Evergrande: Handelsstopp in Hongkong

Offshorebond von zwei Milliarden bald fällig

 

Die Finanzkrise des Immobilienkonzerns Evergrande hält China in Atem. Millionen chinesischer Haushalte zittern um ihre Existenz.

Schon im letzten Jahr hielt der chinesische Markt den Atem an, als der zweitgrößte Immobilienentwickler Evergrande (KYG2119W1069) seinen Zinszahlungen nicht mehr nachkommen konnte. Bis dato hatte der hiesige Immobilienkonzern 300 Milliarden Dollar Schulden angehäuft, und der Handel mit den Papieren ist temporär an den Börsen ausgesetzt worden. Wir berichteten bereits im Oktober darüber.

 

Offshorebond in Milliardenhöhe fällig

 

Auf Antrag des Immobilienentwicklers sind am Montagmorgen die Aktien vom Handel in Hongkong ausgesetzt worden, kurz bevor der Offshorebond von zwei Milliarden Dollar am Mittwoch fällig ist. Dies geht aus dem Medienbericht des „Handelsblatt“ hervor. Auch setzte man den Handel der Evergrande Property Services Group und der China Evergrande New Energy Vehicle Group aus.

 

Grund sei eine Ankündigung, die Insiderinformationen enthält – mehr ist nicht bekannt gemacht worden. Die drohende Insolvenz betrifft nicht nur Evergrande selbst. Aufgrund des Firmengeflechts ähnelt es eher einem Konglomerat. Dies würde bedeuten, wenn Evergrande Pleite geht, droht dasselbe den Partnern. Volkswirte gehen von insgesamt 3,8 Millionen direkt betroffenen Arbeitsplätzen aus. Einige unter ihnen sehen in Evergrandes Pleite ein Lehmann 2.0.

 

Chinas Haushalte bangen um ihre Existenz

 

Drei Viertel aller chinesischen Haushalte investieren in Immobilien, was zu einem irrwitzigen Bauboom in den letzten Jahren geführt hat. Indessen kurbelten die Investitionen in Immobilien auch die florierende Wirtschaft Chinas an. Sollte die Evergrande eines Tages Insolvenz melden, hat dies weitreichende Folgen für Chinas machtvolle Marktposition und deren Bürger.

 

21.03.2022 - Christina Daron - cd@ntg24.de

 

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