PayPal gerät weiter unter Druck – Steht die USA unmittelbar vor dem Zahlungsausfall?

Renommiertes Investmenthaus stützt die PayPal Aktie

 

PayPal gerät in Kursturbulenzen, doch Expertenmeinung stabilisiert den Kurs weitestgehend. Wie geht es mit der Aktie nun weiter? USA droht der völlige Zahlungsausfall.

Für die Technologiewerte war das bisherige Börsenjahr 2023 ein Jahr zum Vergessen. Die gestiegene Inflation und die aus der Ukraine-Krise resultierenden Rezessions-Ängste in Kombination mit den stetig steigenden Leitzinsen belasten die Technologieunternehmen, die historisch eine hohe Fremdkapitalquote haben.

 

Auch die Aktie von PayPal (US70450Y1038) geriet in den vergangenen Börsenmonaten unter Druck. Vom Allzeithoch bei 261 € im Juli 2021 ging es auf derzeit 56,66 € pro Aktie hinab. Ursache für den Kursrutsch waren auch die letzten Quartalszahlen, die Zweifel an den kommunizierten Wachstumszielen aufkommen lassen. Auch in der letzten Börsenwoche korrigierte die Aktie nach der Vorlage des Zahlenwerkes um 12 %. Nach diesem kleinen Kursbeben sprang das japanische Investmenthaus Mizuho ein, um die Marktstimmung zu stabilisieren.

Die Japaner sehen den aktuellen Kursrutsch mit der Reduzierung der Transaction-Take-Rate begründet. Diese Kennziffer bezeichnet die Gebühr, die PayPal von einem gewerblichen Verkäufer erhält, der die Zahlungstransaktion den Kunden über die Bezahlplattform von PayPal durchführt. Dieser Rückgang macht den Investoren sorgen, allerdings ist dieser auch mit der strategischen Ausrichtung des Unternehmens zu begründen.

So fokussiert sich PayPal aktuell stark auf die Entwicklung des sogenannten Branded Checkout-Geschäfts. Dies ist derzeit deutlich weniger rentabel, aber wächst fünfmal schneller als das klassische Transaktions-Geschäft von PayPal. Mit dem Branded Checkout können die Kunden die Zahlungsoberfläche individuell an das eigene Marken-Branding anpassen, sodass die Kunden das Gefühl haben die Unternehmenswebsite nie verlassen zu haben.

Zudem spiegelt sich die Verkaufspanik nicht in den Quartalszahlen für das erste Quartal 2023 wieder. Der Umsatz wuchs zwar langsamer als im Vorjahreszeitraum, stieg aber um 10 % auf 7,04 Milliarden US-Dollar und das trotz des schwierigen Marktumfeldes. Auch beim Nettoergebnis schafft PayPal eine erfreuliche Entwicklung. Das Nettoergebnis stieg von 509 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum auf 795 Millionen US-Dollar. Auch wenn die Investoren ein höheres Wachstum erwartet hatten, sind dies sehr solide und starke Zahlen. Zudem ist die Aktie von PayPal mit einem KGV von 20,8 im Peer-Group-Vergleich sehr günstig bewertet. Für risikoaverse Investoren ergibt sich hier eine günstige Einstiegschance.

 

Der USA droht der Zahlungsausfall

 

Bereits mehrfach wurde medial ein potenzieller Zahlungsausfall der USA thematisiert. Nun meldet sich mit JP Morgan (US46625H1005) Chef Dimon auch der erste hochrangige Bankier zu Wort. Dimon sagte, dass je größer die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls der USA rücke, desto größer sei auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Märkte in Panik geraten.

Insgesamt schätzt Dimon die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalles der USA aber gering ein. Dennoch sei der Präsident und auch der Kongress mittlerweile gezwungen, auf die Sorgen zu reagieren, um eine Panik abzuwenden. Ausgangspunkt der Debatte war die Aussage der US-Finanzministerin Janet Yellen, die vor einer Woche warnte, dass der USA ohne Einigung über die Schuldengrenze am 01. Juni das Geld ausgehen wird.

Dimon sieht JP Morgan als gerüstet, selbst in einem Worst-Case-Szenario. Um sich bestmöglich vorzubereiten, trifft sich eine interne Task-Force, aktuell einmal am Tag und nach dem 21. Mai sogar dreimal täglich, um alle Szenarien Best möglichst abzudecken. Am Ende müssen wohl die beiden Parteien im Kongress einen Kompromiss finden, um ein Horrorszenario zu verhindern.

 

15.05.2023 - Felix Eisenhauer

 

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