Die angekündigte Untersuchung der EU gegen China-Subventionen für E-Autos lässt die BYD-Aktie nicht kalt
(K)ein Grund zur Sorge
Recht überraschend verkündete EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, dass man sich chinesische Subventionen für E-Auto-Hersteller genau ansehen werde. Das führte zu einem kleinen Beben an der Börse, denn mögliche Strafzölle würden den angestrebten Erfolgszug von BYD und Konsorten ernsthaft in Frage stellen. Prompt gab es teils heftige Reaktionen zu sehen.
Im Falle von BYD (CNE100000296) hielten die Kursverluste sich noch einigermaßen in Grenzen. Der Verkaufsdruck reicht aber aus, um die kurz zuvor zurückeroberte 30-Euro-Linie wieder nach unten zu passieren. Grund genug, um sich das Thema etwas näher anzusehen und die weiteren Möglichkeiten des Papiers auszuloten. Nüchtern betrachtet gibt es dabei für die Aktionäre eher wenig Gründe, um jetzt schon das Weite zu suchen.
Denn der Vorstoß der EU könnte sich als Schnitt ins eigene Fleisch erweisen. Sollte es zu irgendwelchen Maßnahmen kommen, welche die chinesischen Hersteller treffen, dürfte die Retourkutsche aus China nicht lange auf sich warten lassen. Dort befindet sich jedoch ein ungleich größerer Markt, auf dem europäische Autobauer mittlerweile einen Großteil ihrer Umsätze einfahren.
BYD bleibt auf Wachstumskurs
Käme es zum Äußersten und es fallen hohe Strafzölle oder gar noch drastischere Maßnahmen beiderseitig an, würde das den europäischen Konzernen weitaus mehr schaden als BYD. Gegenwind in Europa würde sicherlich den derzeitigen Aussichten einen Dämpfer verpassen. Im Heimatland dürfte man aber weiterhin erfolgreich sein und auch außerhalb der EU gibt es noch viele Märkte zu erschließen.
Die derzeitigen politischen Entwicklungen sind da allenfalls ein Grund zur Vorsicht, nicht aber für Panik. Gefährlicher für BYD ist da schon die sich abzeichnende wirtschaftliche Schwäche in China. Da die dortigen Behörden sich mit der Ausgabe von Daten immer mehr zurückhalten, lässt sich kaum noch einschätzen, wie schlecht es um das Reich der Mitte tatsächlich bestellt ist. Dass auch dort die Nachfrage nach E-Autos deutlich nachlassen könnte, ist aber durchaus im Bereich des Möglichen.
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16.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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