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Sony blickt vorsichtig in die Zukunft, bei Nintendo brodelt die Gerüchteküche, Microsoft mäkelt an Großbritannien herum und Sega Sammy enttäuscht trotz Wachstum

Die Stimmung im Gaming-Sektor bleibt dezent angeschlagen

NTG24 - Sony blickt vorsichtig in die Zukunft, bei Nintendo brodelt die Gerüchteküche, Microsoft mäkelt an Großbritannien herum und Sega Sammy enttäuscht trotz Wachstum

 

Im Prinzip berichten derzeit so ziemlich alle großen Player aus dem Gaming-Bereich von recht ordentlichem Wachstum, was sich vor allem in den jüngsten Zahlen niederschlägt. Die Aktionäre sind dennoch nicht richtig glücklich, was vor allem an den weiteren Aussichten liegt. Hier sind die meisten Unternehmen eher vorsichtig, was großen Kurs-Rallyes etwas im Weg steht.

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Das beste Beispiel dürfte derzeit der PlayStation-Hersteller Sony (JP3435000009) sein. Jener konnte im vergangenen Quartal die Gewinne zwar deutlich steigern, und das auch dank anziehenden Verkäufen der PlayStation 5, welche mittlerweile tatsächlich auch ohne lange Wartezeiten verfügbar ist. Trotz knapp 40 Millionen verkaufter Konsolen seit Marktstart ist der japanische Elektronikriese aber etwas vorsichtig mit Blick auf das laufende Jahr.

Nachdem die Umsätze zuletzt einen spürbaren Sprung nach oben machten, wird für das restliche Jahr nur eine Stagnation in Aussicht gestellt. Bei den Gewinnen könnte sogar noch ein kleiner Rückgang auf die Aktionäre warten. Jene zeigen sich davon wenig begeistert und trotz guter Zahlen rutschte die Sony-Aktie am Freitag um etwas mehr als fünf Prozent ins Minus und landete zum Wochenende bei 81,50 Euro.

 

Steht Nintendo in den Startlöchern?

 

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Werbebanner EMH PM TradeNintendo (JP3756600007) freut sich seit Ende März wieder über etwas Rückenwind an den Börsen, was zweifellos auch auf große Erfolge an den Kinokassen mit dem „Super Mario Bros. Film“ zu verdanken ist. Im Kerngeschäft mit Spielekonsolen kämpfen die Japaner allerdings mit einem anhaltenden Rückgang und das Alter der Nintendo Switch zeigt sich mittlerweile auch bei den Verkaufszahlen recht deutlich. Unbedingt schlecht fallen die nicht aus, lassen aber Wachstumsimpulse vermissen.

Wie schon seit einer gefühlten Ewigkeit gibt es aber Gerüchte, dass ein Nachfolger nicht mehr lange auf sich warten lassen könnte. Befeuert wurden jene zuletzt durch eine Stellenanzeige, welche auf eine kommende Konsole direkt Bezug nimmt. In den sozialen Medien wollen einige selbsternannte Insider außerdem erfahren haben, dass eine Ankündigung noch im Sommer erfolgen könnte. Wie immer sind derartige Gerüchte aber mit viel Vorsicht zu behandeln.

 

Microsoft ist unzufrieden

 

Für Microsoft (US5949181045) läuft es im Gaming-Segment derzeit überhaupt nicht, wie man sich das in der Chefetage vorstellen würde. In Großbritannien wurde die geplange Übernahme von Activision Blizzard (US00507V1098) gestoppt, und das Echo ließ nicht lange auf sich warten. In Redmond teilte man allerhand gegen das Vereinigte Königreich aus und bezeichnete die EU als einen attraktiveren Standort für Unternehmen. Zudem wurde leise angedeutet, dass es einen Rückzug aus diesem Markt geben könnte.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDas dürfte allerdings kaum mehr als Geplänkel mit Blick auf ein angekündigtes Berufungsverfahren sein. Mit solchen nicht ganz direkt formulierten Drohungen dürfte Microsoft lediglich versuchen, die eigenen Argumente etwas zu verstärken. Dass man sich aus dem größten europäischen Markt für Videospiele zurückziehen wird, noch dazu dem einzigen, in welchem die eigene Xbox der PlayStation in Sachen Verkaufszahlen die Stirn bieten kann, erscheint wenig sinnvoll. Die Microsoft-Aktie bewegt sich derweil auf hohem Niveau, was aber Erfolgen im Cloud-Geschäft und bei der KI zu verdanken ist.

 

Sega Sammy tut Anlegern keinen Gefallen

 

Sega Sammy (JP3419050004) baut schon seit über zwei Jahrzehnten keine eigenen Spielekonsolen mehr, ist im Geschäft aber nach wie vor stark vertreten. Das japanische Unternehmen informierte kürzlich über die jüngsten Zahlen und konnte beim Umsatz im per März beendeten Geschäftsjahr ein Wachstum von 21 Prozent vorweisen. Die Gewinne konnten ebenfalls zulegen und lagen bei umgerechnet 310 Millionen Euro nach knapp 250 Millionen Euro im Vorjahr.

Richtig freuen konnten sich die Anleger darüber allerdings nicht. Das liegt vielleicht ein bisschen daran, dass Sega Sammy für den Kernbereich mit klassischen Videospielen nur ein überschaubares Wachstum in Aussicht stellt und solches in Zukunft vor allem mit Pachinko-Maschinen erreichen will. Noch schwerer dürfte aber wiegen, dass die Dividende nach unten korrigiert werden soll. Statt 59 Yen (ca. 0,39 Euro) soll es künftig wohl nur noch 47 Yen (ca. 0,31 Euro) je Anteilsschein geben. Die Aktie reagierte am Freitag mit Abschlägen von 2,9 Prozent und fiel an den hiesigen Märkten auf 16,50 Euro zurück. Die Kursverluste ereigneten sich aber zugegebenermaßen auf hohem Niveau.

 

Das Inflationsmonster schlägt wieder zu

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistInsgesamt blickt man in der Branche nicht pessimistisch, aber vorsichtig in das weitere Jahr. Es wird damit gerechnet, dass die hohe Inflation sich immer mehr bemerkbar machen wird und die Verbraucher bei Videospielen ihre Ausgaben möglicherweise etwas zurückfahren werden. Ob es dazu tatsächlich kommt oder nicht, bleibt abzuwarten. In den eher verhaltenen Aussichten verbirgt sich für Anleger auch eine Chance, da positive Überraschungen vergleichsweise leicht denkbar wären. Garantien gibt es dafür aber freilich nicht und die weitere konjunkturelle Entwicklung wird zweifellos einen Einfluss haben.

 

30.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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