Die Aussichten bei Plug Power scheinen sich zu bessern und die Anleger schöpfen endlich wieder etwas Hoffnung
Noch ist die Aktie allerdings lange nicht über den Berg
Positive Neuigkeiten aus dem Wasserstoffsegment wurden in den letzten Wochen von den Börsianern erfolgreich ignoriert und auch bei Plug Power wollte sich beim Aktienkurs kein echter Fortschritt bemerkbar machen. An den meisten Tagen blickten die Anteilseigner im laufenden Jahr auf rote Vorzeichen. Doch am gestrigen Mittwoch konnten endlich wieder einmal die Bullen den Ton angeben.
Um gleich 8,3 Prozent sprang die Aktie von Plug Power (US72919P2020) gestern an und bewegte sich damit auf 3,52 US-Dollar in die Höhe. Das reicht noch nicht, um im Chart echte Ausrufezeichen zu hinterlassen. Es ist aber ein klares Lebenszeichen. Zurückzuführen sind die deutlichen Aufschläge wohl zu Teilen auf die jüngste Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed. Wie im Vorfeld erwartet ließ jene den Leitzins unangetastet, gab aber erneut vorsichtige Ausblicke auf mögliche Zinssenkungen im laufenden Jahr.
Derer könnte es nach gegenwärtigem Kenntnisstand wohl drei geben, was Plug Power schwer unter die Arme greifen würde. Denn der Konzern kämpft mit hohen Kapitalkosten und einem noch immer ungestillten Finanzbedarf. Es ist jetzt schon absehbar, dass es in Zukunft neue Kredite brauchen wird. Können solche mit niedrigeren Zinsen abgeschlossen werden, erleichtert das dem US-Konzern das Leben ungemein.
Plug Power blickt nach vorn
Das Unternehmen hinterließ aber auch eigene Impulse, wie bei „Der Aktionär“ zu lesen ist. Finanzvorstand Paul Middleton äußerte sich bei der JP Morgan Industrials Conference zur aktuellen Lage des Unternehmens und hielt unverändert daran fest, im auslaufenden Quartal ein Wachstum von zehn bis 15 Prozent auf Umsatzseite erzielen zu wollen. Konkrete Zahlen wurden nicht genannt, doch Beobachter schließen aus den Aussagen des Managers, dass Plug Power leicht unter den Erwartungen der Analysten landen wird.
Das ist also erstmal keine sensationelle Neuigkeit. Hoffnung macht allerdings, dass Plug Power steigende Margen bei gleichzeitig sinkenden Kosten für Wasserstoff in Aussicht stellt. In einer künftigen Anlage in Texas könnten die Preise pro Kilogramm Wasserstoff im besten Fall auf 3 Dollar gedrückt werden, so sich dafür günstige Energieverträge finden lassen. Angesichts der zuletzt gefallenen Energiepreise scheint das kein Ding der Unmöglichkeit zu sein.
Verbessert Plug Power gleichzeitig die Margen und das Produktionsvolumen, würde der Konzern damit einen der größten Kritikpunkte von Wasserstoff beherzt angehen. Kaum jemand spricht dem alternativen Kraftstoff ernsthaft seine Vorzüge ab. Bisher ist das Ganze aber für viele potenzielle Abnehmer schlicht zu teuer, um damit im großen Stil fossile Brennstoffe abzulösen. Plug Power wird dies nicht über Nacht ändern können. Der US-Konzern scheint aber mittelfristig auf einem guten Weg zu sein.
Plug Power bleibt ein Sorgenkind
So aufheiternd all das auch klingen mag, letztlich sind es auch wieder nur eher vage Versprechen für die Zukunft, von denen bei Plug Power in der Vergangenheit wahrlich schon genug enttäuscht wurden. Entsprechend hat sich die Lage nicht grundlegend geändert und der kleine Kurssprung vom Mittwoch ist noch mit Vorsicht zu behandeln. Auf fundamentaler Seite bleiben viele Probleme bestehen und noch steht ein Beweis dafür aus, dass Plug Power eines Tages schwarze Zahlen schreiben wird.
Die Aktie bleibt damit weiterhin ein Wagnis. Investoren setzen auf einen breiten Durchbruch von Wasserstoff, was auf lange Sicht nicht einmal unwahrscheinlich ist. Doch sollte niemand mit den falschen Erwartungen an Plug Power herangehen. Bis das Unternehmen verlässlich hohe Umsätze und Gewinne vorweisen kann, können gut und gerne noch ein paar Jahre ins Land ziehen. Im Erfolgsfall stünde uns wohl tatsächlich noch eine beispiellose Erfolgsstory bevor, welche Enttäuschungen aus der Vergangenheit schnell in Vergessenheit geraten ließe. Nur leider lässt sich ein solches Szenario eben nicht garantieren und auf dem weiteren Weg werden noch viele Stolpersteine auf Plug Power warten.
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21.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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