Toyota gerät zunehmen unter Druck und verfehlte zuletzt die eigenen Produktionsziele

Trotzdem die Nummer 1

 

Anfangs prallte die Chipkrise am japanischen Autogiganten Toyota noch weitgehend ab. Dank prall gefüllter Lager lief die Produktion eine ganze Weile lang auf bekanntem Niveau weiter. Mittlerweile kann davon aber keine Rede mehr sein und fehelnde Bauteile machen sich bei dem Konzern immer mehr bemerkbar.

Wie der „FAZ“ zu entnehmen ist, verfehlte Toyota (JP3633400001) deshalb zuletzt auch die eigenen Produktionsziele. Im zweiten Quartal wurden demnach 9,8 Prozent weniger Fahrzeuge hergestellt als geplant. Das klingt erst einmal unschön, dennoch bleibt Toyota unter dem Strich die Nummer 1 bei der reinen Anzahl an hergestellten und vor allem verkauften Fahrzeugen.

Im gesamten ersten Halbjahr konnten 5,14 Millionen Autos von Toyota und deren Töchtern verkauft werden. Das sind zwar sechs Prozent weniger als ein Jahr zuvor, aber noch immer deultich mehr als bei Volkswagen (DE0007664039), wo im gleichen Zeitraum lediglich 3,88 Millionen und damit 22,2 Prozent weniger verkauft werden konnten. Trotz der Rückgänge konnte Toyota seine Marktanteile also weiter ausbauen.

 

Das dürfte dann auch der Grund dafür sein, dass die Anlegerinnen und Anleger auf die Probleme in der Produktion eher gelassen reagierten. Am Donnerstag ging es mit den Kursen nur um 0,34 Prozent abwärts, was bachbörsliche nahezu vollständig wieder ausgeglichen werden konnte. Allzu große Gedanken scheint sich also um den japanischen Autobauer derzeit niemand zu machen.

 

Es ist noch nicht vorbei

 

Sinkende Verkaufszahlen und prall gefüllte Lager bei Prozessoren und Grafikkarten vermitteln ein wenig den Eindruck, als sei die Halbleiterkrise bereits durchgestanden. Davon kann allerdings keine Rede sein. Vor allem bei bestimmten Produkten gibt es nach wie vor große Probleme und dazu gehören eben auch Chips für die Autobranche. Auf Toyota warten damit weiterhin große Herausforderungen, wenngleich der Konzern weiterhin sehr viel besser aufgestellt zu sein scheint als die meisten Konkurrenten. Ein Freifahrtschein für steigende Aktienkurse ist das allein noch nicht.

 

29.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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