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Tesla, VW und BYD – Tesla wird weiter abgehängt

Neue Tesla-Modelle werden in den nächsten Jahren erstmal nicht erwartet

NTG24 - Tesla, VW und BYD – Tesla wird weiter abgehängt

 

Tesla plant die Halbierung von Preisen für zukünftige E-Modelle aus langfristiger Sicht. Neue Modelle werden in den nächsten Jahren voraussichtlich nicht auf den Markt kommen.

Auf den jährlichen Investorentag verkündete der Chefingenieur von Tesla (US88160R1014), Lars Moravy, dass in den nächsten Jahren bei der Produktion von E-Autos bis zu 50 % der Gesamtkosten eingespart werden können. Damit könnten sich auch die Preise für Tesla-Modelle näher den 25.000 US-Dollar annähern, die Elon Musk 2012 als Kaufpreis für ein günstiges Tesla-Modell in den Raum geworfen hatte.

Tesla hatte in den vergangenen Monaten die Preise für die E-Modelle drastisch reduziert und mit Rabatten in den wichtigen chinesischen Absatzmarkt auf sich aufmerksam gemacht. Diese Preissenkungen liegen allerdings weniger an der gestiegenen Effizienz der Produktion und vielmehr an den schwachen Absatzzahlen in den jeweiligen Märkten.

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Musk hatte auf dem Investorentreff zwar keine Details über neue Modelle präsentiert, doch einige Neuigkeiten erfuhren die Investoren dennoch. Tesla plant in der Zukunft die Produktion von speziellen Robottaxis. Die Modelle sollen in einer eigenen Fabrik im Norden von Mexiko produziert werden und weitergehend die Plattform-Basis mehrerer neuer Modelle bilden. Wann genau diese neuen Fabriken errichtet werden und wann mit einem Produktionsstart der neuen Plattform zu rechnen ist, lässt Musk dabei allerdings offen.

Bei dem Event stellte Musk erstmal die Zukunft-Strategie mit dem Namen Masterplan 3 vor. Kerngedanke ist hierbei, dass mit einer Elektrifizierung der globalen Wertschöpfungsketten eine nachhaltige Zukunft mit erneuerbaren Energien ermöglicht werden könnte. Um diese Metamorphose aktiv mitzugestalten, diskutiert Tesla aktuell den Einstieg in die Fertigung von Wärmepumpen. Besonders ist hierbei, dass die neue Generation der Tesla-Modelle völlig ohne die seltenen Erden auskommen sollen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeMasterplan 1 war die groß angelegte Produktion von Elektroautos. Der zweite Masterplan beinhaltete einen massiven Ausbau der Produktpalette, ein Ausbau des Solargeschäfts, selbstfahrende Autos und eine Robottaxi-Plattform. Von Masterplan 2 wurden dabei nur Teile wie eine vergrößerte Produktpalette umgesetzt, die aber auch seit einigen Jahren nicht weiter ausgebaut wird und den optimistischen Ankündigungen von Musk nicht gerecht werden kann. Auch die technologische Entwicklung bei Tesla stagnierte zuletzt. Die Konkurrenz und dabei besonders die deutschen Autobauer rund um VW (DE0007664039) und die chinesische Konkurrenz rund um BYD (CNE100000296) holte zuletzt deutlich auf und überholte die US-Amerikaner sogar teilweise.

Der Fokus der Präsentation lag bei Tesla bei dem Event auf der Datenauswertung. So hat Tesla die automatische Gurt-Straffung auf Basis von Unfall-Daten optimieren können und auch Unebenheiten auf der Fahrbahn können mittlerweile durch den Datentransfer besser erkannt werden.

Auch die publizierten mittelfristigen Ziele auf dem Investorenevent sind allemal optimistisch. Während Tesla im Jahr 2022 insgesamt 1,3 Millionen Fahrzeuge auslieferte und damit einen neuen Rekordwert aufstellte, ist das Ziel, im Jahr 2030 jährlich 20 Millionen Fahrzeuge auszuliefern. Um diesen Wert zu erreichen, müsse man in den nächsten Jahren mindestens 175 Milliarden US-Dollar investiert werden. Tesla verfügt aktuell allerdings lediglich über Produktionskapazitäten von 4 Millionen Fahrzeugen, was etwa ein Drittel von VW darstellt. Ab dem Jahr 2024 soll dann der Cybertruck, der bereits für 2020 angekündigte wurde, diese Zahlen weiter steigern. Die Produktion soll dieses Jahr endlich beginnen.

Analysten hingegen sehen das Wachstumsziel bis 2030 jährlich 20 Millionen Fahrzeuge zu produzieren als utopisch. Selbst die Hälfte wäre wohl ambitioniert. Auch ob Tesla dieses Ziel mit den 10 Modellen erreichen kann, die bis 2030 geplant sind, sei unrealistisch. Selbst Toyota liefert mit dem erfolgreichsten Modell lediglich 1 Millionen Fahrzeuge pro Jahr aus.

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Werbebanner ClaudemusMusk sieht das Ziel hingegen als realistisch. Laut seiner Auffassung kann Tesla dieses Ziel durch eine noch höhere Automatisierung der Fertigung erreichen. Musk sieht hierbei Tesla im Effizienzvorteil. Laut Musk ist Tesla der einzige Automobilbauer, der mit den Elektrofahrzeugen wirklich Geld verdient und kann aufgrund einer höheren Marge zusätzlich die Preise im Markt drücken. Dabei interpretiert Musk die Realität wieder auf seine eigene Art und Weise. Fakt ist, dass Tesla aktuell gemessen an den Preisen bereinigt um Rabattaktionen, die höchste Rendite im Elektromarkt hat. Dies liegt allerdings nicht daran, dass Tesla besonders effizient ist. Die deutschen Autobauer haben aktuell riesige Investitionsprogramme und lassen die Produktion aktuell hochlaufen. In diesem Stadium sind die Margen auf Basis des Technologielebenszyklus immer geringer. Tesla hingegen hat diese Phase bereits abgeschlossen und investiert jährlich circa 10 % des Investitionsvolumens von Volkswagen. Des Weiteren ist die Marge kein zuverlässiges Maß, um die Qualität der Produktion zu ermitteln. So sind selbst die neuesten Tesla-Modelle weiterhin weit entfernt von der Qualität des Interieurs der deutschen Premium-Hersteller, mit die sich Tesla messen muss.

 

06.03.2023 - Felix Eisenhauer

Unterschrift - Felix Eisenhauer

 

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