Nach einer neuerlichen Zulassung stürzte Novavax in die Tiefe

Die Erwartungen scheinen sich in Grenzen zu halten

 

Nachdem Novavax schon vor einer ganzen Weile eine Zulassung für den eigenen Corona-Impfstoff in der EU erhalten hatte, folgte nun auch in den USA eine Notfallzulassung. Was zunächst nach einer guten Nachricht klingt, sorgte an den Börsen für einen regelrechten Ausverkauf.

Um satte 28 Prozent ging es mit der Aktie von Novavax (US6700024010) am Donnerstag in die Tiefe, was rein rational kaum zu erklären ist. Das Papier gibt damit sämtliche Zugewinne der letzten zwei Wochen wieder aus der Hand, begibt sich auf altbekanntes Niveau zurück und stellt eine Fortsetzung des langfristigen Abwärtstrends in Aussicht.

Das dürfte vor allem damit zusammenhängen, dass nur die wenigsten Anleger sich von dem Impfstoff wirklich gigantische Umsätze erwarten. Schließlich zeigte sich bereits in Europa, dass die Nachfrage oftmals gegen Null geht und es gibt keine Gründe, daran zu glauben, dass es in den Vereinigten Staaten groß anders laufen wird. Die Novavax-Aktie war vor diesem Hintergrund schlicht ein Spielball der Spekulanten.

 

Die kauften sich in den letzten Tagen in Erwartung an die angesprochene Notfallzulassung fleißig bei dem Titel ein. Jetzt, wo diese vorliegt, werden Gewinne mitgenommen, ganz nach der alten Börsenweisheit „bus the rumor, sell the news“. Mit einer Rückkehr zum letzten Zwischenhoch bei knapp 75 Euro ist so schnell wohl eher nicht zu rechnen. Stattdessen wäre es keine Überraschung, sollte der Titel es sich beim aktuellen Kursniveau bei rund 50 Euro bequem machen.

 

Versiegt die Hoffnung?

 

Der Novavax-Impfstoff an sich hat keine besonders strahlende Zukunft vor sich. Nicht nur gibt es mit Valneva bereits den ersten Totimpfstoff, welchem dieser Name auch von Medizinern zugesprochen wird. BioNTech und Moderna machen bei ihren mRNA-Vakzinen noch weitaus größere Fortschritte und werden wohl noch in diesem Jahr an Omikron angepasste Imfpstoffe ausliefern. Da wirkt Novavax schlicht wie das fünfte Rad am Wagen und dass die Aktionäre dies ähnlich einschätzen, zeigte der gestrige Handel mehr als deutlich.

 

15.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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