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Scharfe Korrektur bei Uniper, Amazon werkelt angeblich an eigenem Mobilfunkangebot und setzt damit die Deutsche Telekom unter Druck und Nel ASA bleibt zum Wochenende auf niedrigem Niveau

Damit dürfte nicht jeder gerechnet haben

NTG24 - Scharfe Korrektur bei Uniper, Amazon werkelt angeblich an eigenem Mobilfunkangebot und setzt damit die Deutsche Telekom unter Druck und Nel ASA bleibt zum Wochenende auf niedrigem Niveau

 

Die Einigung im US-Schuldenstreit sowie eher durchwachsene Arbeitsmarktdaten aus Übersee waren vielleicht absehbar und führten zu einer spürbaren Erholung der Märkte. Kurz vor dem Wochenende gab es aber auch so manche Entwicklung an den Märkten zu sehen, die viele Anleger nicht auf dem Schirm gehabt haben. Einige davon sind erfreulicher Natur, andere treiben den Börsianern die Sorgenfalten auf die Stirn.

Für einen schweren Schock dürfte bei vielen die Kursentwicklung von Uniper (DE000UNSE018) gesorgt haben. Nachdem das Papier über Tage ungebremst in die Höhe schnellte, folgte am Freitag die entsprechende Korrektur. Um satte 21,3 Prozent ging es in die Tiefe, sodass zum Wochenende noch 6,20 Euro auf dem Ticker standen. In der Höhe sind die Abschläge durchaus überraschend. Dass es zu einer Korrektur kommen würde, war aber absehbar.

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Werbebanner EMH PM TradeTrotz besserer Aussichten wird bei der Uniper-Aktie schlicht spekuliert, was zu einer enorm hohen Volatilität führt. Wie es mit dem Titel nun weitergeht, lässt sich kurzfristig kaum vorhersagen. Auch ohne weiteren Finanzierungsbedarf durch den Bund bleiben aber zu viele Fragezeichen, um von einem nachhaltigen Investment sprechen zu können. Immerhin notiert die Uniper-Aktie auch nach dem Einbruch noch gut 40 Prozent höher als vor einer Woche.

 

Amazon will wohl beim Mobilfunk mitmischen

 

Für Schlagzeilen sorgte am Freitag der Online-Gigant Amazon (US0231351067). Laut Informationen von „Bloomberg“ bastelt der wohl an einem eigenen Mobilfunk-Angebot für Prime-Nutzer. Jene sollen demnach künftig sehr günstig, vielleicht sogar kostenlos in den USA in den Genuss des Dienstes kommen. An den Märkten sorgte das teilweise für helle Panik.

Denn mit knapp 150 Millionen Prime-Mitgliedern in den USA würde Amazon über Nacht zu einem der größten Mobilfunkanbieter im ganzen Land mutieren. Das führt zur Sorge, dass Mitbewerber da schwer ins Wanken geraten könnten. Allerdings will Amazon kein eigenes Netz aus dem Boden stampfen, sondern soll in Verhandlungen mit mehreren Providern stehen.

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Die Deutsche Telekom dementiert

 

Einer davon soll T-Mobile US sein, die schwer erfolgreiche US-Tochter der Deutschen Telekom (DE0005557508). Jene dementierte entsprechende Gerüchte aber bereits und gab bekannt, dass es keine Verhandlungen mit Amazon geben würde. Der Online-Händler sei aber dennoch ein wichtiger Partner, was auch immer das bedeuten mag. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass Amazon im Zweifel als Konkurrent zu T-Mobile antreten würde, und das gefällt den Anlegern so überhaupt nicht.

Bei der T-Aktie macht sich die Skepsis deutlich bemerkbar, denn die US-Tochter war in den letzten Monaten so ziemlich der einzige Grund dafür, dass es verlässlich in die Höhe ging. Die jüngsten Gerüchte ließen die Kurse allein am Freitag um etwas mehr als neun Prozent in die Tiefe stürzen. Damit landete das Papier zum Wochenende bei nur noch 19,14 Euro. Im April wurden noch oberhalb von 23 Euro neue Höchststände erreicht. Ein gewisses Erholungspotenzial ist hier vorhanden, denn bekanntlich wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Verlassen können Anleger sich auf eine schnelle Erholung aber leider nicht.

 

Stürzt Nel ASA zurück in den Kurskeller?

 

Etwas besser erging es da gestern noch der Aktie von Nel ASA (NO0010081235), welche allerdings ebenfalls rote Vorzeichen hinnehmen musste. Um 1,3 Prozent ging es in die Tiefe und so verpasst der Titel auch zum Wochenende die sehr wichtige Marke bei 1,20 Euro. Die weiteren Aussichten trüben sich damit nachhaltig ein und es stellt sich die Frage, ob ein neuerlicher Rutsch in Richtung Kurskeller anstehen könnte.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeSkeptiker könnten sogar damit argumentieren, dass Nel ASA diesen nie so richtig verlassen hat. Eine kleine Erholung nach den jüngsten Quartalszahlen kam viel zu schnell zum Erliegen und mit den jüngsten Entwicklungen scheint die Fortsetzung des Abwärtstrends perfekt zu sein. Sollten die Bullen hier nicht noch einmal wach werden, droht der Sturz in Pennystock-Gefilde. Verhindern ließe sich das wohl am besten noch mit guten Neuigkeiten. Auf solche können Anleger bei Nel ASA aber gut und gerne mal Monate warten und garantieren lassen sie sich freilich auch nicht. Nüchtern betrachtet bleibt der kurzfristige Ausblick da leider negativ, trotz der langfristigen Chancen, auf die sich die Optimisten weiterhin verlassen.

 

Erwarte das Unerwartete

 

Vor Überraschungen sind Anlegerinnen und Anleger an den Märkten nie ganz sicher. Selbst die beste Anlagestrategie kann schnell mal auf links gedreht werden, wenn es hier und da zu unerwarteten Entwicklungen kommt. Eben deshalb ist es empfehlenswert, sich auf unerwartete Entwicklungen einzustellen und den Newsflow stets im Auge zu behalten. Damit lässt sich im Fall der Fälle zumindest schnell reagieren, ohne in Panik ausbrechen zu müssen.

 

03.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

  • Torsten - 04.06.2023 10:07:32 Uhr

    Man hätte vielleicht noch darauf hinweisen können, dass Amazon die Gerüchte ebenfalls dementiert.


 

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