Plug Power, Nel ASA, Ballard Power – Bring die Eröffnung neuer Fabriken den erhofften Rückenwind?
Wasserstoffunternehmen verbrennen weiterhin riesige Summen an Kapital
Plug Power konnte bislang nur enttäuschen und verbrennt weitere riesige Summen an Kapital. Doch kann die Eröffnung weiterer Fabriken dies verändern?
Der Hype um das Thema Wasserstoff wurde im Jahr 2021 vom Hype um Künstliche Intelligenz abgelöst und die hochbewerteten Aktien im Sektor der erneuerbaren Energien fielen nahezu in sich zusammen. So verlor der ehemalige Primus der Wasserstoffunternehmen Plug Power (US72919P2020) mehr als 85 % seiner Marktkapitalisierung im Vergleich zum Allzeithoch aus 2021. Nach dem Hype war es wichtig für die Unternehmen solide Geschäftszahlen zu präsentieren, doch neben Plug Power fallen auch Nel Asa (NO0010081235) und Ballard Power (CA0585861085) lediglich damit auf in einer atemberaubenden Geschwindigkeit Geld zu verbrennen.
Die Kombination aus dem Mangel an Aufträgen und der schwachen Marge trieb Plug Power im letzten Jahr sogar an den Rand einer Insolvenz. Erst Anfang 2024 erhielt Plug Power, dann die Erlaubnis eine Kapitalerhöhung durch die Ausgabe neuer Aktien zu planen. Die Kapitalerhöhung verwässert zwar den Besitz der Investoren, bringt Plug Power aber wohl 1 Milliarde US-Dollar an liquiden Mitteln ein. Auch die Verhandlungen über eine milliardenschwere Kreditlinie beim US-Energieministerium könnten die finanzielle Situation von Plug Power noch in diesem Jahr verbessern.
Trotz der schwachen Ausgangslage bleiben die Ziele von Plug Power ambitioniert. So weicht das Unternehmen nicht davon ab, bis 2030 einen Umsatz von rund 20 Milliarden US-Dollar erzielen zu wollen und das bei einer Bruttomarge von 35 %. Sollte dieses Ergebnis zutreffen, dann könnte Plug Power im Jahr 2030 einen Nettogewinn von rund 3 Milliarden US-Dollar erzielen. Da das Wachstum bei dem Wasserstoffhersteller aber doch deutlich nachgelassen hat, ist dieses Ziel in weite ferne gerutscht.
Wie weit man von dem Ziel entfernt ist, zeigt auch das dritte Quartal 2023 eindrucksvoll. So wurde der Verlust pro Aktie nochmals deutlich von 0,3 US-Dollar auf 0,47 US-Dollar ausgeweitet. Während die Erlöse lediglich leicht von 188,6 Millionen auf 198,7 Millionen US-Dollar stiegen. In beiden KPI’s wurden die Schätzungen der Analysten erneut weit verfehlt. In den ersten neun Monaten des Jahres 2023 hat Plug Power insgesamt 1,35 Milliarden US-Dollar vernichtet.
Hoffnungen durch neue Subventionen
Für den zukünftigen Erfolg von Plug Power spielen die Länder eine immer wichtigere Rolle. Denn nur wenn die jeweiligen Länder auch in die Wasserstoff-Infrastruktur investieren, ergibt sich auch Umsatzpotential für Plug Power. Bereits eine große Anzahl an Industrieländern hat auch angekündigt in Zukunft vermehrt auf die erneuerbaren Energien zu setzen und erfolgsversprechende Innovationen zu subventionieren. Bundeskanzler Olaf Scholz sieht in Wasserstoff sogar in Zukunft das zentrale Gas für die industrielle Nutzung. Besonderer Fokus liegt dabei auf die Produktion von grünem Wasserstoff, auf den auch Plug Power spezialisiert ist.
Auch die USA baut die Investitionen in die Wasserstofftechnologie weiter aus. So werden im Jahr 2024 insgesamt sieben Wasserstoffzentren in verschiedenen Teilen der USA mit jeweils eine Milliarde US-Dollar subventioniert. In diesen Zentren soll unter anderem ein Weg gefunden werden, wie die Herstellungskosten von Wasserstoff umfassend gesenkt werden, denn dies ist existenziell, um Wasserstoff für die Industrie wettbewerbsfähig zu machen und den Vorteil der Speicherfähigkeit von Hydrogen gegenüber Wind- und Solarenergie zu nutzen.
Plug Power hat viel investiert, um den Trend des grünen Wasserstoffs aktiv mitzugestalten und seit der Gründung im Jahr 1997 sogar das gesamte Unternehmen restrukturiert und transformiert. Begonnen hat das Unternehmen nämlich mit der Produktion von Brennstoffzellen für Gabelstapler, bevor man sich dazu entschied Wasserstoffhersteller zu werden. Hierbei setzt Plug Power auf einen Ökosystem-Ansatz, das bedeutet, dass das Unternehmen alle Leistungen von Produktion, Speicherung und Lieferung anbietet.
Hoffnung soll nun die Eröffnung der neuen Wasserstoff-Fabrik in Georgia machen. Die neue Fabrik wurde Mitte Januar eröffnet und habe bereits die ersten Tanker mit flüssigem Wasserstoff befüllt und an die Großkunden Amazon, Walmart und Home Depot verschifft. Zusätzlich wurde die Produktion im US-Bundesstaat Tennessee wieder hochgefahren. Die Fabrik stand zwischenzeitlich still, da Plug Power neue Design-Verbesserung und Maßnahmen zur Effizienzsteigerung integrieren musste. Eine zusätzliche Fabrik, die durch ein Joint Venture finanziert werden konnte, soll dann im dritten Quartal des Jahres ans Netz gehen.
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18.02.2024 - Felix Eisenhauer
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