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Evergrande – Droht nun ein Lehmann 2.0?

Durch Pleite des Immobilienkonzerns sind 3.8 Millionen Angestellte betroffen

NTG24 - Evergrande – Droht nun ein Lehmann 2.0?

 

Besorgniserregende Nachrichten aus China. Nach Dividendenzahlung an CEO wird Handel mit Papieren von Evergrande ausgesetzt.

Der Druck auf den chinesischen Immobilienkonzern Evergrande (KYG2119W1069) wächst seit Wochen und hat zu Beginn der Woche einen neuen Höchstpunkt erreicht. Nachdem die Aktien- und Anleihenkurse schon letzte Woche völlig eingebrochen sind, wird nun auch der Handel mit den Papieren temporär an den Börsen ausgesetzt.

Nach dem Bekanntwerden der finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens fielen relativ zeitnah die ersten Zinszahlungen aus. Die daraus resultierende globale Panik setzte die Börsen weltweit unter Druck. Auch der DAX verlor binnen eines Tages 2,3 %, doch pendelte sich schnell wieder leicht oberhalb der wichtigen Marke bei 15000 Punkte ein.

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Werbebanner ISIN-WatchlistEvergrande ist der zweitgrößte Immobilienentwickler im Reich der Mitte mit rund 200 000 Angestellten. In den letzten Jahren häufte das Unternehmen Schulden in Höhe von 300 Milliarden Euro an. Viel schlimmer ist allerdings die Tatsache, dass etwa 1,4 Millionen Menschen ihre Wohnung bei Evergrande in Auftrag gegeben haben, ohne eine Gegenleistung erhalten zu haben. Nach jetzigen Stand werden die Kunden die ausstehende Wohnung nicht erhalten können und auch die finanziellen Mittel werden äußerst schwer wiederbeschafft werden.

Da die Unternehmensstruktur von Evergrande eher einem Konglomerat ähnelt und die Strukturen schwer zu durchschauen sind, stehen bei einer Pleite des Unternehmens wohl mehrere Partner vor dem aus. Volkswirte gehen von insgesamt 3,8 Millionen direkt betroffenen Arbeitsplätzen aus. Evergrande erhielt die meisten Kredite von den großen chinesischen Banken, da diese Zinszahlungen nun ausfallen kann es zu Turbulenzen im Finanzsektor kommen. Pessimisten warnen sogar vor einem Lehmann 2.0.

Wichtig und maßgebend wird das Verhalten der chinesischen Regierung sein. Wenn die chinesische Regierung das Unternehmen stützt, dann wird sich die Auswirkung auf die Börse im Grenzen halten. Entscheidet sich die Regierung allerdings gegen diesen Schritt, dann könnte die Rebound-Bewegung schnell der Vergangenheit angehören. Am wahrscheinlichsten ist hier ein kontrollierter Konkurs des Unternehmens. Damit kann die politische Führung auf der einen Seite ein deutliches Zeichen in Richtung der Wirtschaft schicken und auf der anderen Seite die sozialen Folgen eindämmen.

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Werbebanner ISIN-WatchlistTrotz der Zahlungsunfähigkeit von Evergrande und den regulatorischen Eingriffen der Regierung bleibt die chinesische Wirtschaft weiter auf Wachstumskurs. Die Auswirkungen auf die Börse sind allerdings größer als noch vor ein paar Jahren, da vermehrt Unternehmen betroffen sind, die von ausländischen Investoren gehalten werden.

Die Probleme haben durchaus den Einfluss, Investoren die Laune zu vermiesen. Allerdings sollten langfristig orientierte Investoren die kurzfristige hohe Volatilität ertragen und sich nicht zu Panikverkäufen verleiten lassen.

 

05.10.2021 - Felix Eisenhauer

Unterschrift - Felix Eisenhauer

 

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