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Im Tesla darf künftig gesungen werden, Spekulationen über Ansturm auf Novavax, Microsoft trotzt der schlechten Stimmung und Ärger um Gehälter bei der Telekom

Immer wieder für eine Überraschung gut

NTG24 - Im Tesla darf künftig gesungen werden, Spekulationen über Ansturm auf Novavax, Microsoft trotzt der schlechten Stimmung und Ärger um Gehälter bei der Telekom

 

Es gibt so ziemlich nichts, was es nicht gibt. Diese alte Bauernweisheit erweist sich auch an den Börsen immer wieder als wahr. Das Wochenende und die Tage zuvor brachten so manche kuriose Entwicklung mit sich, mit der im Vorfeld viele wohl nicht gerechnet hätten. Nicht alles, aber manches davon hat Auswirkungen auf den Aktienkurs.

Tesla (US88160R1014) stellte kürzlich etwa kabellose Mikrofone vor, die im Doppelpack für 188 USD angeboten werden. Die sind nicht etwa zur besseren Kommunikation oder irgendwelche bahnbrechenden neuen Sicherheitsfeatures gedacht. Stattdessen dürfen die Insassen damit am Bildschirm Karaoke singen. Das scheint auf viel Gegenliebe zu treffen. Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, soll das Ganze schon nach einer Stunde im chinesischen Online-Shop von Tesla vergriffen gewesen sein.

Im Reich der Mitte ist das Ganze sinnvoller, als es für Bewohner der westlichen Heimsphäre im ersten Moment den Anschein machen mag. Karaoke ist dort eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen, andere Hersteller bieten bereits ähnliche Lösungen, wie „heise.de“ zu berichten weiß. Die Tesla-Aktie dürfte sich dennoch unbeeindruckt von all dem zeigen.

 

Ein gutes Omen?

 

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Werbebanner ClaudemusBei Novavax (US6700024010) dreht sich derweil noch immer alles um die Frage, wie nachgefragt der proteinbasierte Impfstoff denn nun tatsächlich sein wird, wenn er ab Ende Februar an die Bevölkerung verteilt wird. Die „Tagesschau“ weiß zumindest lokal von einem regelrechten Ansturm zu berichten. Seit rund einer Woche können Interessierte sich in Rheinland-Pfalz für eine Impfung vormerken lassen, was bereits über 9.000 Menschen getan haben sollen.

Geht man großzügig davon aus, dass in allen anderen Bundesländern ähnlich viele Leute sich für eine Impfung mit Novavax interessieren, würde sich das rein theoretisch auf 150.000 potenzielle Impflinge summieren. Das sieht auf den ersten Blick gar nicht schlecht aus, dürfte aber weiterhin unter dem liegen, was sich viele noch vor einigen Monaten erhofft hatten.

 

Unantastbar?

 

Ein sehr starkes Zeichen inmitten eines schwächelnden Tech-Sektors und enormer Zinssorgen hinterließ in der vergangenen Woche Microsoft (US5949181045). Während mancher Titel aus der Branche ins Bodenlose fiel, konnte der Software-Gigant seinen Kurs an den Heimatbörsen um 5,6 Prozent auf 308,26 USD verbessern und sich damit erfolgreich der sich anbahnenden Krise an den Märkten entziehen.

Zwar bleibt es bei einem Minus von 7,9 Prozent seit Jahresbeginn. Damit steht das Papier aber noch immer deutlich besser da als so mancher Mitbewerber und die Zukunft sieht weiterhin recht rosig aus. Dafür gibt es auch nachvollziehbare Gründe. Schließlich ist man in Redmond weitaus weniger auf billige Kredite angewiesen als bei den vielen Startups, die so schnell wie nur möglich wachsen müssen. Microsoft kann auch hohe Investitionen, wie die geplante Übernahme von Activision Blizzard, notfalls aus eigener Tasche zahlen. Steigende Zinsen sind deswegen nicht völlig egal, zumindest aber auch nicht derart bedrohlich wie für die meisten anderen Vertreter der Branche.

 

Kein Verständnis für die Telekom

 

Kollektives Kopfschütteln löste jüngst die Telekom (DE0005557508) aus. Die gönnt dem Vorstandsvorsitzenden Tim Höttges wohl eine satte Gehaltserhöhung um 300.000 Euro, wie der „Focus“ berichtet. Geplant ist, im April das Maximalgehalt des Managers auf 9,1 Millionen Euro zu erhöhen. Das sind Summen, welche viele andere Menschen in ihrem gesamten Leben nicht verdienen.

Entsprechend kommt es zu negativer PR und auch die Politik hat sich in der Diskussion eingeschaltet. Kein Verständnis für die Erhöhung von Millionengehältern hat etwa der SPD-Politiker Ralf Stegner, der seinem Unmut gegenüber der „Bild am Sonntag“ Luft machte. Es könne nicht sein, dass ein Manager mitten in der Corona-Krise noch einen „fetten Zuschlag“ erhalte, während Pflegekräfte immer noch viel zu gering bezahlt würden, so Stegner. Sympathiepunkte sammelt die Telekom garantiert nicht mit ihrer Entscheidung, die Aktionäre dürften das Ganze aber eher entspannt sehen.

 

Immer die Augen offenhalten

 

Wie so oft verlief das Wochenende eher ruhig aus Sicht der Börsianer. Es zeigt sich aber immer wieder, dass es sich auch bei geschlossenen Börsen lohnt, die Augen offenzuhalten. Denn manches Mal findet sich die eine oder andere Meldung, die noch großen Einfluss auf die Kurse haben könnte. Anderes ist schlicht eine heitere Kuriosität.

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Werbebanner ISIN-WatchlistWichtig für Anleger ist es, wichtige Meldungen von weniger wichtigen zu unterscheiden und entsprechend darauf zu reagieren. Managergehälter bei der Telekom sind an der Börse auf den ersten Blick kaum der Rede wert. Daraus könnte sich aber durchaus noch eine größere Bedrohung entwickeln, wenn der Druck der Öffentlichkeit zunehmen sollte. Es wäre nicht das erste Mal, dass (zu) hohe Managergehälter in einem PR-Desaster enden. Das Thema sollte daher nicht überbewertet, aber auch nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

 

31.01.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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