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Microsoft jagt an der Börse nach Rekorden, doch längst nicht überall feiert man in Redmond Erfolge

Windows verliert deutlich an Marktanteilen

NTG24 - Microsoft jagt an der Börse nach Rekorden, doch längst nicht überall feiert man in Redmond Erfolge

 

Für die Aktionäre von Microsoft gibt es momentan wahrlich keinen Grund zur Beschwerde. Die Aktie notierte zum Wochenende bei beeindruckenden 346,35 Euro und damit nur unweit entfernt des kurz zuvor erreichten Rekordhochs bei 350,85 Euro. Gerade Erfolge im KI-Bereich haben die Fantasie der Anteilseigner beflügelt, aber auch mit der Cloud verdient der Software-Konzern gutes Geld und überzeugt mit einem ansehnlichen Wachstum. Überall läuft es jedoch nicht, wie es sich das Management erhoffen mag.

Rückschläge muss Microsoft (US5949181045) in einem Sektor verzeichnen, der einst mehr oder minder das gesamte Unternehmen ausmachte und den Grundstein für die heutige Bedeutung des Konzerns legte. Das Betriebssystem Windows verlor laut Daten von „StatCounter“ in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung. Mit den Marktanteilen ging es teils rapide in die Tiefe.

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Werbebanner Zürcher Börsenbriefe2009 schaffte Microsoft es mit Windows demnach noch auf rund 95 Prozent Marktanteil. Zu diesen Zeiten spielten MacOS, Linux und weitere Betriebssysteme bei Anwendern kaum eine Rolle. Das hat sich aber den Daten zufolge grundlegend geändert. Per September 2023 blickte Windows nur noch auf einen Marktanteil von 68,4 Prozent. Apple konnte derweil seinen Marktanteil mit macOS bis auf 20,2 Prozent ausbauen und Linux erreichte immerhin 3,02 Prozent. Die restlichen 8,38 Prozent entfallen auf Chromebooks und einige eher exotische Systeme wie FreeBSD.

 

(K)ein Grund zur Sorge für Microsoft

 

Die ganz große Neuigkeit ist die Verschiebung von Marktanteilen bei Desktop-Betriebssystemen wohl eher nicht. Gleichwohl ist es für Microsoft aber freilich auch keine erfreuliche Nachricht. Die Bedeutung von Windows leidet umso mehr darunter, dass viele Nutzer heute gar keinen klassischen Desktop oder Laptop mehr nutzen, und ihre täglichen Erledigungen stattdessen auf Smartphone oder Tablet vornehmen. Dort hat Microsoft schon längst das Handtuch geworfen und das Feld Android und iOS überlassen.

Für Besserung sollen gerüchteweise neue Iterationen von Windows sorgen. Insidern zufolge soll schon 2024 Windows 12 erscheinen, obschon Windows 11 noch gar nicht besonders alt ist. Die Nutzer sollen mit einer tieferen Integration von KI geködert werden. Zudem ist zu vermuten, dass Microsoft den eher schäbigen Ruf der aktuellen Windows-Version möglichst hinter sich lassen möchte. Ob Windows 12 der große Erfolg beschert sein wird und damit an Zeiten von Windows 10 oder Windows 7 angeschlossen werden kann, das lässt sich nur abwarten.

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Für den Aktienkurs dürfte das aber ohnehin kaum weiter relevant sein. Denn die Musik spielt an der Börse längst an anderer Stelle. Sein Wachstum erzielt Microsoft heute bevorzugt mit Cloud-Diensten und der KI. Letzteres kostet aktuell zwar noch viel Geld, bringt aber auch schwindelerregende Wachstumschancen mit sich. Da an der Börse stets in die Zukunft investiert wird, ist gerade das ein gewichtiges Argument für die Investoren.

 

Microsoft in einer neuen Ära

 

Es ist durchaus denkbar, dass die Ära der völligen Dominanz von Windows endgültig ihr Ende findet. Das ist für Microsoft aber noch lange keine existenzielle Bedrohung. Optimisten mögen darin vielleicht sogar etwas Gutes erkennen. Denn je geringer die Marktanteile, desto niedriger ist auch die Gefahr, dass sich Microsoft in Zukunft wieder mit Wettbewerbshütern herumschlagen muss. Die interessieren sich momentan allerdings für die Investments bei OpenAI und ob Redmond dort vielleicht etwas zu viel zu sagen hat.

Unabhängig davon hat Microsoft sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten aber erfolgreich neue Standbeine aufgebaut, mit denen Rückschläge bei Windows ohne Weiteres zu verkraften sind. Manch einer mag alten Tagen die eine oder andere Träne nachweinen. Fakt ist aber, dass Microsoft seine aktuelle Börsenbewertung mit Windows alleine niemals erreicht hätte.

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11.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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