BKW: Update Themendepot Energiezukunft
Update zum Themendepot Energiezukunft 19.01.2020
In der zurückliegenden Woche vom 11. - 18.01. präsentierte sich das Themendepot ENERGIEZUKUNFT in glänzender Verfassung und legte um + 3,4 % zu. Seit Depotauflage am 01.11.2019 ergibt sich hieraus auf Euro-Basis bereits eine Performance von + 9,0 %. In Schweizer Franken-Umrechnung liegt diese per 18.01. bei + 6,2 %.
Das globale Aktienmarktumfeld hat sich zuletzt vor allem dank entscheidender Beilegung der Kontroversen um den Vollzug des BREXITs wie auch den Phase 1-Abschluss der Handelsgespräche zwischen USA und China deutlich aufgehellt. Auch die vorläufige leichte Entschärfung des geopolitischen Konflikts zwischen USA und Iran wie auch der erfreuliche Beginn der Unternehmensberichtssaison in den USA zum 4. Quartal 2019 trugen ihr Übriges zu der aktuell positiven Aktienmarktstimmung bei.
Von einer überbordenden Kaufneigung des Aktienanleger (z.B. gemessen an den Indikatoren der Put/Call- und Advance/Decline - Ratios) kann jedoch aktuell auch weiterhin weltweit kaum eine Rede sein (vereinzelte Überbewertungen lediglich in den USA), so dass dieses aktuelle Umfeld eines ruhigen und kontinuierlichen, etappenweisen Kursanstiegs qualitätsstarke Wachstumswerte traditionell am stärksten begünstigt. Zu dieser aktuell bevorzugten Aktienstil-Rubrik zählt grundsätzlich auch das Themendepot ENERGIEZUKUNFT, was dessen aktuell sehr stabilen Aufwärtstrend bestens erklärt.
Über die sehr positiven Beiträge, die die Aktien ELIA SYSTEM OPERATOR (BE0003822393; + 5,4 %) und NEXTERA ENERGY (US65339F1012; + 4,0 %) in der abgelaufenen Woche gerade zur Performance des Themendepots ENERGIEZUKUNFT lieferten, haben wir schon im Rahmen des Wochenupdates zum Strategiedepot VERMÖGENSSTREUUNG berichtet, in dem diese Aktien ebenfalls allokiert sind, und verweisen für nähere Informationen hierzu daher auf unseren dortigen Kommentar.
Unangefochtener Wochen-Spitzenreiter des Depots war jedoch die Aktie des führenden Schweizerischen Versorgers BKW (CH0130293662), die gleich um + 15,3 % hochschnellte.
Chart: BKW gegen SPI – Index
Hintergrund hierfür war eine in der Tatsache an sich, jedoch auch im Ausmaß allgemein sehr überraschende Anhebung der Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2019. Diese positive Überraschung kommentierten wir auch bereits taggleich am 14.01. ausführlich.
Die im Geschäftsprofil recht defensiv und damit hoch transparent aufgestellte BKW, die innerhalb ihres Kernbereichs der Energieversorgung (ca. 2/3 des Konzernumsatzes) nicht nur die Hälfte des Ertrages im Stromhandel und -vertrieb erzielt, sondern darüber hinaus auch rd. 1/3 ihrer Energieerzeugung auf erneuerbarer bzw. natürlicher Basis produziert (vor allem Wasser-, Sonnen- und Windkraft), hatte bereits für das 1. Halbjahr 2019 ein exzellentes Ergebnis vermeldet, das die Analystenerwartungen bei Weitem übertraf. So wurde bei einer 7 %-igen Umsatzausweitung auf 1,37 Mrd. CHF (Analystenprognose: nur 1,29 Mrd. CHF) exkl. außergewöhnlicher Sondereffekte ein stattlicher 21 %-iger Anstieg des Betriebsgewinns auf 207 Mio. CHF erzielt (Analystenprognose: nur 170 Mio. CHF). Der Nettogewinn konnte gegenüber dem Vorjahr gar um 59 % auf 201 Mio. CHF gesteigert werden (Analystenschätzung: nur 106 Mio. CHF).
Dieses hervorragende Ergebnis wurde dabei sogar noch von einem negativen Strompreiseffekt von 60 Mio. CHF im ersten Halbjahr belastet, da Stromlieferungspreise üblicherweise mit einem rd. 3jährigen Vorlauf vertraglich abgesichert werden, und die Strompreise europaweit bereits Anfang 2016 ein historisches Tief markiert hatten.
Bereits im Rahmen dieser Halbjahreszahlen-Präsentation im September 2019 hatte BKW ihre Prognose des Betriebsgewinns für 2019 daraufhin um knapp 10 % auf 350 - 370 Mio. CHF erhöht, und diese sogar erst im November nochmals unverändert bekräftigt.
Insofern kam es sehr überraschend, dass am 14.01.20 BKW nun ankündigte, der Betriebsgewinn (EBIT) 2019 werde sogar höher ausfallen, als derjenige von 2018 (= 417 Mio. CHF, damit also erneut eine mehr als 10 %-ige Prognosesteigerung der BKW), der allerdings - wie oben angemerkt - einen einmaligen positiven, pensionstechnischen Sondereffekt von immerhin 53 Mio. CHF beinhaltete. Unter Ausblendung dieses positiven Einmalertrags rechnen wir daher also auch für das Gesamtjahr 2019 nun mit einer Ausweitung des Betriebsgewinns von BKW um ca. + 20 %.
Einen wesentlichen Auftrieb wird der Gewinn von BKW in 2020 über ihr bereits glänzend laufendes Stromhandelsgeschäft hinaus auch noch dadurch erfahren, dass - wie oben beschrieben - die rückwirkende 3 Jahres-Preisbasis der abgeschlossenen Stromlieferungsverträge für BKW nach Durchschreiten der Talsohle seit Anfang 2016 von nun an immer günstiger zu Buche schlagen wird, und zudem auch das Atomkraftwerk Mühleberg am 20.12.2019 planmäßig stillgelegt wurde und vom Netz gegangen ist. Auch diese in 2018 und 2019 noch bestehenden Stilllegungskosten werden bei BKW in 2020 somit nun nicht mehr anfallen.
Wir erwarten daher auch in 2020 (vor außerordentlichen Effekten) ein fortgesetzt prozentual zweistelliges Gewinnwachstum bei BKW. Zudem baut BKW auch ihren ebenso wachstumsstarken Infrastruktur- und Anlagen-Dienstleistungsbereich, der zum 1. Halbjahr bereits rd. 30 % zum Konzernumsatz beisteuerte, wie angekündigt weiter zügig aus, und gab hier gestern 2 weitere Akquisitionen im Kanton Luzern (Fokus: Gebäude- und Anlagenautomatisierung auf Basis regenerativer Energien) sowie in Lausanne bekannt (Fokus: Elektrotechnik und Telematik).
Gemessen an der Wachstumsstärke des Konzerns sowie einer beachtlichen operativen Marge von rd. 14 % stufen wir die Aktienbewertung mit einem KGV (2020e) von nur rd. 15 aktuell als hoch attraktiv ein. Der Titel bleibt auch weiterhin im Bestand unseres Themendepots ENERGIEZUKUNFT.
21.01.2020 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de
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