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Allianz: Blick nach vorne nach dem Skandal

Die Allianz hat den Skandal abgehakt und schaut wieder nach vorne

NTG24 - Allianz: Blick nach vorne nach dem Skandal

 

Liegt das Schlimmste hinter der Allianz? Der Skandal bei der amerikanischen Tochter Allianz Global Advisors US (AGI US) endete mit einem Schrecken. Und einem grossen Schaden. An Entschädigungen mussten rund 6 Mrd. Euro ausgezahlt werden. Noch schwieriger: Es gab ein Schuldeingeständnis der Tochter. Was im Kern zu einem Geschäftsverbot für die Allianz Tochter in diesem Segment in den USA führte. 

Der Vorstand der Allianz (DE0008404005) liess sich darauf ein, um die anderen Geschäftsbereiche in den USA zu schützen. Neben AGI US hätte das Verfahren auch den ausserordentlich wichtigen Asset Manager Pimco und das Lebengeschäft der Allianz US treffen können. Um diesen Worst Case zu vermeiden, bekannte man sich schuldig, zog die Strafe auf die Tochter und sorgte dafür, dass das Geschäft von einem Partner - Voya Financial - weiter betrieben werden kann. Im Gegenzug für die Übertragung der Assets wird Allianz GI mit einer Beteiligung von bis zu 24 % an der Voya Investment Management aus dem Deal herauskommen. Die Übertragung wurde Ende Juli abgeschlossen. Rund 95 % des zu verwaltenden Vermögens blieb.

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Werbebanner EMH PM TradeDrei Schäden ergeben sich aus dem Skandal. Zum Ersten die direkten Kosten wie oben beschrieben. Um die Summe in einen Kontext zu setzen: Die annualisierte Eigenkapitalrendite lag zuletzt bei 6,7 %. Bereinigt um den Skandal hätte sie 11,1 % betragen. Dieser Teil ist am leichtesten zu verdauen, denn es ist ein einmaliger Effekt. Zum Zweiten wird die Allianz Tochter ihr Geschäft auf absehbare Zeit in den USA nicht mehr betreiben dürfen, was selbstverständlich die zukünftige Profitabilität negativ beeinflusst. Zum Dritten hat sich ein Reputationsschaden ergeben. Der entstand allerdings bereits im März / April 2020 und wurde noch einmal hervorgehoben, nachdem die Allianz Tochter ein Schuldgeständnis unterschrieb. Ein ausgesprochen seltenes Ereignis an der Wall Street, das in der Branche als ein Zeichen der Schwäche angesehen wird. 

 

Blick nach vorne nach dem Skandal

 

Mit der Vorlage des Berichts zum 2. Quartal beginnt die Heilung. Die Versicherung hat nun alles Wesentliche getan, um den Skandal zu bereinigen und zu beenden. Ab hier folgt wieder die Rückbesinnung auf das eigentliche Kerngeschäft, was zufriedenstellend läuft. Die Allianz konnte den Umsatz im 2. Quartal um 8,2 % auf 38,13 Mrd. Euro steigern, womit der Inflationsausgleich geschafft wurde. Dank der Schaden- und Unfallversicherung konnte man sogar ein Wachstum des operativen Ergebnisses auf 3,5 Mrd. Euro (+5,3 %) erreichen.

 

Allianz SE

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeHohe Belastungen ausserhalb des operativen Geschäfts drückten allerdings noch einmal das Ergebnis. Nach Steuern weist die Allianz einen Gewinn von 1,81 Mrd. Euro aus. Damit blieb man deutlich unter den vergangenen Quartalen und -23,1 % unter dem Vorjahresniveau. Nach Anteilen Dritter blieben für die Aktionäre am Ende noch 1,71 Mrd. Euro stehen. Das Quartal änderte allerdings nichts an der Prognose für das Gesamtjahr. Hier erwartet der Vorstand weiterhin ein operatives Ergebnis von 13,4 Mrd. Euro, wobei die Schwankungsbreite mit plus oder minus 1 Milliarde Euro angegeben wird.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

Offenlegung: Herr Fritz hält zum Zeitpunkt der Empfehlung eine Long-Position bei der Allianz.

 

16.08.2022 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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