Bei Microsoft schmierte kurzzeitig die Cloud ab, was so einige Fragen um die viel gefeierte Technologie aufwirft
Wird das dem Ruf von Azure nachhaltig schaden?
Die Cloud ist für Microsoft derzeit das wirtschaftlich stärkte Zugpferd und anders als beim Geschäft mit Windows kann hier auch in Krisenzeiten ein mehr als ordentliches Wachstum vorgewiesen werden. Umso mehr werden die Anleger nervös, wenn es eben hier zu Problemen kommt.
Solche sorgten am gestrigen Mittwoch für Schlagzeilen. Zumindest zeitweise ist die Azure-Plattform von Microsoft (US5949181045) ausgefallen und Nutzer hatten keinen Zugriff auf Daten und Dienste in der Cloud. Schuld daran war ein fehlerhaftes Update, welches die Netzwerkkonfiguration durcheinanderbrachte und damit eine Kommunikation der verschiedenen Dienste in der Cloud unmöglich machte.
Microsoft reagierte schnell und rollte das Update wieder zurück. Bereits vor dem Mittagessen konnten Nutzer hierzulande wieder vollumfänglich auf die Microsoft-Cloud zugreifen. Dennoch ist eine Diskussion darüber entbrannt, wie sinnvoll es ist, sich auf die Dienste aus Redmond zu verlassen. Schließlich kann ein größerer Ausfall jederzeit passieren und gerade für Unternehmen gravierende Folgen nach sich ziehen.
Angst vor der Abhängigkeit
Da gab es schnell Empfehlungen, sich nicht zu abhängig von großen US-Anbietern zu machen und bestenfalls seine eigene Cloud-Infrastruktur aufzubauen. Klingt im Ansatz gut, aber letztlich kann es auch bei einer solchen Lösung schnell zu Ausfällen kommen, wobei sich ein Betreiber dann nicht auf eine schnelle Lösung einer kleinen Armee von Software-Experten aus Redmond verlassen kann.
Doch an dieser Stelle soll sich an dieser Diskussion gar nicht beteiligt werden. Es gibt für und gegen die Cloud von Microsoft genügen Argumente und es muss letztlich jeder selbst entscheiden, ob das Ganze eine vernünftige Option ist oder nicht. Der Ruf von Microsoft hat unter dem gestrigen Vorfall aber gelitten und die Aktie reagierte mit Verlusten von 1,9 Prozent. Für den Moment gibt es aber noch keinen Grund zur Panik.
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27.01.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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