BKW, Sofina: Strategiedepot Vermögensstreuung
Update zum Strategiedepot Vermögensstreuung 06.09.2020
In der abgelaufenen Woche gaben die internationalen Aktienmärkte deutlich nach, obwohl keinerlei fundamentale Nachrichtenverschlechterung vorlag. So verlor der MSCI World (Euro)-Index - 1,5 %.
Besonders drastische Gewinnmitnahmen verzeichnete das zuletzt weitaus am stärksten gestiegene Segment von Wachstums- und Technologieaktien, während sich hoch konjunkturzyklische Titel bzw. Gesamtmärkte (wie z.B. Deutschland oder Japan) noch sehr erfolgreich gegen diese Korrektur stemmen konnten.
Wie wir allerdings in unserer Analyse vom 06.09. („Wachstumsaktien-Korrektur fundamental unbegründet“) zum Ausdruck brachten, sind Wachstumsaktien gemessen an ihren kurz- wie langfristig (auf 3 Jahre) weitaus besseren Gewinnperspektiven gegenüber hoch konjunktursensitiven Aktien traditioneller Industrie- und Finanzsektoren trotz optisch höherer KGVs aktuell in der Breite als wesentlich attraktiver, wenn nicht gar immer noch als unterbewertet einzustufen. Wir erachten die letztwöchige scharfe Korrektur gerade von Wachstumsaktien fundamentalanalytisch daher weitgehend als unbegründet (mit Ausnahme nur sehr weniger nach allgemeinem Analystenkonsens bis zuletzt tatsächlich als klar überbewertet anzusehender Technologiewerte, wie insbesondere Tesla und Apple).
Die KGV-Bewertung (2020e) des MSCI World - Gesamtmarktindexes befindet sich allerdings mit einem Niveau von rd. 20 weiterhin auf dem höchsten Stand seit Ende 2001 / Anfang 2002. Aufgrund unserer Diagnose vielfacher KGV-Überbewertungen längerfristig voraussichtlich sehr konjunkturzyklischer und entsprechend wachstumsschwacher Aktien raten wir daher dazu, vor allem dieses Segment (abgesehen von Edel- und selektiv auch Basismetall-Aktien) weiterhin breitflächig zu Gunsten qualitativ hochwertiger Wachstumsaktien zu meiden.
Dennoch ist der Tatsache, dass sich mit der scharfen Korrektur und erhöhten Volatilität der letzten Woche die Aktienmarkt-Charttechnik des MSCI World (Euro) - Index klar eingetrübt hat, kurzfristig angesichts seiner strapazierten KGV-Bewertung fraglos eine hohe Beachtung zu schenken. Zur Performancewahrung der Depots werden wir uns daher auch künftig sehr konsequent entweder marktbreite Index-Absicherungen über Short - ETFs (wie seit 08.09. auf den S&P 500 - Index geschehen) oder gezielte Aktienveräußerungen bei klaren charttechnischen Aufwärtstrendbrüchen vornehmen.
Folglich beträgt der Aktien-Investitionsgrad in unseren Strategie- und Themendepots aktuell im Durchschnitt auch nur noch rd. 75 %.
Chart: MSCI WORLD (Euro) – Index
Trotz der naturgemäß vorrangigen Fokussierung des Strategiedepots VERMÖGENSSTREUUNG auf hoch stabile, defensive Wachstumstitel bzw. entsprechend positionierte Fonds büßte das Depot in der letzten Woche in Relation zu den oben geschilderten, außergewöhnlichen Gesamtmarktumständen geringer als der MSCI World - Index um - 1,3 % ein.
Hierdurch ergab sich seit Auflegung am 30.04.2019 per 06.09. auf Euro-Währungsbasis eine Nettoperformance des Depots (vor Dividenden) von + 16,5 %, womit auch weiterhin eine erhebliche Outperformance gegenüber dem MSCI World (Euro) - Index von + 11,9 % behauptet werden konnte.
Ein wesentlicher Garant des nur begrenzten Kursrückgangs der letzten Woche war vor allem der führende Schweizer Versorger BKW AG (CH0130293662), deren Aktie nach sehr erfreulichen Quartalszahlen sowie einer daraufhin vorgenommenen konzerninternen Prognoseanhebung gleich um + 11,6 % hochschnellte (siehe unsere zugehörige ausführliche Analyse vom 02.09.).
Auch die bewusst und zunächst dauerhaft zur zusätzlichen aktiven Abfederung von Aktienmarktrisiken eingesetzten Fonds LUXTOPIC FLEX (LU0191701282 / + 2,8 % / globale Aktien mit täglicher Überprüfung von Index-Absicherungen) sowie HANSAWERTE (DE000A0RHG59 / + 2,0 % / physische Edelmalle plus -Aktien) erfüllten in der letzten Woche unsere entsprechenden Erwartungen voll.
Die deutlichsten Performanceminderungs-Effekte gingen dagegen von MICROSOFT (US5949181045 / -6,4 %) sowie der breit diversifizierten belgischen Finanzbeteiligungs-Holding SOFINA (BE0003717312 / -6,6 %) aus, die am 03.09. zur starken Enttäuschung der Marktteilnehmer aufgrund nennenswerter Investments unter anderem auch in offenbar besonders coronaanfällige junge und aufstrebende Unternehmen im 1. Halbjahr nun einen Nettoverlust von - 211 Mio. EUR auswies, nachdem in den ersten 6 Monaten des Vorjahres noch ein Nettogewinn von + 567 Mio. EUR verbucht wurde.
Wir werden die Aktie von SOFINA zwar vorläufig auch weiterhin im Depot belassen, versehen sie jedoch nun mit einem engen Stop Loss bei 219 Euro (aktueller Kurs: 229,50 Euro).
12.09.2020 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de
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