Tag der Entscheidung für Plug Power, Aixtron kann mit Zahlen nicht punkten, die Deutsche Bank rechnet mit einem weiteren Rückgang der Inflation, was für RWE nicht unbedingt eine gute Nachricht ist
Das lässt die Börsianer nicht kalt!
An der Börse wird stets munter über diverse Themen spekuliert. Einfluss auf die Aktienkurse nehmen unter anderem Politik und die Stimmung in der Wirtschaft. Doch entscheidend sind unter dem Strich stets harte Zahlen. Solche standen bei vielen Titeln zuletzt voll im Vordergrund, anderswo werden sie es schon in Bälde tun.
Für Plug Power (US72919P2020) wird es im heutigen Handelsverlauf sehr wahrscheinlich wichtige Impulse geben, denn es stehen neue Quartalszahlen an. Analysten erwarten vom Unternehmen keine Wunder und rechnen mit gesunkenen Umsätzen und höheren Verlusten im Vergleich zum Vorjahr. Das klingt wenig aussichtsreich, doch immerhin liegt die Messlatte denkbar niedrig, was positive Überraschungen umso wahrscheinlicher aussehen lässt.
Es geht für die Anleger von Plug Power um viel. Manch einer dürfte von den Ergebnissen abhängig machen, ob er oder sie dem Unternehmen überhaupt noch Vertrauen entgegenbringen kann. Die letzten Zahlen waren eine herbe Enttäuschung, welche den Aktienkurs zeitweise um über 40 Prozent abstürzen ließ. Richtig erholen konnten die Bullen sich davon bis heute nicht. Vor den Zahlen herrschte viel Nervosität und nach einigen Schwankungen pendelte die Plug Power-Aktie sich gestern per Handelsschluss bei 3,24 Euro ein.
Aixtron: Enttäuschung auf hohem Niveau?
Aixtron (DE000A0WMPJ6) hat bereits Zahlen vorgelegt, die auch gar nicht mal schlecht ausfielen. Grob zusammengefasst gab es bei allen wesentlichen Kennzahlen ein ansehnliches Wachstum zu sehen und es wird kräftig investiert, um die absehbar steigende Nachfrage aus dem Halbleiter-Segment in Zukunft bedienen zu können. Besonders das Geschäft mit Leistungselektronik verspricht ein enormes Aufwärtspotenzial.
Bei den Aktionären schien aber im Vordergrund zu stehen, dass Aixtron bei den Prognosen unter der Konsensschätzung der Analysten landete. Die Gewinnmarge soll im laufenden Jahr auf 24 bis 26 Prozent zulegen; die Anleger hatten sich offensichtlich etwas mehr erhofft. Der Aktienkurs gab gestern um etwas mehr als 18 Prozent bis auf 25,68 Euro nach. Dass die Dividende steigt und es auch sonst viele Wachstumssignale zu sehen gab, wurde gekonnt ignoriert. Aixtron ist ein Zulieferer für die Chip-Branche und wird daher als Profiteur des KI-Booms angesehen. Gut möglich, dass daraus eine etwas zu hohe Anspruchshaltung entstanden ist. Trotz des deutlichen Rücksetzers lässt der langfristige Chart noch eine Aufwärtstendenz erkennen.
Die Deutsche Bank versprüht Optimismus
Abseits von Unternehmenszahlen spielten hierzulande am Donnerstag Inflationszahlen eine sehr große Rolle. In Deutschland ließ die Teuerung zuletzt weiter nach. Bis auf 2,5 Prozent schwächte die Inflation sich ab, womit sie wieder in die Nähe des von der EZB angestrebten Ziels von zwei Prozent kommt. Geht es nach der Deutschen Bank (DE0005140008), dürfte dieses im Sommer nicht nur erreicht, sondern sogar unterboten werden.
Sollte es dazu kommen, hätte die EZB gute Argumente, um sich an eine baldige Zinssenkung heranzuwagen. Für die Deutsche Bank selbst wäre das nicht einmal unbedingt das bestmögliche Szenario, würden dann doch auch die Zinserträge wieder sinken. Doch eine mögliche Wiederbelebung der Wirtschaft könnte dies im besten Fall ausgleichen. Als hauptsächlicher Antreiber für den Rückgang der Inflation gelten aktuell Energiepreise, die zuletzt deutlich in Richtung Süden zeigten.
RWE unter Druck
Das wiederum belastet schon seit einer ganzen Weile die Aktie von RWE (DE0007037129), welche momentan nur knapp über dem 52-Wochen-Tief bei 30,21 Euro tänzelt. Am Donnerstag konnten Zugewinne von 0,7 Prozent die Aktie auf noch immer überschaubare 31 Euro hieven. Feierstimmung macht sich hier noch nicht breit und das Unternehmen warnte bereits davor, dass die kommenden Zahlen wohl eher nicht für begeisterte Gesichter sorgen werden.
Die fetten Jahre scheinen für RWE erst einmal vorbei zu sein. Strom ist in Deutschland zwar noch immer nicht als billig anzusehen. Die Lage hat sich aber merklich entspannt und viele Beobachter gehen davon aus, dass dieser Trend sich noch eine Weile fortsetzen wird. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache und sie lassen bei dem Versorger aktuell neue Wachstumschancen ein wenig vermissen. Ob dadurch die doch recht deutlichen Korrekturen zu rechtfertigen sind, ist aber nochmal ein Thema für sich.
Darauf kommt es an
Zahlen könnten an den Märkten sowohl für Euphorie als auch bittere Enttäuschung sorgen. Außenstehende können die Aufregung um Geschäftszahlen oftmals auch nicht ganz nachvollziehen. Doch mit keinem anderen Indikator lassen sich Erfolge und vor allem Wachstumsaussichten derart gut bemessen. Daher werden die Zahlen auch in Zukunft den Ton angeben und es ist nicht die schlechteste Taktik, bei eigenen Investments auf Unternehmen mit mindestens stabilem Zahlenwerk zu setzen.
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01.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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