In Südkorea gerät Tesla aufgrund von Reichweitenversprechungen ins Visier der Behörden

War das erst der Anfang?

 

Dass die Reichweiten von Elektroautos stets mit einer großen Portion Vorsicht zu genießen sind, dürfte mittlerweile den meisten klar sein. In Südkorea will die Korea Fair Trade Commission (KFTC) es aber offensichtlich nicht einfach dabei belassen. Die Behörde hat jüngst eine Millionenstrafe für Tesla ausgesprochen, da Versprechen um die Reichweite und andere Faktoren nicht eingehalten werden konnten.

Konkret ist die Rede davon, dass Tesla (US88160R1014) bei der Werbung für seine Fahrzeuge falsche oder übertrieben Angaben gemacht habe. Gestört wird sich nicht nur an der Reichweise, sondern auch über die Ladeleistung an Superchargern und Kraftstoffeinsparungen im Vergleich zu Verbrennern. Letztlich kostet das Tesla 2,85 Milliarden Won, was umgerechnet rund 2,12 Millionen Euro entspricht.

 

Das kann Tesla noch recht schmerzfrei verkraften, doch die Vorwürfe wird man kaum auf sich sitzen lassen wollen. Ansonsten wäre es mehr oder weniger eine Einladung an Behörden aus anderen Ländern, ähnlicher Strafen auszusprechen. Ob Tesla jetzt sein Werbematerial überarbeiten wird oder nicht, ist den Medienberichten nicht zu entnehmen.

Die Anleger scheinen sich um das Thema keine allzu großen Sorgen zu machen und im Zuge eines freundlichen Marktes konnte die Tesla-Aktie am Mittwoch um 5,35 Prozent auf 106,70 Euro zulegen. Das ist aber nur auf den ersten Blick eindrucksvoll. Nach den heftigen Verlusten der letzten Wochen fallen solche Zugewinne kaum weiter ins Gewicht.

 

Was hat Tesla noch zu bieten?

 

An der Börse ist Tesla ein wenig in Ungnade gefallen und es gibt jetzt viel bei den Anteilseignern wiedergutzumachen. Ob dem Elektroauto-Pionier das gelingen wird oder nicht, darüber gehen die Meinungen auseinander. Grundsätzlich gibt es die Chance auf ansehnliche Kurserholungen, sollten Unternehmen und CEO Elon Musk sich weitere Eskapaden erst einmal sparen. Einige Beobachter betrachten Tesla mittlerweile aber auch schlicht als fair bewertet mit einer Marktkapitalisierung von gut 350 Milliarden USD. Wer am Ende Recht behält, wird spätestens die Zeit zeigen.

 

05.01.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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