel. Der größte Verlierer im Technologieindex waren die Aktien von ON Semiconductor (US6821891057), deren Kurs um -8,35 % auf 38,41 US-Dollar zurückging, nachdem die Prognose für das laufende Quartal enttäuschte.

Starker Jahresauftakt bei Zalando
Zalando (DE000ZAL1111) ist wie erwartet stark ins neue Geschäftsjahr gestartet. Der Online-Händler konnte sein Bruttowarenvolumen um 6,5 % auf 3,5 Mrd. Euro steigern und den Umsatz um 7,9 % auf 2,4 Mrd. Euro erhöhen. Nach Steuern erreichte man den Break-Even mit einem kleinen Gewinn von 9,9 Mio. Euro nach einem kleinen Verlust von -8,9 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Auf „bereinigter“ Ebene gibt der Vorstand einen operativen Gewinn von 46,7 Mio. Euro nach 28,3 Mio. Euro im Vorjahresquartal an, was von der Börse im Vorfeld erwartet worden war. Zu der besseren Profitabilität trug unter anderem bei, dass Zalando im März-Quartal mit 33,6 Mio. Euro deutlich weniger als im Vorjahr investierte. Die Kunden sind aber zufrieden und das ist das Wichtigste. Insgesamt verzeichnete Zalando in den vergangenen 12 Monaten 52,4 Mio. „aktive“ Kunden (+6 %), die 58,5 Mio. Bestellungen (+6 %) aufgaben. Das reichte jedoch nicht, um die Jahresprognose (exkl. About You) anzuheben, die das Unternehmen lediglich bestätigte.
Kurseinbruch bei Palantir
Die Aktien von Palantir (US69608A1088) erreichten vor dem Bericht zum 1. Quartal intraday ein neues Allzeithoch, doch der Ausblick für das laufende 2. Quartal und das Gesamtjahr enttäuschte die Anleger deutlich. Die Aktien fielen nach Vorlage der Prognose nachbörslich um fast -10 % auf 111,79 US-Dollar. Die Konsensschätzungen für das 1. Quartal hatte der Spezialist für Datenanalyse erreicht. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 39 % auf 884 Mio. US-Dollar (Konsens: 864,11 Mio. US-Dollar) und der „bereinigte“ Gewinn je Aktie erreichte 0,13 US-Dollar (Konsens: 0,13 US-Dollar). Der echte Gewinn liegt bei 0,08 US-Dollar je Aktie. Für das laufende 2. Quartal prognostiziert Palantir einen Umsatz von 934 bis 938 Mio. US-Dollar, womit sich das sequenzielle Wachstum von zuletzt 13 % auf rund 6 % halbieren würde. Für 2025 liegt die Umsatzspanne bei 3,89 bis 3,90 Mrd. US-Dollar. Bei der Gewinnprognose blieb man vage und versprach lediglich, dass man keinen Verlust erzielen wird.
Ford Motor profitiert von Zollangst
Der Bericht von Ford Motor (US3453708600) zum 1. Quartal fiel besser als befürchtet aus. Der amerikanische Autohersteller konnte zwischen Januar und März einen Umsatz von 40,66 Mrd. US-Dollar erzielen, was einem Rückgang um -5 % entsprach. Die Börse hatte hingegen mit einem Einbruch um -11 % auf nur noch 38,15 Mrd. US-Dollar gerechnet. Entscheidend war, dass die Trump-Administration die Einführung von Zöllen angekündigt hatte, was zu vorgezogenen Käufen im 1. Quartal führte. Ford konnte jedoch die Kosten nicht parallel im gleichen Umfang reduzieren, wodurch der Gewinn nach Steuern deutlich von 1,33 Mrd. US-Dollar auf nur noch 471 Mio. US-Dollar einbrach. Je Aktie fiel der Gewinn von 0,33 auf nur noch 0,12 US-Dollar. Auf „bereinigter“ Basis hatten die Analysten jedoch mit einem Verlust von -0,02 US-Dollar je Aktie gerechnet, während Ford 0,14 US-Dollar erreichte. Im Hinblick auf den Rest des Jahres hatte Ford jedoch wenig zu bieten. Man rechnet damit, dass die neuen Zölle den Konzern 2,5 Mrd. US-Dollar zusätzlich kosten werden. Das Ziel ist es, davon rund 1 Mrd. US-Dollar durch andere Maßnahmen abzufangen.
Tagestermine
Schwache Wirtschaftsdaten bekommen wir am Morgen aus China. Der Caixin Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe zeigt für den Monat April einen deutlichen Rückgang von 51,9 auf 50,7 Punkte. Erwartet worden war lediglich ein leichter Rückgang auf 51,7 Punkte. Die Scheidegrenze zwischen Expansion und Kontraktion liegt bei diesem Frühindikator bei 50 Punkten.
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06.05.2025 - Mikey Fritz
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