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Kampfansage an Tesla, Nel ASA stürzt weiter in die Tiefe, Amazon eröffnet neues Logistikzentrum in Hof und der Gegenwind für BASF nimmt zu

An der Börse bleibt die Stimmung im Keller

NTG24 - Kampfansage an Tesla, Nel ASA stürzt weiter in die Tiefe, Amazon eröffnet neues Logistikzentrum in Hof und der Gegenwind für BASF nimmt zu

 

Wer für die neue Woche auf eine Erholung an den Börsen gehofft hatte, hätte kaum noch mehr enttäuscht werden können. An den Börsen herrschte gestern schon fast Panik und es kam allerorten zu Verkäufen im großen Stil. Dieser Trend machte vor so ziemlich nichts und niemandem Halt.

So musste auch Tesla (US88160R1014) letztlich Verluste von 7,3 Prozent hinnehmen, was den Kurs auf 767,70 Euro und die Bewertung des Unternehmens auf rund 815 Milliarden USD stürzen ließ. Fundamentale Neuigkeiten, welche einen solchen Kurssturz begründen könnten, gab es nicht zu sehen. Im aktuellen Marktumfeld braucht es das aber offensichtlich auch gar nicht.

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Werbebanner ClaudemusEinmal mehr zeigte sich jedoch, dass die Konkurrenz hellwach ist und Tesla das Feld in Zukunft nicht einfach überlassen möchte. Volkswagen-Chef Herbert Diess bekräftigte im Rahmen einer Veranstaltung der „Financial Times“ einmal mehr, bis 2025 die Marktführerschaft bei Elektroautos erreichen zu wollen. Zwar ist er sich sehr bewusst darüber, dass das keine leichte Aufgabe wird. Allein derartige Ambitionen des Schwergewichts aus der Autobranche dürften aber aufhorchen lassen.

 

Am Boden zerstört

 

Bei Nel ASA (NO0010081235) gingen die Kurse mit einem Minus von 5,14 Prozent im gestrigen Handel ebenfalls rapide in Richtung Süden. Die Bären bewegen sich damit weiter in gefährliches Niveau und beförderten die Aktie der Norweger bis auf 1,22 Euro per Handelsschluss. Ein Test des Supports bei 1,20 Euro ist damit heute recht wahrscheinlich. Sollten die Bullen dem Druck von oben weiter nichts entgegensetzen, wäre es bis zu neuen Tiefstständen nicht mehr weit.

Angesichts der anhaltend schlechten Stimmung ist es wohl gesünder, sich auf weitere Verluste einzustellen. Dabei ist auch ein Fall bis zum 52-Wochen-Tief bei 1,05 Euro mittlerweile nicht mehr auszuschließen und im schlechtesten Fall könnte die Nel ASA-Aktie demnächst auch wieder zum Pennystock mutieren. Trösten können die Aktionäre sich momentan allenfalls mit den langfristigen Aussichten, an denen sich grundsätzlich nichts geändert hat. Wie gehabt gehört der große Durchbruch von Wasserstoff im Allgemeinen und Nel im Speziellen aber noch ins Reich der Spekulationen.

 

Als wäre nichts gewesen

 

Ungeachtet der aktuellen Verwerfungen und der zuletzt schon fast katastrophalen eigenen Bilanzen scheint Amazon (US0231351067) seine Expansion weiter voranzutreiben. Dieser Eindruck entsteht zumindest mit der Meldung über ein neueröffnetes Logistikzentrum im bayrischen Hof, wo binnen der nächsten zwölf Monate 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen sollen. Langfristig könnten hier sogar bis zu 1.800 Menschen eine Anstellung finden.

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Natürlich hat all das mit den jüngsten Entwicklungen wenig bis gar nichts zu tun, denn Planung und Bau des Ganzen fanden in einer Zeit statt, als an den Börsen noch Goldgräberstimmung herrschte. Beruhigen lassen die Aktionäre sich durch den neuen Standort ebenfalls nicht und so musste auch Amazon am Montag Kursverluste von knapp fünf Prozent wegstecken. Erstmals seit April 2020 ging es damit wieder bis auf 2.100 Euro in die Tiefe.

 

War es das?

 

Bei BASF (DE000BASF111) hielten die Kursverluste sich gestern mit 0,75 Prozent noch eher in Grenzen und an einem solch miesen Handelstag konnte der Titel sich schon fast als ein „Gewinner“ feiern lassen. Letztlich ging es aus Anlegersicht aber dennoch in die falsche Richtung und an eine Gegenbewegung in näherer Zukunft scheinen immer weniger Beobachter zu glauben.

Die Citigroup hat laut einem Artikel von „Der Aktionär“ zwar ihre neutrale Haltung zu der Aktie von BASF jüngst noch einmal bestätigt, dabei aber das Kursziel von zuvor 57 Euro auf nun nur noch 51 Euro zurückgestuft. Verglichen mit dem letzten Schlusskurs bei 47,08 Euro ergibt sich damit nur ein überschaubares Aufwärtspotenzial und keine Aussicht auf eine Trendwende in der anhaltenden Abwärtsbewegung. Allerdings muss wohl auch die Frage erlaubt sein, was Analysteneinschätzungen in der aktuellen Lage überhaupt noch wert sind.

 

Nur keine Panik

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistZugegeben, momentan kann einem bei einem Blick auf die Börsen die Lust an so ziemlich allem vergehen. Manch einer redet bereits von einem Börsencrash und es gibt Warnungen, dass die Verlustserie erst an ihrem Anfang stehen könnte. Doch selbst wenn es jetzt noch weiter in Richtung Süden gehen wird, so wird sich Geduld mit einiger Wahrscheinlichkeit wieder einmal auszahlen. Es sei daran erinnert, dass die Börsen bisher noch jede Krise überwunden haben. Es gibt kein Indiz dafür, dass es dieses Mal anders laufen wird. Wann genau die Talsohle erreicht sein könnte und welche Titel besonders stark in Mitleidenschaft gezogen werden, lässt sich für den Moment nur abwarten. Anleger tun aber gut daran, jetzt nicht sofort in blinde Panik zu verfallen und ganze Portfolios Hals über Kopf aufzulösen. Letzteres ist inmitten eines Abwärtstrends ohnehin selten eine gute Idee.

 

10.05.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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