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JPMorgan glänzt mit Zahlen, auch Wells Fargo enttäuscht nicht, die Deutsche Bank scheint es schwerer zu haben und auch die Commerzbank wird abgestraft

Deutsche Banken in der Bredouille?

NTG24 - JPMorgan glänzt mit Zahlen, auch Wells Fargo enttäuscht nicht, die Deutsche Bank scheint es schwerer zu haben und auch die Commerzbank wird abgestraft

 

In der vergangenen Woche läuteten die US-Banken die Berichtssaison ein und wussten dabei bei den Aktionären und Analysten zu punkten. Zwar gab es bei der Citigroup nur ein eher überschaubares Wachstum zu sehen. Andere Institute glänzten zum Teil aber mit neuen Rekorden, was an den Märkten auch mit entsprechenden Kursaufschlägen belohnt wurde.

JPMorgan (US46625H1005) sprach am Freitag von den bisher höchsten Nettozinsen in der langen Geschichte der US-Bank, was auch auf die Übernahme der First Republic Bank zurückzuführen ist. Im dritten Quartal steigerte sich das Nettozinsergebnis auf satte 22,9 Milliarden US-Dollar und übertraf damit die Erwartungen der Märkte. Dadurch gestärkt wurde die Prognose für das Gesamtjahr bei diesem Posten auf 88,5 Milliarden Dollar angehoben.

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An der Börse hört man das natürlich gerne und so positionierte sich die JPMorgan-Aktie an einem mehr als schwachen Handelstag am Freitag klar auf der Gewinnerseite. An den hiesigen Handelsplätzen ging es für das Papier um 4,05 Prozent bis auf 144 Euro in die Höhe. Zeitweise konnte mit 145,20 Euro sogar ein frisches 52-Wochen-Hoch etabliert werden. Die hohen Zinsen scheinen sich für JPMorgan mehr als auszuzahlen und die Bullen freuen sich über neuen Rückenwind.

 

Auch Wells Fargo hebt den Ausblick

 

Bei Wells Fargo (US9497461015) macht sich all das ebenfalls bemerkbar. Hier konnte der Nettozinsertrag im abgelaufenen Quartal um 8,3 Prozent bis auf 13,1 Milliarden Dollar gesteigert werden. Analysten rechneten im Vorfeld mit etwas weniger. Zwar stiegen gleichzeitig die Kosten und das Management hält sich mit grenzenloser Euphorie noch etwas zurück. Die Jahresprognose wurde aber auch hier angehoben und das reicht den Aktionären, um in Kauflaune zu geraten.

Die Wells Fargo-Aktie legte letztlich um 4,66 Prozent bis auf 39,27 Euro zu und kämpfte damit erfolgreich gegen die latente Korrekturbewegung der letzten Wochen an. Den Bullen bietet sich nun die Chance, manchen charttechnischen Widerstand ins Visier zu nehmen. Trotz kaum zu übersehender Herausforderungen punkten die US-Banken weiterhin mit klaren Wachstumssignalen und verwöhnen die Anteilseigner mit Zuversicht in einer mehr als schwierigen Zeit an den Märkten. Wie lange die dadurch entstandene Freude anhalten wird, bleibt aber freilich abzuwarten.

 

Deutsche Bank: Im Nachteil?

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAllem Anschein nach ergeht es den US-Banken auch noch immer deutlich besser als den deutschen Finanzinstituten. Zu diesem Schluss kommt die Unternehmensberatung in ihrem „Global Banking Annual Review“, über welches die „FAZ“ berichtete. In dem bereits am vergangenen Mittwoch veröffentlichten Bericht ist die Rede davon, dass die Eigenkapitalrendite deutscher Banken mit 5,4 Prozent zwar höher als im Vorjahr liegt. Internationale Banken überflügeln diesen Wert aber geradezu mit einem Wert von 13 Prozent im globalen Vergleich.

Mit solchen Neuigkeiten fällt es den Anlegern trotz guter Vorgaben aus den USA schwer, Optimismus zu entwickeln. Die Aktie der Deutschen Bank (DE0005140008) wurde letztlich sichtlich abgestraft. Vor dem Wochenende rutschte das Papier wieder unter die magische 10-Euro-Linie. Am Freitag ging es um knapp 1,5 Prozent bis auf 9,96 Euro in die Tiefe. Schon seit einer gefühlten Ewigkeit beißen die Bullen sich an einem Ausbruch gen Norden die Zähne aus.

 

Die Commerzbank unter Druck

 

Die Commerzbank (DE000CBK1001) konnte sich zwar mit 10,06 Euro noch knapp über der psychologisch wichtigen Marke halten. Auch hier war der Druck von oben aber in der vergangenen Woche spürbar und allein am Freitag ging es mit den Kursen um 2,24 Prozent abwärts. Optimismus lässt sich hier kaum erkennen und es macht sich die Sorge breit, dass die hiesigen Geldhäuser im internationalen Vergleich immer mehr hinterherhinken könnten.

Die Commerzbank selbst bemühte sich zuletzt erst um Zuversicht. CFO Bettine Orlopp sprach auf einer Veranstaltung in Frankfurt davon, dass die Stimmung momentan schlechter als die Realität sei. Darüber berichtete der Nachrichtendienst „Bloomberg“. Bei den Anlegern scheint dieses Narrativ leider nicht zu verfangen.

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Deutschland schwächelt

 

Es mag mittlerweile schon fast ein Stück weit eine selbsterfüllende Prophezeiung sein. Die klare Erwartungshaltung, dass die deutsche Wirtschaft in diversen Bereichen unter Druck gerät, treibt Anleger offenbar in die Flucht, was an den Märkten entsprechende Spuren hinterlässt. Bei den Nachbarn scheint das Gras mal wieder sehr viel grüner zu sein und aktuell werden dafür die Banken ein wenig abgestraft. Ob das in dieser Form berechtigt ist oder nicht, sei dahingestellt. In der relativen Schwäche der hiesigen Bankenaktien könnte sich aber vielleicht auch eine Chance verbergen. Bleibt abzuwarten, was Deutsche Bank, Commerzbank und Co bei ihren Zahlen vermelden werden können.

16.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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