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Plug Power verfehlt einmal mehr die Erwartungen der Analysten, doch die Aktie vollzieht einen kräftigen Sprung in die Höhe

Wie passt das zusammen?

NTG24 - Plug Power verfehlt einmal mehr die Erwartungen der Analysten, doch die Aktie vollzieht einen kräftigen Sprung in die Höhe

 

Das Warten hat ein Ende und Plug Power öffnete am Donnerstag endlich die Bücher für die Aktionäre. Auf den ersten Blick verlief das vergangene Quartal wenig erfreulich. Die Umsätze gaben nach und die Verluste weiteten sich aus. Aus Anlegersicht scheint es also nichts zum Feiern zu geben. Doch an der Börse machte sich überraschend beste Stimmung breit.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeLediglich im vorbörslichen Handel geriet die Aktie von Plug Power (US72919P2020) gestern etwas unter Druck. Das geriet aber schnell in Vergessenheit, denn im Handelsverlauf griffen die Bullen munter zu. Letztlich konnte der Kurs sich um satte 9,9 Prozent bis auf 2,77 US-Dollar steigern und damit sogar schon an der 50-Tage-Linie kratzen, die nur knapp über dem jüngsten Schlusskurs verläuft. Das sorgt an den Märkten durchaus für Fragezeichen.

An fulminanten Umsatzsprüngen kann es nicht liegen, denn mit 120,3 Millionen Dollar nahm Plug Power im letzten Quartal deutlich weniger ein als im Vorjahreszeitraum, als noch 210,3 Millionen Dollar vermeldet wurden. Auch die Verluste weiteren sich aus und wurden auf 0,46 Dollar je Aktie statt 0,35 Dollar ein Jahr zuvor beziffert. Analysten rechneten bei beiden Kennzahlen mit einem deutlich besseren Ergebnis.

 

Plug Power: Quo vadis?

 

Positiv zu erwähnen ist allenfalls, dass Plug Power beim operativen Cashflow zulegen konnte und „nur“ noch ein Minus von 168 Millionen Dollar statt der 277 Millionen Dollar aus dem Vorjahreszeitraum vermeldete. Darüber hinaus legten die Cashreserven von 135 Millionen Dollar per Ende 2023 auf nun 173 Millionen Dollar zu. Eine mögliche Insolvenz rückt damit erstmal in die Ferne. Zurückzuführen ist dies allerdings einzig und allein auf eine weitere Kapitalerhöhung, sodass das Ganze aus Anlegersicht nur sehr bedingt eine gute Neuigkeit ist.

Plug Power hält zwar an der eigenen Prognose fest und verweist darauf, dass der Großteil der Umsätze in der zweiten Jahreshälfte erzielt werde. Auch das reicht aber kaum als Grund, um den gestrigen Kurssprung zufriedenstellend erklären zu können. Letztlich lässt sich nur darüber spekulieren, was die Bullen angetrieben haben mag. Mein persönlicher Tipp lautet, dass die Anleger schlicht mit noch deutlich größeren Enttäuschungen gerechnet hatten. Dafür spricht auch, dass die Aktie sich zuletzt in einem klaren Abwärtstrend befand.

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Jener konnte auch jetzt noch lange nicht beendet werden und die Gefahr ist groß, dass auf die kleine Erholung schnelle Korrekturen folgen könnten. Fundamentale Argumente für Long-Positionen sind schließlich nicht zu finden, sodass Gewinnmitnahmen recht attraktiv wirken. Da bei dem angeschlagenen Titel viele spekulative Naturen aktiv sein dürften, ist auch nicht damit zu rechnen, dass die Marktakteure hinsichtlich solcher Schritte allzu lange fackeln werden.

 

Plug Power bleibt ein heißes Eisen

 

Natürlich ist es absolut im Bereich des Möglichen, dass ich mich schwer irre und Plug Power vor dem Wochenende noch einen waschechten charttechnischen Ausbruch auf die Beine stellen wird. Allen Anteilseignern drücke ich dafür gerne beide Daumen. Doch nüchtern festhalten lässt sich nur, dass der US-Konzern aus dem Wasserstoffsegment noch immer kein tragfähiges Geschäftsmodell vorweisen kann. Zu sehen gibt es stattdessen immer neue Investitionen und Verluste, die unabhängig von der Umsatzentwicklung immer nur weiter zu steigen scheinen.

Eine gesunde Portion Vorsicht bleibt daher schwer zu empfehlen und die Prognosen von Plug Power selbst sind mit Vorsicht zu genießen. Der Konzern ist geradezu notorisch dafür bekannt, mit Versprechen maßlos zu übertreiben und diese nicht einhalten zu können. Es fällt daher schwer, dieses Mal daran zu glauben, dass die große Wende nur eine Frage der Zeit sei. Die Plug Power-Aktie dürfte eine schwer volatile Angelegenheit bleiben und wer sich nicht die Finger verbrennen möchte, bleibt bei dem Papier bis auf Weiteres auf der Seitenlinie.

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10.05.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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