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Microsoft erntet weiteren Widerstand bei der geplanten Übernahme von Activision Blizzard, was Sony sehr begrüßen dürfte

Jetzt mischt sich die FTC ein

NTG24 - Microsoft erntet weiteren Widerstand bei der geplanten Übernahme von Activision Blizzard, was Sony sehr begrüßen dürfte

 

Trotz aller Bemühungen um Beschwichtigung ist es Microsoft bisher nicht gelungen, die bereits im Januar angekündigte Übernahme von Activision Blizzard unter Dach und Fach zu bringen. Ob das überhaupt noch gelingen wird, steht jetzt mehr denn je in Frage. Denn nicht nur die Konkurrenz in Form von Sony stört sich an dem Vorhaben. Auch die Wettbewerbsbehörde FTC schaltet sich nun ein.

Letztere hat nun Klage gegen das Vorhaben eingelegt und angekündigt, die Übernahme blockieren zu wollen. Begründet wird dies mit dem Ausmaß und der Bedeutung der Übernahme von Activision Blizzard (US00507V1098) durch Microsoft (US5949181045). Die Wettbewerbshüter befürchten, dass es dadurch zu einer Wettbewerbsverzerrung kommen könnte, welche letztlich auch für die Verbraucher nachteilig sein könnte.

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Werbebanner WikifolioSo wäre es Microsoft etwa möglich, Titel des Spielestudios nicht oder nur in schlechterer Form auf anderen Plattformen zu veröffentlichen. Vor allem PlayStation-Hersteller Sony (JP3435000009) wies auf diese Möglichkeit in den letzten Monaten immer wieder hin. Mit Call of Duty, World of Warcraft und Candy Crush vereint Activision einige der umsatzstärksten Videospiele im eigenen Unternehmen. Es braucht nicht viel Fantasie, um hier einen eklatanten Wettbewerbsvorteil für Microsoft zu erkennen.

Dennoch will man in Redmond von dem Vorhaben nicht abrücken und kündigte bereits Widerstand gegen die Klage der FTC an. Man habe es bisher im friedlichen versucht, sei nun aber gezwungen, die Angelegenheit vor Gericht zu klären. Dort wird Microsoft noch einmal im Detail erläutern, warum die geplante Übernahme für die Konkurrenten zu keinen Nachteilen führen wird.

 

Microsoft lässt nichts unversucht

 

Erst vor Kurzem bemühte sich Microsoft aktiv darum, bei den Wettbewerbshütern zu punkten. Dazu wurde mehrfach versichert, dass große Serien wie Call of Duty auch weiterhin für die PlayStation und andere Konkurrenzplattformen erscheinen würden. Mit einigen Unternehmen wurden sogar bereits Pläne geschmiedet, um eben das für die kommenden zehn Jahre zu garantieren. Auch Sony solle laut Äußerungen des Managements eine solche Vereinbarung abschließen können. Dass es dazu nicht gekommen ist, liege einzig und allein an einer fehlenden Verhandlungsbereitschaft des japanischen Elektronikkonzerns.

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Beobachter sehen in der Kartellklage der FTC auch einen Beleg dafür, dass die US-Regierung unter Joe Biden schärfer gegen (Quasi-)Monopole in der Tech-Welt als noch ihre Vorgänger vorgeht. In den letzten Monaten gab es bereits einige Beispiele dafür, dass Übernahmen nicht mehr ganz so einfach über die Bühne gehen. Bisher erreichte aber nichts die Dimensionen des Activision-Deals, für den Microsoft satte 69 Milliarden USD auf den Tisch legen will. Es wäre die größte Übernahme in der Geschichte von Microsoft, der es an großen Fusionen nun wirklich nicht mangelt.

 

Jetzt steht wieder alles in den Sternen

 

Wie es von hier aus weitergeht, lässt sich aktuell kaum abschätzen. Dass die FTC eine Klage eingereicht hat, ist erstmal kein Garant dafür, dass die Übernahme platzen wird. Microsoft wird es aber aller Voraussicht nach nicht einfach haben, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Selbst im besten Fall wird es wohl zu großen Zugeständnissen kommen. Möglich wäre beispielsweise, dass einzelne, besonders wichtige Spielemarken ausgegliedert werden und in einem neuen Unternehmen ihren Platz finden.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDas ist für den Moment aber erst einmal reine Spekulation. Anleger werden das Thema sehr genau im Auge behalten. Für Sony wäre die Übernahme eine herbe Schlappe, nachdem Microsoft vor nicht allzu langer Zeit bereits Bethesda Games geschluckt hat und sich damit Exklusivrechte für den kommenden Blockbuster Starfield sicherte. Microsoft hingegen dürfte vor allem darauf schielen, Call of Duty und Co. in seinem Gamepass unterzubringen und damit noch mehr Abonnenten für den Spieledienst an Land zu ziehen. Wer auch immer sich hier letztlich durchsetzen wird, Auswirkungen an den Aktienmärkten werden nicht ausbleiben.

 

09.12.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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