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BYD springt wieder an, Geely bastelt an neuen Luxus-Karossen, Nio enttäuscht mit Zahlen und Volkswagen kann mit dem neuen ID.3 nur bedingt punkten

Auto-Aktien genossen am Mittwoch viel Aufmerksamkeit an den Märkten

NTG24 - BYD springt wieder an, Geely bastelt an neuen Luxus-Karossen, Nio enttäuscht mit Zahlen und Volkswagen kann mit dem neuen ID.3 nur bedingt punkten

 

Wie gehabt spielen Zins- und Konjunktursorgen an der Börse noch immer eine große Rolle – zumindest an den westlichen Handelsplätzen. In China gab es hingegen zuletzt Zeichen der Hoffnung, was Hang Seng und Co. ordentlich auf die Sprünge helfen konnte. Viel Aufmerksamkeit wurde dabei den Aktien der großen Autohersteller zuteil, leider ging es aber nicht überall in die aus Anlegersicht richtige Richtung.

Zu den Gewinnern zählte im gestrigen Handel ganz klar BYD (CNE100000296), wo es mit den Kursen um ansehnliche 4,2 Prozent auf 26,68 Euro in die Höhe ging. Damit konnte der Titel sich zumindest etwas von den vorherigen Verlusten erholen und die Abschläge auf Monatssicht auf gut 12 Prozent eindämmen. Wirklich etwas Neues rund um den vielbeachteten chinesischen Autobauer gab es nicht zu hören.

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Werbebanner EMH PM TradeDen Aktionären reichte es aber offenbar aus, dass die chinesische Wirtschaft nach dem Ende von Coronabeschränkungen wieder in Schwung zu geraten scheint. Genau darauf weisen jüngste Konjunkturdaten hin, welche einen deutlichen Aufschwung erahnen lassen. In Europa war erst kürzlich so ziemlich das genaue Gegenteil zu beobachten. Politische Sorgen lassen die Anleger da für den Moment links liegen und es wird wieder fleißig in China-Aktien investiert.

 

Geely prescht nach vorne

 

Das bekam auch die Aktie von Geely (KYG3777B1032) zuspüren, welche sich am Mittwoch um immerhin 1,13 Prozent auf 1,25 Euro verbessern konnte. Mit der Performance der Konkurrenz kann das Unternehmen nicht mithalten. Dafür gab es aber zumidnest etwas neues in Form der Autoreihe Yinhe zu sehen. Jene soll künftig einige Modelle hervorbringen, welche vom Unternehmen selbst als „High-End-Fahrzeuge“ angepriesen werden.

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Erhältlich sollen jene nicht nur rein elektrisch, sondern auch als Plug-in-Hybdrid sein. Viel mehr Details nannte Geely noch nicht. Es ist aber wohl mit nicht ganz billigen Luxus-Karossen zu rechnen, welche dem Hersteller eine hübsche Marge einbringen dürften. Ob das angesichts der hohen Inflation und einer akuten Konsumflaute der richtige Weg ist, das wird wohl nur die Zeit zeigen können. Die Bullen halten sich mit Euphorieausbrüchen aber noch dezent zurück.

 

Nio schmiert ab

 

Regelrecht entgeistert zeigten sich gestern die Aktionäre von Nio (US62914V1061). Trotz der guten Stimmung an den chinesischen Märkten ging es hier um gleich sechs Prozenz in Richtung Süden. Solche deutlichen Abschläge kommen freilich nicht einfach aus dem Nichts. Verantwortlich dafür sind vor allem die Zahlen, welche das Unternehmen jüngst vorgestellt hat.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeKurz zusammengefasst konnte Nio die Umsätze zwar etwas steigern. Die Verluste haben sich gleichzeitig aber ebenfalls ausgeweitet, und das nicht zu knapp. Pro Aktie vermeldete Nio für das vierte Quartal des vergangenen Jahres einen Verlust von 3,07 CNY, was umgerechnet 0,42 Euro entspricht. Analysten rechneten im Vorfeld lediglich mit einem EPS von -1,83 CNY oder -0,25 Euro je Anteilschein. Nio blutet weiterhin Geld und das Verständnis für diesen desaströsen Kurs wird offenkundig immer geringer.

 

Verhaltene Stimmung bei der Volkswagen-Aktie

 

Nicht ganz so sehr in die Tiefe ging es für den hiesigen Platzhirsch aus der Branche in Form von Volkswagen (DE0007664039). Die Wolfsburger stellten jüngst ein Facelift für den ID.3 vor, welches die Bullen aber nicht aus der Deckung locken konnte. Die Reaktionen auf die Frischzellenkur der elektrischen Alternative zum Golf fielen eher gemischt aus. Die erweiterten und verbesserten Features wurden allgemein mit Freude zur Kenntnis genommen. Einige Beobachter stören sich aber am Preis.

Selbst für das Basismodell werden Käufer knapp 43.000 Euro berappen müssen, was für die Kundschaft ob der hohen Inflation eine ziemlich hohe Hürde darstellen dürfte. Laut einem Bericht des „Handelsblatt“ arbeiter Volkswagen zwar bereits an Kostenoptimierungen und stellt Einstiegspreise von weniger als 40.000 Euro in Aussicht. Billig wäre der Elektroflitzer damit aber auch noch nicht. Die Volkswagen-Aktie gab letztlich um etwas mehr als ein halbes Prozent nach und fiel gestern auf 128,50 Euro zurück. Dass die Stimmung in Europa deutlich verhaltener ausfiel als in Asien, mag dabei auch eine Rolle gespielt haben.

 

Wohin geht die Reise?

 

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Werbebanner ClaudemusUnter dem Strich sind es viele Hoffnungen und Ängste, welche derzeit im Automobilsektor den Ton angeben. An der Börse gehören solche Faktoren zwar immer zur Kursbildung dazu. Aktuell sind sie aber besonders stark ausgeprägt, und vermutlich wird es dabei auch noch eine Weile lang bleiben. Damit ist zwar fraglos für ausreichen Spannung gesorgt. Es lässt sich aber auch kaum einschätzen, in welche Richtung es morgen oder in der nächsten Woche gehen könnten. Die Anleger müssen daher sowohl bei chinesischen Automarken als auch bei den hiesigen Playern weiterhin beide Augen offenhalten.

 

02.03.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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