Für Shell könnte es derzeit kaum besser laufen

Neuer Tag, neues Hoch

 

Die schwindelerregenden Energiepreise werden an den Börsen allgemein als große Belastung wahrgenommen. Wie immer gibt es inmitten der Krise aber auch Gewinner, und dazu zählt zweifelsohne der Mineralölkonzern Shell. Jener öffnete kürzlich seine Bücher und erfreute die Anleger dabei mit einem Rekordgewinn.

Ganze 9,13 Milliarden USD konnte Shell (GB00BP6MXD84) an Gewinn verbuchen und damit die Erwartungen der Analysten mehr als deutlich übertreffen. Die rechneten eigentlich „nur“ mit Gewinnen in Höhe von 8,67 Milliarden Euro, sodass mal eben 460 Millionen USD mehr als gedacht in die Kassen gespült wurden. Damit können die Anleger mehr als zufrieden sein.

Zu verdanken hat der Konzern, welcher seinen Sitz zwischenzeitlich von den Niederlanden ins Vereinigte Königreich verlegte, die erfreulich Entwicklung nahezu ausschließlich den rasant steigenden Ölpreisen. Das zeigt sich auch darn, dass die Konkurrenz recht ähnliche Zahlen vorweisen konnte und sich derzeit in einer Phase der kollektiven Euphorie befindet. Letztere war zuletzt auch bei den Anlegern zu verspüren.

 

Als Reaktion auf die jüngste Bilanz konnte die Shell-Aktie sich am Donnerstag an der Börse in London um ansehnliche drei Prozent verbessern und zeitweise ein neues Jahreshoch erreichen. Ich lehne mich soweit aus dem Fenster zu behaupten, dass es nicht das letzte seiner Art gewesen sein wird. Garantien kann es dafür zwar nie geben. Es müsste jetzt aber schon einiges schiefgehen, um Shell an der Börse noch den Wind aus den Segeln zu nehmen.

 

Hervorragende Aussichten

 

Natürlich wagte Shell auch einen Blick in die Zukunft, welcher wie Musik in den Ohren der Anleger klingen dürfte. Die Schulden des Konzerns sollen in nächster Zeit dank der hohen Umsätze von zuvor 52,6 Milliarden USD auf 48,5 Milliarden USD gedrückt werden und der eigenen Aktie wird durch ein massives Aktienrückkaufprogramm auf die Sprünge geholfen, welches zuletzt sichtliche Fortschritte gemacht haben soll. Unter dem Strich könnte es für das Unternehmen momentan kaum besser laufen. Anleger behalten aber stets die Ölpreise im Blick, welche der Shell-Aktie fürs Erste den weiteren Kursverlauf diktieren.

 

06.05.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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