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LPKF Laser-Aktie: Zweifel an der ambitionierten 2024er-Zielsetzung werden lauter

Vertrauenssache

NTG24 - LPKF Laser-Aktie: Zweifel an der ambitionierten 2024er-Zielsetzung werden lauter

 

Auf dem deutschen Kurszettel zählte die Aktie der LPKF Laser & Electronics AG (ISIN: DE0006450000; WKN: 645000) im Herbst 2020 und zu Beginn des neuen Jahres zu den absoluten Stars im Technologie-Sektor. Neben dem allgemein positiven Sentiment für die Branche profitierte der Titel aber auch von dem äußerst optimistischen Ausblick des Vorstands, bis zum Jahr 2024 ein gewaltiges Umsatzwachstum auf 360 Millionen Euro bei einer stattlichen EBIT-Marge von über 25 % zu erreichen, was dem Papier ein erhebliches Kurspotenzial verleihen würde. Mit dem am 10. März angekündigten Rücktritt des CEOs Götz M. Bendele zum Ende des kommenden Monats kamen aber erste Zweifel am Kapitalmarkt auf, ob die ambitionierte Zielsetzung wirklich realisierbar ist.

Mit dem heute veröffentlichten 2020er-Geschäftsbericht hat sich die Skepsis betreffend der langfristigen Planung jetzt noch einmal deutlich erhöht. So gingen gegenüber dem Vorjahr die Erlöse um 31 % auf 96.2 Millionen zurück, womit sich die Firma aus Garbsen zunächst von der angestrebten Umsatzmarke von 360 Millionen Euro deutlich entfernten. Gleichzeitig entwickelte sich die EBIT-Marge ebenfalls rückläufig und reduzierte sich von 13.7 % auf nunmehr 7.8 %. Auch wenn LPKF wie andere Firmen unter der Covid-19-Pandemie litt und sich auf Verzögerungen bei Großprojekten berief, so überzeugten die jüngsten Bilanzdaten die meisten Anleger keinesfalls, weshalb der Titel in einer ersten Marktreaktion deutlich nachgab.

 

Unsicherheiten für das Geschäftsjahr 2021

 

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DAX Future SignaleFür gewisse Irritationen sorgte auch der Titel der heutigen Unternehmensmeldung, welche lautete: „LPKF blickt trotz Corona auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2020 zurück“, da ein Umsatzminus von 31 % zumindest oberflächlich betrachtet eher das Gegenteil von einem Erfolg ist. Zudem haben viele Investoren einen konkreten Ausblick für das Jahr 2021 vermisst, wobei eine solche Prognose bei der Existenz eines 2024er-Ziels eigentlich zu erwarten gewesen wäre. Auch wenn die Niedersachsen nun erklären, dass der kommende Abschied des jetzigen CEOs nichts an der Zuversicht des Managements ändert, so wäre es vorteilhaft gewesen, wenn der noch amtierende Firmenlenker selbst die Umsetzung der Planung verantwortet und bei einer möglichen Verfehlung der Zielsetzung auch die Verantwortung übernimmt.

 

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeSicherlich ist LPKF mit vielen Produktneuheiten chancenreich für die Zukunft positioniert. Allerdings agiert der SDAX-Konzern aber auch in einem sich schnell wandelnden technologischen Umfeld mit einem potenziell hohen Wettbewerbsdruck auf dem Weltmarkt. Daher sind wir davon überzeugt, dass die 2024er-Zielsetzung mit deutlichen Unsicherheiten belastet ist. Auch wenn die Analysten bislang für das Jahr 2021 einen deutlichen Erlössprung auf 145 Millionen Euro bei einer deutlich höheren EBIT-Marge von 15.7 % erwarten, so resultiert hieraus ein stattliches 2021er-KGV von 36, was bereits überdurchschnittlich wäre, auch wenn LPKF dieses Jahr liefern würde.

 

Fazit:

 

Sollte LPKF die ambitionierte 2024er-Zielsetzung tatsächlich erreichen, wäre ein Investment in den Titel hoch attraktiv. Mit den jüngst veröffentlichten 2020er-Zahlen und dem Rücktritt des CEOs sehen wir aber derzeit ein nicht zu unterschätzendes Enttäuschungspotenzial. Daher sollten Anleger zunächst eine Bodenbildung bei der Aktie abwarten, was der Fall wäre, wenn die Firma wieder mehr Vertrauen am Kapitalmarkt zurückgewinnt.

 

24.03.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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