
Schon im Juli soll der YU7 von Xiaomi in den Verkauf gehen und der Konkurrenz wohl über den Preis erneut eine Kampfansage machen
Xiaomi will zurück auf die Überholspur
Der anfängliche Hype um Elektroautos von Xiaomi hat ein wenig nachgelassen, seit es zu einem tödlichen Unfall mit eingeschaltetem Autopilot kam und man sich außerdem bei der eigenen Werbung einen kleinen Fauxpas leistete. Im April haben in der Folge die Bestellzahlen laut Analysten bereits gelitten. Richten soll es nun das SUV YU7, dessen Start wohl in nicht mehr allzu weiter Ferne liegt.
Über den Nachrichtendienst Weibo ließ Xiaomi-Chef Lei Jun verlauten, dass die Markteinführung des YU7 bereits für Juli geplant sei. Begleitet wurde dies von einer Pre-Launch-Veranstaltung, bei der das Gefährt etwas näher begutachtet werden konnte. Allerdings nahm Xiaomi (KYG9830T1067) noch keine Vorbestellungen entgegen und machte auch noch keine Angaben zu möglichen Verkaufspreisen. Experten haben ihre Schätzungen aber schon abgegeben, und es könnte sich um einen weiteren Preisbrecher im Portfolio des Tech-Konzerns handeln.
Bereits bestätigt ist, dass der YU7 in zwei Varianten an den Start gehen wird. Wahlweise gibt es ein Modell mit Hinterradantrieb und 320 PS oder Allradantrieb mit zwei Elektromotoren, die es auf insgesamt 690 PS bringen. Letzteres soll das Gefährt in 3,23 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen; die Höchstgeschwindigkeit gibt Xiaomi mit 253 km/h an.
Xiaomi setzt auf Technik
Mit solchen Geschwindigkeiten dürfte die Reichweite eher gering ausfallen. Wer sich etwas zügelt und ab und an das Tempolimit beherzigt, der soll es laut Xiaomi auf bis zu 835 Kilometer nach CLTC bringen. Der in China verbreitete Standard gilt allerdings als ausgesprochen optimistischer, noch weitaus mehr als das hierzulande etablierte WLTP. In der Praxis ist also mit sehr viel geringeren Reichweiten zu rechnen, erst recht im Winter. Allerdings soll das Aufladen von zehn auf 90 Prozent dank 800-Volt-Plattform in nur zwölf Minuten möglich sein.
Letzteres ist ebenfalls ein Optimal-Szenario, aber auch 20 Minuten für einen Ladevorgang wären für die meisten wohl noch vertretbar. Das Innere des Fahrzeugs ist ausgestattet mit allerlei Technik, von einem sehr großen Display in der Mitte des Fahrzeugs über diverse Sensoren bis zum HyperVision-Display, dass sich quer über die Front zieht und Informationen wie Geschwindigkeit, Verkehrsschilder, Lüftungseinstellungen und dergleichen mehr präsentiert.
Vor der Konkurrenz braucht sich Xiaomi also nicht zu verstecken und sowohl Innenausstattung als auch technische Details wissen zu gefallen. Der Knackpunkt ist und bleibt der Preis. Sollten Analysten richtig liegen, wird die Basisvariante schon für umgerechnet 36.500 Euro an den Start gehen. Die Allrad-Variante würde mit schätzungsweise 51.000 Euro zu Buche schlagen. Natürlich handelt es sich dabei um Preise für den chinesischen Markt, die deutlich geringer ausfallen als anderswo. Sollte Xiaomi die Autos eines Tages nach Europa bringen, wäre wohl mit mindestens doppelt so hohen Preisen zu rechnen.
Xiaomi gegen Porsche und Ferrari?
Selbst dann noch wäre das Gebotene aber beachtlich und nicht ohne Grund wird der YU7 im Netz häufig mit Fahrzeugen von Porsche oder gar Ferrari verglichen. Xiaomi will nicht einfach den nächsten Billigheimer auf den Markt bringen und in einem Meer aus anderen Anbietern um die Gunst der Kundschaft buhlen. Der YU7 wird bewusst als Premium-Modell zu einem noch erschwinglichen Preis platziert
Die Strategie beim erfolgreichen SU7 war nicht unähnlich, wenngleich der Preis dort noch einmal eine Stufe tiefer angesetzt wurde. Beim Portfolio scheint sich Xiaomi Tesla zum Vorbild zu nehmen, denn Vergleiche mit Model 3 und Model Y liegen auf der Hand. Das dürfte Anlegern Laune machen, ist das Model Y doch das bisher erfolgreichste Modell von Tesla und der YU7 mehr oder minder der direkte Gegenspieler. Unter dem Strich lieferte Xiaomi aber abseits des konkreten Veröffentlichungszeitraums keine neuen Erkenntnisse, und so reagierte der Aktienkurs am Donnerstag nicht weiter.
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23.05.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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