Plug Power zeigt sich sprunghaft, Nel ASA kriegt die Kurve, TUI blickt zur Konkurrenz und bei Bayer wird wieder einmal munter spekuliert
Geht die Sonne an der Börse wieder auf?
Der Handel am Freitag war geprägt von gemischten Gefühlen. Auch wenn es nicht die ganz großen Sprünge beim DAX gab und der Handel in Übersee von roten Vorzeichen geprägt war, so gab es doch bei vielen Einzeltiteln Anzeichen der Entspannung. Wie gehabt haben die Börsianer aber auch mit so manchem Zweifel zu kämpfe und eine klare Richtung will sich vielerorts nicht herauskristallisieren.
Munter auf und ab geht es dieser Tage bei den Anteilsscheinen von Plug Power (US72919P2020). Am Donnerstag rauschten jene noch zeitweise um rund zehn Prozent in die Tiefe, nur um tags darauf um 7,85 Prozent zuzulegen. Zum Wochenschluss blieb ein Kurs in Höhe von 9,83 Euro und ein Plus von ansehnlichen 11,3 Prozent auf Wochensicht. Optimisten können hier also noch immer einen Aufwärtstrend erkennen.
Allerdings fällt jener doch ziemlich fragil aus und im langfristigen Chart bleibt es bei einem traurigen Anblick. Die größte Hoffnung bleibt im Prinzip, dass Plug Power seine Tiefststände hinter sich gelassen hat. Das ist auch absolut im Bereich des Möglichen, da viele Enttäuschungen als eingepreist gelten dürften. Geschützt sind die Anleger allerdings nicht vor möglichen neuen Hiobsbotschaften.
Nervenkrimi bei Nel ASA
Bei der Aktie von Nel ASA (NO0010081235) fielen die Kursgewinne am Freitag mit 2,34 Prozent etwas überschaubarer aus. Allerdings ist es ein wichtiger Schritt, den die Bullen hier gegangen sind. Mit der kleinen, aber feinen Erholung konnte das Papier oberhalb der 1-Euro-Marke gehalten werden, um die im frühen Handel noch geradezu verzweifelt gekämpft wurde. Das Papier verabschiedete sich mit 1,05 Euro ins Wochenende.
Die Bullen zeigen also weiterhin Präsenz und sie wollen sich mit einem Sturz in Pennystock-Bereich nicht einfach so zufriedengeben. Das ist ein gutes Signal, doch der charttechnische Abwärtstrend ist mit den kleinen Zugewinnen von gestern leider noch nicht überwunden. Seit Jahresbeginn ging es um über 20 Prozent in die Tiefe; verglichen mit den Höchstständen aus dem Jahr 2021 sind sogar Verluste von knapp 70 Prozent zu beklagen.
Die Konkurrenz hilft TUI auf die Sprünge
Bei TUI (DE000TUAG505) gab es ebenfalls schon seit Längerem keinen Ausbruch mehr zu sehen. Während die Anleger sich Sorgen um Dinge wie Schulden, Zinslast und Margen machen, spricht das Management unermüdlich von guten Aussichten für das Sommergeschäft. Etwas Schützenhilfe gab es nun von der Konkurrenz in Form der Rewe-Tochter Dertour. Gegenüber der „WirtschaftsWoche“ sprach Rewe-Chef Lionel Souque über zweistellige Wachstumsraten im Vergleich zum Jahr 2019. Zudem sieht er auch keinerlei Anzeichen für einen Preiskampf.
Das sorgt bei der zuletzt wieder schwer unter Druck geratenen TUI-Aktie für dezente Hoffnung. So konnte jene sich im gestrigen Handel um etwas mehr als 1,5 Prozent verbessern und sich mit 6,66 Euro aus der Woche verabschieden. Diese Marke gab es in den letzten Wochen schon häufiger zu sehen. Abergläubische Menschen könnten das als böses Omen interpretieren. Letztlich ist aber alles besser als neue Tiefststände, und das 52-Wochen-Tief bei 5,63 Euro ist noch immer nicht allzu weit entfernt.
Bayer: Nun also doch?
Bei Bayer (DE000BAY0017) wird derweil derzeit heftig darüber spekuliert, was der noch recht frische Chef Bill Anderson mit dem Konzern geplant haben könnte. Laut „Der Aktionär“ machen dabei Gerüchte die Runde, dass die Crop-Science-Sparte abgespalten und an die Börse gebracht werden könnte. Das stößt bei vielen Beobachtern auf Interesse, da einige Großaktionäre einen solchen Schritt schon seit Längerem fordern.
Offizielle Ankündigungen in diese Richtung gibt es bisher nicht. Dennoch sorgen die Spekulationen für viel Aufsehen und im nachbörslichen Handel verbesserte sich die Bayer-Aktie zeitweise um rund fünf Prozent. Über das Wochenende werden die Aktionäre viel Zeit haben, um sich über mögliche Szenarien bei Bayer auszutauschen und ihre Gedanken zu machen. Da könnte es am Montag spannend werden. Bisher ist ein echter Ausbruch aus dem langfristigen Abwärtstrend trotz manch positiver Meldung noch in weiter Ferne.
Bipolare Märkte
Fast erhält man den Eindruck, als litten die Börsen unter einer bipolaren Störung. Phasen von ansehnlichen Zugewinnen wechseln sich nun schon seit Monaten regelmäßig ab mit geradezu depressiven Verstimmungen. Dass es nun am Freitag hier und dort wieder etwas aufwärts ging, ist da vielleicht erst einmal mit Vorsicht zu behandeln. Doch die gute Nachricht ist: trotz diverser Kurskapriolen im Laufe der Zeit haben die Märkte ihren generellen Aufwärtstrend stets beibehalten. Beim DAX lassen sich etwa trotz des Rückfalls auf 15.600 Punkte Zugewinne von knapp 20 Prozent auf Jahressicht feststellen.
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08.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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