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Gazprom korrigiert, Nel ASA technisch angeschlagen, Valneva leichter, Teamviewer im Sturzflug

Stagflationssorgen belasten die Märkte

NTG24 - Gazprom korrigiert, Nel ASA technisch angeschlagen, Valneva leichter, Teamviewer im Sturzflug

 

Den Aktienmärkten scheint langsam zu dämmern, dass die Notenbanken mit ihrer Einschätzung nur vorübergehend erhöhter Inflationsraten danebenliegen könnten. Derweil korrigieren die Energiepreise eher durch politische Seelenmassage als durch einen wirklichen Rückgang der Nachfrage. Dies bringt heute die Aktie von Gazprom zu einer unterdurchschnittlichen Korrektur. Die Aktie von Nel ASA korrigiert ebenfalls, zerschlägt aber charttechnisch mehr Porzellan, anders als die ebenfalls schwächeren Titel von Valneva. Die Prognosesenkung bei Teamviewer wirkt hingegen wie ein Elefant im Porzellanladen, die Aktie stürzt daraufhin um rund ein Viertel ab.

Die Aktienmärkte sind nervös, und nun scheint auch die Politik langsam ein mulmiges Gefühl zu beschleichen, wenn man die explodierenden Öl- und vor allem Gaspreise anschaut. Denn die Stagflationssorgen wachsen bei einigen Marktteilnehmern ebenso wie bei immer mehr ,,Think Tanks‘‘. Man darf gespannt sein, mit welcher Beruhigungspille die Notenbanken die angespannten Nerven der Investoren beruhigen wollen, da sie ja bislang gebetsmühlenartig von einer ,,vorübergehend‘‘ erhöhten Preissteigerung redeten.

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Werbebanner ISIN-WatchlistEine gute Gelegenheit, sich als Trouble-Shooter zu erscheinen, nutzte heute der russische Präsident Putin. Denn nach seinen Worten erhöht Russland nun seine Gaslieferungen nach Europa, wobei diese im laufenden Jahr auf einen neuen Rekordwert steigen dürften. Allerdings hätten Kunden in Europa mit der Hinwendung zu den Spotmärkten Fehler gemacht, so der russische Präsident. Im Zuge dessen gab der Gaspreis deutlich nach und verliert bislang 8,96 % auf 5,713 Dollar. Der Hauptprofiteur steigender Gaspreise, die russische Gazprom (US3682872078), gab parallel jedoch 2,12 % auf 8,99 Euro nach. Dieser Rückgang dürfte wohl aber von nicht wenigen Marktteilnehmern als gute kurzfristige Einstiegsgelegenheit genutzt worden sein.

Nun ist es also doch passiert. Die Aktie von Nel ASA (NO0010081235) gab heute 3,36 % auf 12,07 NOK in Oslo nach, nachdem der Titel gestern bereits ein neues Jahrestief markiert hatte. Nun allerdings hat sich die charttechnische Situation kurzfristig stark eingetrübt. Die nächste kleine Unterstützung liegt bei 11,20 NOK, dem Tief vom 14.05.2020. Die kanadische RBC hatte gestern den Wert auf ,,Outperform‘‘ belassen, das Kursziel im Vorfeld der Zahlen für das 3. Quartal aber von 27 NOK auf 25 NOK gesenkt.

Ebenfalls schwächer lag heute die Pharmaaktie Valneva (FR0004056851) im Markt. Der Titel gab in Paris 3,53 % auf 12,28 Euro ab, konnte sich damit aber wieder deutlich von seinem Tagestief von 11,76 Euro absetzen. Optimisten können zudem darauf verweisen, dass der Titel heute eigentlich nur das am 22.09.2021 gerissene Kurs-Gap geschlossen hat, zumal die Umsätze heute überschaubar blieben.

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Werbebanner ISIN-WatchlistGanz anders erging es dagegen der Aktie von Teamviewer (DE000A2YN900). Die Titel stürzten um 24,85 % auf 17,86 Euro ab, nachdem der Anbieter von Software zur Computer-Fernwartung und Videokonferenzen seine Gesamtjahresprognose gesenkt hatte. Der Umsatz soll nun in diesem Jahr nur noch zwischen 535 und 555 Mio. Euro anstatt den zuvor prognostizierten 585 bis 605 Mio. Euro liegen. Die Prognose für die adjustierte EBITDA-Marge sank parallel von zuvor 49 % bis 51 % auf nunmehr 44 % bis 46 %.

 

Und was ist das Fazit?

 

Eine Mischung aus Charttechnik und Makro-Stress prägen heute die Märkte. Wie hoch allerdings die Erwartungen und damit das Enttäuschungspotenzial bei Wachstumsaktien ist, verdeutlicht die Marktreaktion auf die Prognosesenkung von Teamviewer.

 

06.10.2021 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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