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Haben BP und Shell ihren Zenit an der Börse schon überschritten?

Die Stimmung im Ölmarkt kühlt sich ab

NTG24 - Haben BP und Shell ihren Zenit an der Börse schon überschritten?

 

Die Preise für Öl und Energie stiegen im ersten Halbjahr scheinbar unaufhaltsam in die Höhe und es gab Tage, an denen neue Rekorde in dieser Hinsicht nur eine Frage der Zeit zu sein schienen. Die meisten Aktien ächzten unter den Konsequenzen dieser Entwicklung, viele Konzerne suchten händeringend nach Möglichkeiten, um den eigenen Verbrauch irgendwie zu senken. Doch es gab an der Börse auch manchen Nutznießer der hohen Ölpreise.

So konnte Shell (GB00BP6MXD84) beispielsweise im Frühjahr in den Rallye-Modus übergehen und sich dabei weitgehend unbeeindruckt von der mehr als schlechten Stimmung an den Märkten zeigen. Dank der hohen Ölpreise explodierten die Margen des Konzerns regelrecht, sodass die Anleger sich selbst um Inflation und drohende Rezession hier keine ernsthaften Gedanken machten. Stattdessen wurde fleißig investiert in der festen Erwartung, einige der besten Monate in der Firmengeschichte zu erleben.

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Werbebanner WikifolioSehr ähnlich verhielt sich auch die Aktie von BP (GB0007980591). Deren Chart im laufenden Jahr zeigt frappierende Ähnlichkeit zu Shell und unter dem Strich sogar noch eine etwas bessere Performance. Wer mitten im Bärenmarkt auf der Suche nach Gewinner-Aktien ist, findet diese bei den Öl-Konzernen aktuell noch. Doch das Blatt scheint sich leider schon wieder zu wenden und möglicherweise wurde der Höhepuntk dabei bereits überschritten.

Einen kräftigen Dämpfer erhielt die gute Laune der Anleger am Freitag, als die Ölpreise schwer nachließen und vielleicht endgültig an der Marke von 120 USD je Barrel scheiterten. Sorgen über eine heranrollende Rezession hinterließen auch hier ihre Spuren, würde eine solche doch auch die Nachfrage nach Benzin und Erdöl sehr wahrscheinlich in die Tiefe stürzen lassen. Bei der aktuellen Stimmungslage wollen viele da kein großes Risiko eingehen.

 

Die Kurse purzeln

 

Obwohl Shell von vielen Börsianern bis zuletzt noch immer als unterbewertet gehandelt wurde, reagierte das Papier sehr deutlich auf die Abschläge beim Ölpreis. Am Freitag verlor die Shell-Aktie um 5,4 Prozent an Wert und fiel damit bis auf 23,83 Euro zurück. Bei BP fielen die Verluste mit 6,4 Prozent sogar noch eine ganze Ecke deutlicher aus. Hier standen zum Wochenende sehr übersichtliche 4,44 Euro auf dem Ticker.

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Zu Beginn der neuen Woche zeichnet sich zunächst keine Erholung ab. Im frühen Handel am Montag trat der Ölpreis auf der Stelle, im Falle von WTI ging es sogar um weitere 0,5 Prozent in Richtung Süden. Da Shell und BP mehr oder weniger an diese Entwicklungen gekoppelt sind, könnte es hier ebenfalls weitere Kursverluste zu sehen geben. Die Anleger müssen sich also wohl erst einmal auf etwas herausforderndere Tage einstellen.

 

Noch ist nichts verloren

 

Gleichwohl wäre es zu früh, jetzt schon den Aufwärtstrend bei den beiden Aktien für beendet zu erklären. Wie schnell sich der Trend beim Ölpreis wieder ändern kann, wissen die Anleger nach den letzten Wochen und Monaten schließlich nur zu gut. Besonders mutige Anleger könnten die aktuelle Phase da ledglich als Chance für einen Einstieg verstehen. Allerdings gibt es auch Warnsignale, die durchaus für ein Ende der Rallye sprechen könnten.

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Werbebanner ISIN-WatchlistDazu gehört die Tatsache, dass der Ölpreis sich an der Marke von 120 Dollar schon seit einer Weile die Zähne ausgebissen hat. Obwohl beste Voraussetzungen für neue Höchststände vorhanden waren, trauten die Bullen sich nie dauerhaft über diese Linie hinaus. Daran scheinen auch gedrosselte russische Gaslieferungen nach Europa nichts zu ändern, welche eigentlich den Druck im Energiesektor noch einmal erhöhen sollten. Dass trotz solcher und anderer bedenklicher Entwicklungen an den Rohstoffmärkten der Ölpreis sehr stabil unterhalb der bisherigen Jahreshochs bleibt, sollte den Anlegern fraglos zu denken geben. Es ist kein Ding der Unmöglichkeit, dass neue Höhepunkte von hier aus noch eine ganze Weile auf sich warten lassen werden.

 

20.06.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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